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08.09.2014
Rückblick: Die Woche der Preisverleihungen von Andreas Killat



Letzten Montag wurden auf der großen HFV-Gala viele verdiente Preisträger ausgezeichnet ( http://www.hfv.de/informationen_7/uumlber-600-gaumlste-beim-7-jahresempfang-des-hfv_19588.htm). Dem kann sich HAFO nur anschließen und wirft unter dem Motto: "Oberliga goes Hollywood" einen Blick zurück auf das preiswürdige fußballerische Geschehen vom Wochenende:


Bereits am Freitagabend wurde der “Derby-Preis“ ( http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Derby) in Pinneberg vergeben, auch wenn die Story mit der “Goldenen Ananas“ ( http://www.hafo.de/hafosmf/index.php?topic=451.msg65765#msg65765) eigentlich viel schöner ist. „Ein tolles Spiel mit vielen Chancen und leider zwei zweifelhaften Schiedsrichterentscheidungen gegen uns“, gab VfL-Coach Michael Fischer zu Protokoll, „aber mit dem 2:2 können wir gut leben, HR war besser“.

Die ”Goldene Zitrone” muss man wohl nach Elmshorn vergeben, wo sich trotz Trainer-/Manager-Rauswurf und einiger Blitz-Transfers (Tunjic, Kaladic, Domazet) nichts änderte und mit dem 1:2 in Buxtehude die fünfte Niederlage in Folge kassiert wurde. Für René Klawon (BSV) hingegen ein Tag des Jubels: „Unseren ersten Sieg haben wir uns absolut verdient. Das hatte sich in den letzten zwei Wochen schon angedeutet“. Als ehemaliger Bundeswehr-Standort (der Schreiber dieser Zeilen absolvierte Mitte der Achtziger in der Estetal-Kaserne seine 15 Monate) und als weltbekannte Märchenstadt bleibt natürlich nur der “Goldene Igel“ ( http://de.wikipedia.org/wiki/Goldener_Igel).

Der ”Deutsche Medienpreis” ( http://www.deutscher-medienpreis.de/) für die beste Pressemitteilung der Woche geht nach Schnelsen, wo man sich elegant formuliert vom Trainer und diversen Spielern „verabschiedete“ ( http://www.hafo.de/hafosmf/index.php?topic=1468.msg65754#msg65754). Beim 0:2 gegen den Meister aus Dassendorf schlug man sich beachtlich, die meisten Tipper hatten hier wohl auf ein deutlich höheres „Handicap“ gewettet. Dennis Tornieporth jedenfalls kommt kaum noch raus aus dem Feiern: In der Liga von Sieg zu Sieg, die eigene Hochzeit, Mannschaftsabend und am Samstag auch noch Geburtstag (32). Kein Wunder, dass der Mann sich aktuell mit einer Erkältung rumplagt.

Verschnupft zeigte sich am Samstag dann auch Niendorfs Interims-Coach Ali Farhadi. Gleich die ”Goldene Himbeere” ( http://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Himbeere) zu vergeben, wäre sicher zu hart, aber selbst Farhadi räumte ein: “Wie wir in den letzten fünf Minuten nach individuellen Fehlern zusammengebrochen sind, ist schon arg“. Sein Gegenüber Lutz Göttling hingegen erhielt einen “Grammy“ für den höchsten Sieg des Spieltages und strahlte über alle vier Backen: „Mit dem 5:1 konnten wir endlich mal was für das Torverhältnis tun – und meine Frau muss nicht meine schlechte Laune ertragen“.

Der “Friedensnobelpreis“ gehört vermutlich in die Vierlanden zum SV Curslack-Neuengamme vergeben, schließlich ist man dort anscheinend bei jedem Heimspiel darauf bedacht, den Gast nicht ohne Zählbares auf die (meist weite) Heimreise zu schicken und sorgt so für stete Harmonie auf der Pressekonferenz. „Unser Unvermögen hat Süderelbe im Spiel gehalten“, so ein angefressener Torsten Henke, der sich angesichts der drei Heim-Unentschieden und vieler vergebener Torchancen wie in „Täglich grüßt das Murmeltier“ vorgekommen sein dürfte (der Film wurde damals übrigens u.a. mit dem “British Comedy Award“ ausgezeichnet). Punxsutawney und Gramkowweg liegen eben manchmal dichter beieinander, als man denkt. Für den FCS jedenfalls verleiht HAFO einen “Bambi“, die jüngste (Bambino-)Truppe der Liga mischt als Aufsteiger nämlich weiter kräftig die Etablierten auf und freut sich nicht nur über Auswärtspunkte, sondern auch (Zitat Jean-Pierre Richter): „Wir sind froh, dass wir auf solchen schönen Sportanlagen antreten dürfen“. Mit dieser Art von Demut dürften es die Kiesbargler noch weit bringen.

Der Sonntagmorgen gehört wie üblich den „Vögeln“ der Liga, diesmal den Tauben. Den sprichwörtlichen ”Roten Teppich” konnten die Gäste aus Altona dabei aber nicht mehr betreten, herrscht an der Brucknerstraße doch seit einigen Wochen der grüne Kunstrasen. Die Einladung zur 4:1-Gala nahm der AFC aber trotzdem gerne an. Geburtstagskind Jakob Sachs bedankte sich jedenfalls artig: „Wir konnten auf den Außenpositionen relativ breit stehen und haben viele Räume vom Gegner bekommen, das hat uns in die Karten gespielt“. Für Marco Krausz, der diese individuellen Fehler natürlich längst lokalisiert hat, dem aber im Moment die personellen Alternativen fehlen, nach der tollen Aufholjagd beim 2:2 letzten Sonntag beim SC Condor und der Wahl zum “Trainer des Jahres“ am Montag keine allzu schöne Restwoche.

Nur einen Steinwurf entfernt möchte BU in Kürze bestimmt gerne den ”Architekturpreis” ( http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Architekturpreise) gewinnen, aber das neue Stadion ist wohl noch nicht einmal im Bau (geplant angeblich irgendwo gegenüber der Aral-Tankstelle bzw. neben der TKK an der Habichtstraße). Ähnlich wie das alte Wembley-Stadion in London, das Didi Hamann am 7. Oktober 2000 mit seinem legendären Tor dem Abriss-Bagger zuführte, scheint sich auch die traditionsreiche „Barmbeker Anfield“ mit einer Serie von 0:1-Niederlagen verabschieden zu wollen. Nach der Pleite gegen Meiendorf durfte jedenfalls auch Rugenbergen die Punkte mitnehmen. Ob es nun auch Petitionen zugunsten einer „Max-Scholz-Avenue“ geben wird?

In der Nordheide feiern sie alle sechs Monate den “freundlich & fair – Preis“ ( http://www.sparda-bank-hamburg.de/sparda/hfv), schon außergewöhnlich, mit welcher Konstanz die Buchholzer hier immer wieder abräumen. Ungewöhnlich hingegen die Anzahl der Gegentore: 11 Stück nach sechs Spieltagen sind der zweithöchste Wert seit dem Aufstieg 2006 (nur in der Spielzeit 2010/11 waren es 13). Die verspielte 2:0-Führung gegen Condor, die mit Keeper Sascha Kleinschmidt als ”Spieler des Jahres” ebenfalls auf der HFV-Gala ausgezeichnet wurden, lag Coach Thomas Titze aber nicht so schwer im Magen, wie man vielleicht denken mag: „Über 90 Minuten ein gerechtes Ergebnis. Uns fehlen leider im Moment vorne die Alternativen und als ich Finn Reese, der ein Tor erzielt und das andere vorbereitet hatte, zur Halbzeit verletzt rausnehmen musste, hatte Condor mehr vom Spiel“. Sieglos blieben die Raubvögel dennoch auch im neunten Versuch an der OKK (0-3-6).

Letzter Platz = letztes Spiel. Diese Strategie verfolgt seit Wochen der SCVM, der seine Heimspiele immer erst als letzte Partie des jeweiligen Spieltages am Sonntag um 15 Uhr austrägt. Der "Least Likely to Succeed"-Preis (übersetzt bedeutet das in etwa “erfolglos” bzw. „wenig erfolgreich“) der “American Dialect Society” ( http://www.americandialect.org/because-is-the-2013-word-of-the-year) gehört nach sechs Niederlagen in Folge jedenfalls definitiv nach Fünfhausen. Genau den gleichen Fehlstart (null Punkte nach sechs Partien) legte vor genau zwei Jahren Nachbar FC Bergedorf 85 hin – ebenfalls mit Trainer Olaf Poschmann (zumindest bis zum legendären Nicht-Antritt beim USC Paloma am 5. Spieltag). Zu guter Letzt natürlich noch die höchste aller Auszeichnungen:…and the “Oscar“ goes to: Meiendorf! So einen makellosen Saisonstart hat zuletzt der SC Victoria vor fünf Jahren geschafft (damals allerdings sogar neun Siege in Folge – aber das kann ja noch werden!). Selbst Meiendorfs bekanntester Fan Torsten Offner bekannte: „Der MSV macht mir langsam Angst“. Coach Matthias Stuhlmacher jedenfalls wandelt auf den Spuren der erfolgreichen Jahre 2007 bis 2009 (drei Vizemeisterschaften in Folge).

HAFO gratuliert allen „Preisträgern“ des 6. Spieltages ganz herzlich! :-)


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