02.09.2014 Der Süderelbe-Jugendexpress stürmt auf Platz 5 von Andreas Killat
vs.
FC Süderelbe – USC Paloma 3:0 (1:0)
FC Süderelbe: Lohmann – Lasko, Schuhmann, Wiese, Louca – Bergmann, Keisef (82. Bulut) – Reinecke, Kohpeiß, Tutak (70. Biedermann) – Rodrigues (80. Mus) USC Paloma: Jonas – Krause, Brückner, Drews, Lohfeldt – Gersch, Wegner (67. Depers) – Hindersmann, Galica (61. Schiemann), Kummerfeldt (81. Graf) - Smith Tore: 1:0 Rodrigues (39., HE), 2:0 Tutak (62.), 3:0 Keisef (78.) Schiedsrichter: Markus von Glischinski (SC Eilbek): Ohne Linie. Taktische Fouls ließ er (vor allen den Gastgebern) viel zu lange durchgehen. Beim Handelfmeter ließ er sich von seinem viel weiter entfernt stehenden Assistenten überstimmen. Beste Spieler: Louca, Tutak, Rodrigues, Bergmann – Kummerfeldt (1. Hz), Drews Zuschauer: 220
Die wilde Fahrt geht weiter! Mit dem 15. Heimsieg (!) in Folge (12x Landesliga, 3x Oberliga) stürmte der jüngste Kader der Staffel im Nachholspiel des dritten Spieltages nun schon auf Platz 5 vor! Allerdings war heute eine gehörige Portion Glück dabei – doch das hat bekanntlich nur der Tüchtige.
Paloma begann nur zwei Tage nach der kräftezehrenden Partie in Unterzahl beim SC Condor äußerst selbstbewusst und kontrollierte das Geschehen. Doch selbst beste Chancen wurden ausgelassen: Benedict Kummerfeldt „chippte“ das Leder schön in den Lauf von Olufemi Smith, der verzog aus 17 Metern knapp am langen Pfosten vorbei (8.). Fünf Minuten später legte Hindersmann quer für Lohfeldt auf – wieder knapp vorbei. „Da müssen wir den Ball wenigstens aufs Tor bringen“, war der Trainer des Jahres Marco Krausz am Verzweifeln. Dies gelang in der nächsten Szene, aber den Schuss von Kummerfeldt lenkte Keeper Dennis Lohmann stark mit einer Hand zur Ecke (19.).
Von den Hausherren war nur wenig zu sehen, was aber vor allem am guten Pressing der Tauben lag. Erst nach knapp einer halben Stunde feuerte Mirco Bergmann erstmals aufs Gästetor, Yannick Jonas klärte zur Ecke (28.). Die wohl spielentscheidende Szene dann kurz vor der Pause: Samuel Louca dribbelte sich über links bis in den Fünfmeterraum und lupfte das Leder an die Hand von Hauke Brückner. Schiri von Glischinski stand fast direkt daneben und wollte weiterlaufen lassen – doch sein Assistent Leif Jischkowski wedelte 40 Meter entfernt auf der gegenüberliegenden Seite mit der Fahne: Handelfmeter! „Ist Euch langweilig, oder was?“, beschwerte sich Krausz vergeblich. Marcel Rodrigues verwandelte eiskalt zur schmeichelhaften Halbzeitführung (39.).
Nach der Pause konnten die Hausherren nun ihre ganze Stärke ausspielen: Das Konterspiel! Schon 20 Sekunden nach Wiederanpfiff stürmte Rodrigues an Brückner, der einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte, vorbei und scheiterte nur knapp am Fuß von Jonas. Direkt im Anschluss an diese Szene brachte „MR“ nochmals das Leder in den Strafraum, aber Kohpeiß wollte etwas lässig mit der Hacke verwandeln, was nicht gelang.
Die Entscheidung dann nach einem dicken Patzer von Brückner. Der Ex-Profi sah die „blaue Wand“ (Zitat Jean-Pierre Richter) auf sich zukommen, wusste nicht wohin mit dem Ball, rutschte weg und schon war’s passiert: Emre Tutak nutzte den Fauxpas zum 2:0 (62.). Auch beim dritten Treffer war Brückner maßgeblich beteiligt: Einen Freistoß aus dem Mittelfeld schlug er schwach genau auf den Kopf von Bergmann und schon lief die FCS-Kontermaschine: Mit fünf Leuten (!) stürmte die „blaue Wand“ Richtung USC-Gehäuse, Widerstand zwecklos. Rodrigues legte quer, Keisef verwandelte sicher (78.).
„Da freut man sich als Trainer“, strahlte „Jonny“ Richter nach dem Schlusspfiff und ergänzte: „Wir sind alle geil auf Oberliga“. Mit solchen Leistungen und dieser Heimstärke garantiert auch 2015/16!
Stimmen:
Marco Krausz (Trainer USC Paloma): Das Ergebnis ist viel zu hoch und spiegelt nicht den Spielverlauf wieder. Bis zur 40. Minute haben wir den Gegner beherrscht und klarste Torchancen liegen gelassen. Dann kam der Auftritt der Herren in Gelb. Mir ist es schleierhaft, wie der Schiedsrichter, der fünf Meter daneben steht, sich von seinem Assistenten, der auf der anderen Seite 50 Meter entfernt steht, überstimmen lassen kann. Das klingt zwar nach einer Ausrede, aber das Süderelbe dann beim Konterspiel brutal stark ist, weiß man. Insofern war der Handelfmeter bzw. das 1:0 die spielentscheidende Szene. Und das tut verdammt weh. So ein Pfiff tut verdammt weh. In der zweiten Halbzeit sind wir dann etwas schneller als der Gegner, der zwei Tage mehr Pause hatte, müde geworden und haben durch Nachlässigkeiten zwei weitere Treffer hinnehmen müssen. Wir haben uns leider für unsere gute erste Halbzeit nicht belohnt. Das müssen wir uns ankreiden lassen. Alles andere nicht.
Jean-Pierre Richter (Trainer FC Süderelbe): Marco tut mir ein bisschen leid. Ich kann jedenfalls mit ihm fühlen. Gestern völlig zu Recht zum Trainer des Jahres geehrt und dann heute so ein Spielverlauf. Paloma war feldüberlegen und das 1:0 zur Halbzeit war schmeichelhaft. Ich war von uns enttäuscht und das haben wir in der Pause auch angesprochen, dass wir kräftig zulegen müssen. In der Oberliga wird einem nichts geschenkt. In der zweiten Halbzeit haben wir als Mannschaft eine tolle Reaktion gezeigt. Man hat gesehen, dass wir wollen. Es gab sofort nach dem Wiederanpfiff einen Schub. Unser schnelles Umschaltspiel ist einfach geil, oder wie es mein Kollege sagt, da sind wir brutal stark. Da freut man sich als Trainer, wenn die „blaue Wand“ solche Konter spielt. Wir haben jetzt binnen kürzester Zeit dreimal den amtierenden Oddset-Pokalsieger geschlagen und einen tollen Saisonstart hingelegt. Wer hätte das gedacht?!
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