Grandiose Fußballkunst war es nicht wirklich, was die beiden Teams an diesem wechselhaften Frühlingstag an der Hoheluft boten. Immerhin: Man versuchte auf beiden Seiten, zumindest über die kämpferische Komponente ins Spiel zu finden. Dem Gastgeber gelang dies eindeutig besser: Die Abwehr um Libero Michael Reimann stand gut, und im Mittelfeld waren Mathias Pornhagen, Christian Florkiw und Tilman Patsalis meist den berühmten Schritt eher am Ball als ihre Kontrahenten auf Pinneberger Seite. Spielentscheidend am heutigen Tage waren jedoch die Stürmer. Während sich Pinnebergs Einzelkämpfer Frank Rückert „stets bemühte“, jedoch kaum eine nennenswerte Szene zustande bringen konnte, waren Victorias Angreifer innerhalb acht Minuten zweimal da – das sollte reichen, um sich drei Punkte gegen einen schwachen VfL zu sichern: Erst nutzte der gut aufgelegte Steffen Harms einen Pinneberger Fauxpas. Libero Marco Kebbe wollte den Ball aus dem Strafraum schießen, traf aber nur den Steiß seines Mitspielers Torben Lust. Von dort prallte das Leder zu Harms, der keine Mühe hatte, aus acht Metern zu vollenden. Kurz darauf hatte Thomas Seeliger seine beste Szene, als er einen schönen Pass auf den rechts freilaufenden Steffen Harms spielte. Der fackelte nicht lang und bediente den mitgelaufenen Sascha Rixen mit einem klugen Querpass – das Endergebnis stand fest. In der zweiten Halbzeit setzte VfL-Trainer Thomas Bliemeister nun alles auf eine Karte. Und wäre beinahe nach nur 30 Sekunden belohnt worden: Der eben eingewechselte Stürmer Ümit Kalebas zog aus elf Metern ab, doch SCV-Keeper Adrian Horn parierte mit einem tollen Reflex. Vielmehr brachten die Gäste jedoch nicht mehr zustande. Aufregung gab es noch einmal in der 72. Minute. Der Pinneberger Joker Baris Öncan foulte seinen Gegenspieler, Victorias Michael Reimann nahm dies zum Anlass, Öncan vor das Schienbein zu treten – der wiederum wehrte sich. Schiri Schwarze schickte beide Spieler folgerichtig vorzeitig vom Platz.
Stimmen:
Thomas Bliemeister (Trainer VfL Pinneberg): Vor allem in der ersten Spielhälfte haben wir eine enttäuschende Leistung geboten. Leider gingen wir stark ersatzgeschwächt ins Spiel, so dass der gerade erst wiedergenesene Torben Lust von Beginn an aufgestellt werden musste. Das Tempo des Spiels konnte er aber noch nicht mithalten, wie man bei beiden Gegentreffern gesehen hat. Vorn zeigten Markus Schwoy und Frank Rückert leider nicht das, was sie können. Insgesamt ist der Sieg für Victoria hochverdient.
Bert Ehm (Trainer SC Victoria): Ich bin entsetzt über unsere schwache Leistung. Das Spiel sollten wir ganz schnell abhaken. Das war fußballerisch nix und kämpferisch auch nix. In den nächsten zwei Wochen werden wir eine Menge Zweikämpfe üben müssen.
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