psychologist-fortnight
psychologist-fortnight
hafo.de
hafo.de



Gefällt euch unsere Arbeit?
Unterstützt uns!
Weitere Info

Home

Regionalliga
Ergebnisse
Tabelle

Oberliga HH
Ergebnisse
Tabelle

LL Hammonia
Ergebnisse
Tabelle

LL Hansa
Ergebnisse
Tabelle

Forum
Live
Interview
Tippspiel
Sprüche
Newsarchiv
Tabellenarchiv

Kontakt & Infos
Datenschutz
Redakteur werden
Unterstützen
Sponsoren
Links

Zurück
 
22.08.2014
Im Dunkeln lässt sich's gut munkeln von Andreas Killat



vs.


VfL Pinneberg - SC Condor 5:2 (3:0)

VfL Pinneberg: Baese – Borck, Dirksen, Zimmermann, Maaß – Lühr (78. Bernhardt), Brameier – Lüneburg (52. Badermann), Frost, Richert (67. Holstein) – Reibe
SC Condor: Kleinschmidt – Lüdemann, Krohn, Doege (46. Anders), Daudert (32. Laban) – Mellmann, Kamalow - Theis (46. Karaaslan), Jawla, El-Nemr – Mandel
Tore: 1:0 Frost (1.), 2:0 Reibe (5.), 3:0 Lüneburg (39.), 3:1 Krohn (83., FE), 3:2 El-Nemr (90.), 4:2 Dirksen (90.+1), 5:2 Badermann (90.+3)
Schiedsrichter: Murat Yilmaz (FC Türkiye): Das Wiedersehen (seit dem legendären Pokal-Halbfinale-Elfmeterschießen) war für Condor keine reine Freude – was jedoch nicht an der Leistung des Referees lag, der über weite Strecken souverän und unspektakulär pfiff.
Beste Spieler: Brameier, Frost – Keiner
Zuschauer: 62

Wie begossene Pudel marschierten die Spieler und Verantwortlichen des SC Condor zur Halbzeit in die Kabinen. Nicht nur, dass die Partie quasi schon nach fünf Minuten entschieden war, nein, es gab zudem auch noch einen ausgiebigen (sintflutartigen), fünfzehnminütigen Regenschauer, der für einen Sturzbach auf der Laufbahn und völlig durchnässte Spieler und Zuschauer sorgte.

Beim Anpfiff war es zwar noch trocken, doch die Pinneberger machten die Raubvögel schnell sprichwörtlich nass: Nach handgestoppten 49 Sekunden ließ Artur Frost aus 18 Metern halbrechter Position Keeper Sascha Kleinschmidt – der sich offenkundig mächtig verschätzte - äußerst schlecht aussehen und vollstreckte ins lange Eck. Doch der sonst so zuverlässige Kleinschmidt toppte diesen Fauxpas sogar noch und spielte Thorben Reibe den Ball unbedrängt in die Füße – 2:0 nach fünf Minuten! Ab Minute 25 kam dann der große Regen – gefühlt 50-70 Liter pro Minute und pro Quadratzentimeter. Nur VfL-Coach Michael Fischer konnte das nicht beeindrucken: Nur mit einem T-Shirt bekleidet stand er die 15 Minuten durchgehend an der Seitenlinie – Respekt! Ein Wort, das später noch an Bedeutung in dieser Partie gewinnen sollte (siehe „Stimmen“).


Oliver Doege und Artur Frost im Regen. Foto: Joe Noveski, www.noveski.com

Nachdem zunächst Frost einen dicken Patzer von Oliver Doege nicht nutzen konnte (34.), machte Flemming Lüneburg nach Traumpass von Sascha Richert mit dem 3:0 vermeintlich alles klar (39.). Und Condor? Fand nicht statt! „Ich hätte nicht gedacht, dass wir so schlecht spielen können“, wiederholte Liga-Manager Matthias Bub dabei einen Satz, den er schon vor fünf Monaten in den Vierlanden gebrauchte ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=5314). Nur eine nennenswerte Szene durch Moritz Mandel, der aus acht Metern völlig freistehend an Norman Baese scheiterte (37.) ist für ein Oberliga-Spitzenteam einfach zu wenig.

Daran änderte sich auch nach dem Wechsel nicht viel. Zwar begannen die Gäste die ersten zehn Minuten schwung- und druckvoller, doch eine echte Torchance sprang dabei nicht heraus. Nur Lars Lüdemann prüfte Baese einmal aus spitzem Winkel (54.).

Bezeichnend, dass sich Woike über eine Gelbe Karte für Lamin Jawla mit dem Kommentar: „Endlich machen wir mal einen Zweikampf, da freu ich mich drüber“, beim Schiri „bedankte“ (70.). Warum auch immer kam nun Hektik ins Spiel. Vor allem die Gastgeber provozierten dabei teilweise unschön (verbal) – auch von der Ersatzbank. „Das wird Konsequenzen haben“, ließ Fischer nicht mit sich spaßen. Es ehrt diesen untadeligen Sportsmann, dass er das Fehlverhalten seiner Männer nicht schön redete oder verschwieg, sondern offen anprangerte (siehe „Stimmen“).

Nachdem Alexander Krohn den Ball nach einem Freistoß aus 16 Metern zentraler Position mit gefühlt 150 km/h durch die Bäume hinterm Tor über die Mühlenau (!) schoss (76.), tat sich auch sportlich endlich wieder einiges auf dem Platz. Namensvetter Alexander Borck brachte Pascal El-Nemr zu Fall – für die Trainer, Zuschauer und Journalisten jedoch im Dunkeln kaum noch zu erkennen. Den fälligen Elfmeter jagte der SCC-Kapitän gewohnt sicher in die Maschen (83.).

Der VfL zitterte sich nun dem Ende entgegen. Bis zur 90. Minute bekam Kleinschmidt nicht einen Ball aufs Tor. „Unerklärlich, was wir da abgeliefert haben“, war Fischer nach dem tollen 3:0 zur Halbzeit sprachlos über die Darbietung in Hälfte Zwei. Und plötzlich stand es nur noch 3:2. Der lange Zeit schmerzlich vermisste Kris Laban brachte das Leder vors Tor und El-Nemr markierte den Anschlusstreffer (90.). Nun machte Condor verständlicherweise völlig auf und wollte noch den Ausgleich – wurde aber gnadenlos ausgekontert. Dirksen und Badermann stellten in der Nachspielzeit den alten Abstand wieder her, wobei wohl einige provozierende Gesten gemacht worden sein sollen. Kleinschmidt jedenfalls war auch nach dem Schlusspfiff kaum zu beruhigen, Schiri Yilmaz konnte die Rudelbildung aber zum Glück ohne Rote Karten auflösen.

Blitzstart, Monsunregen, Hektik, Provokationen, Dunkelheit und sieben Tore – ein wahrhaft denkwürdiger Freitagabend in Pinneberg mit zwei Trainern, die sich hinterher einig waren. Von HAFO erhält Michael Fischer für seine offenen und ehrlichen Worte jedenfalls den Fairnesspreis. Nun sind es nur noch 13 Punkte bis zur 2.000-Marke…


Stimmen:

Christian Woike (Trainer SC Condor):
Zunächst Glückwunsch an den VfL Pinneberg. Auch wenn sich das als Verlierer jetzt blöd anhört, aber ich habe gewisse Erwartungen an ein Fußballspiel in der Oberliga:
1.) Ich erwarte, dass ein Spiel über 90 Minuten im Hellen stattfindet – und nicht nach 60 Minuten nur noch durchs Fernlichtrohr geguckt werden kann
2.) Ich erwarte, dass meine Spieler – egal wie der Spielstand ist, oder was auf dem Platz los ist - mit Respekt behandelt werden, und zwar vom Schiedsrichter, den gegnerischen Spielern, der gegnerischen Bank und den Zuschauern
3.) Ich erwarte, dass meine Mannschaft so langsam begreift, dass wir in der Oberliga über 90 Minuten Fußball spielen müssen – und nicht nur 35, 38 oder 45 Minuten.
Das sind die Dinge, die ich erwarte – und das hätte ich auch gesagt, wenn wir gewonnen hätten.

Michael Fischer (Trainer VfL Pinneberg):
Es ist schon komisch, dass sich zwei Trainer nach so einem Spiel über Dinge unterhalten, die eigentlich nichts mit Fußball zu tun haben – und sich dabei völlig einig sind. Das spricht dafür, dass der Unterlegene eben nicht immer Unrecht hat. Für die frühe Dunkelheit und das schlechte Wetter können wir nichts, aber die anderen Dinge sehe ich ganz genauso. Ich habe meinen Spielern nach dem Spiel zum Sieg gratuliert und ihnen gesagt, dass wir alle anderen Dinge nächste Woche besprechen. Es sind viele provokante Dinge von unserer Seite gelaufen, auch von der Ersatzbank – und da habe ich überhaupt keinen Bock drauf! Das geht gar nicht! Und das werde ich meinen Leuten auch ganz deutlich sagen. Wir spielen hier Oberliga und sind zwei gestandene Mannschaften – und dann so ein Affenkram. Sonst ist es ja oft so, dass die Verlierermannschaft unfair hinlangt, aber heute ist viel von uns ausgegangen. Dafür möchte ich mich ausdrücklich entschuldigen. Das ist nicht der Charakter, den ich von meiner Mannschaft erwarte. Dazu werde ich noch sehr deutliche Worte finden. Das war absolut assig (Anmerkung der Redaktion: „asozial“), darüber werden wir reden. Zum Spiel selber: Es ist unfassbar, dass wir nach der ersten Halbzeit zum Ende hin noch zittern mussten.


Die Punktspielstatistik zwischen beiden Teams aus Sicht des Gastgebers (seit 1956): 25 Spiele: 13 Siege, 6 Remis, 6 Niederlagen, 53:31 Tore

83/84: 3:0 / 7:2 Verbandsliga Hamburg
91/92: 0:1 / 4:1 Verbandsliga Hamburg
92/93: 1:1 / 3:0 Verbandsliga Hamburg
93/94: 2:0 / 2:2 Verbandsliga Hamburg
96/97: 1:1 / 0:0 Oberliga HH/SH
04/05: 4:2 / 2:0 Verbandsliga Hamburg
05/06: 3:0 / 1:3 Verbandsliga Hamburg
06/07: 1:0 / 2:4 Hamburg-Liga
07/08: 1:3 / 2:0 Hamburg-Liga
11/12: 1:2 / 1:2 Oberliga Hamburg
12/13: 1:1 / 1:0 Oberliga Hamburg
13/14: 3:2 / 2:2 Oberliga Hamburg
14/15: 5:2 / --- Oberliga Hamburg


Google
Web hafo.de

© 2003- 2024
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de.
Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.

@MEMBER OF PROJECT HONEY POT
Spam Harvester Protection Network
provided by Unspam
CSS ist valide!