28.09.2014 3 Tore, 3 Punkte, 3 Rote von Andreas Killat
Dieses Heimspiel des Niendorfer TSV wird präsentiert von Marcus Scholz
vs.
Niendorfer TSV – USC Paloma 3:0 (2:0)
Niendorfer TSV: Melzer – Schröder, Kocadal, Schumann, Benn – Huneke, Machado Mattos – Streubier, Wilhelm (72. Betz), Balde (80. Thiemann) – Schumacher (63. Utz) USC Paloma: Jonas – Graf, Gersch, Brückner, Krause (46. Dreyer) – Galica, Wegner – Hindersmann (77. Lohfeldt), Kummerfeldt, Depers – Lemos-Lala (63. Franz) Tore: 1:0 Balde (9.), 2:0 Schumacher (37.), 3:0 Schumacher (58.) Gelb-Rot: Graf (55./61.), Wegner (52./82.), Brückner (16./87.), alle USC, alle wiederholtes Foulspiel Schiedsrichter: Paul Jennerjahn (TSC Wellingsbüttel): Pfiff sein erstes OL-Spiel diese Saison und schien überfordert. Für jede Nichtigkeit gab es „Gelb“ (insgesamt 10x – alle gegen Paloma). Beste Spieler: Schumacher, Wilhelm, Balde – Keiner Zuschauer: 110
„Alles von vorn, alles neu. Wir treffen heute auf einen Gegner, der unberechenbar ist, aber den wir schlagen werden“, so formulierte es Niendorfs Liga-Manager Marcus „Scholle“ Scholz im Vorwort der nach Meiendorf wohl besten Stadionzeitung der Liga. Und mit diesem Selbstverständnis gingen die Hausherren auch in die Partie, konnten schon früh einen bösen Patzer von Alexander Graf zum 1:0 durch Braima Balde nutzen, der den heraus geeilten Torhüter Jonas umkurvte und ins leere Tor vollendete (9.). Keine 20 Sekunden später fast der zweite Treffer, aber Frankreich-Fan Malte Wilhelm traf aus 16 Metern nur den Pfosten (10.). Quel Malheur! :-)
„Die Viererkette kann sich bei uns nicht einspielen – jede Woche zwei Änderungen“, stöhnte ein geplagter Marco Krausz. Diesmal fiel Sven Drews mit Zehbruch aus. Hinten unsicher, vorne harmlos. So „spielen“ für gewöhnlich Absteiger – und so präsentierte sich der USC heute auch. Ganz anders die Gastgeber, die einen richtig guten Ball spielten, schöne Stafetten zeigten und drückend überlegen waren.
Bei konsequenter Ausnutzung nur der ganz „dicken“ Chancen hätte es schon zur Halbzeit ein Waterloo für die Tauben geben können. Doch Adam Benn mit schönem Flugkopfball (20.) und Tim Schumacher aus zehn Metern (44.) verpassten das Schützenfest. Letztgenannter zeichnete sich aber zwischendurch immerhin für die Vorentscheidung verantwortlich: Nach toller Vorarbeit/Flanke von Martin-Felix Schröder haute „Schumi“ den Ball aus fünf Metern völlig ungedeckt in die Maschen (37.). Keeper Jonas sah dabei nicht gut aus, klebte auf der Linie. Aber auch die Innenverteidiger „dürfen“ so einen Ball gerne verteidigen…
Nach dem Pausentee brachte vor allem der Schiedsrichter Farbe ins Spiel: Nahezu jede (!) Aktion der Gäste wurde sofort mit „Gelb“ geahndet, während Niendorf verschont blieb. Sensationelle zehn (!) Gelbe Karten waren es am Ende – wenn der Schreiber dieser Zeilen sich nicht verzählt hat (16./27./34./48./52./55./61./82./86./87.). Für den Spielverlauf war das jedoch gar nicht so entscheidend – trotz der dreifachen Unterzahl am Ende (vor der ersten Hinausstellung lag man zudem schon 0:3 hinten). Zu schwach agierte der USC, ohne Tempo und ohne jede Torgefahr. Den ersten Torschuss (wenn man es dann so nennen will) gab Rodrigo Lemos-Lala nach genau einer Stunde ab!
Der NTSV hingegen legte nach: „Schumi“ - wie sein Formel 1-Kollege mit ordentlich Speed unterwegs – erst ganz locker im Zweikampf an Hauke Brückner und dann auch an Jonas vorbei zum 3:0 ins leere Tor (58.). Nach der direkt folgenden Gelb-Roten Karte für Graf, der sich diese binnen sechs Minuten mit zwei Fouls abholte, musste man ernsthaft Angst um die Krausz-Elf haben. Doch Niendorf hatte wohl „Mitleid“, vermutlich aus alter Verbundenheit von Ali Farhadi.
Die Zuschauer bekamen dennoch noch ein paar schöne Spielzüge geboten, allein am Abschluss haperte es. Zweimal Lukas Betz (74./79.) und Ebenezer Utz (89.) hätten locker einen Kantersieg herausschießen können. Aber auch so war es ein rundum gelungener Nachmittag am Sachsenweg.
Stimmen:
Marco Krausz (Trainer USC Paloma): Eine verdiente Niederlage. Es ist schon etwas befremdlich, wie unsere Leistungsschwankungen sind. Letzte Woche trotz angespannter Personalsituation gut und heute eine sehr sehr dünne Leistung. Das frühe 0:1 mit dem individuellen Fehler hat uns auf die schiefe Bahn gebracht. Hinten sind wir im Moment zu anfällig, aber ich muss ja auch jede Woche die Viererkette neu sortieren. Alle, die noch Viererkette spielen können, die spielen auch. Die Leistung des Schiedsrichters macht die Sache dann nicht einfacher, wenn man schon zur Halbzeit drei Leute in der Abwehr hat, die mit einer Gelben Karte vorbelastet sind. Aber das sind nur unschöne Randerscheinungen, auch sportlich war es heute zu dünn.
Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV): Heute war schon vor dem Spiel eine gute Stimmung, das hat sich auf die Partie übertragen. Wir haben eine außergewöhnliche Situation momentan: Der Chef-Trainer ist nicht da und der falsche Trainer macht den Job. Daran mussten sich alle erst gewöhnen. Aber die Jungs ziehen mit und wir werden noch viel Spaß haben. Ein absolut verdienter Sieg. Leider haben wir in der zweiten Hälfte unsere Chancen nicht mehr so gut ausgenutzt, aber die Leistung war absolut in Ordnung.
Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1945): 35 Spiele, 13 Siege, 5 Remis, 17 Niederlagen, 44:56 Tore.
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