11.10.2014 Meiendorf beendet seinen Negativlauf von Andreas Killat
vs.
Meiendorfer SV – SV Curslack-Neuengamme 2:2 (1:1)
Meiendorfer SV: Sävke – Hoffmann (71. Sejdiu), Apostolidis, G. Subasic, Ahadi– Stäcker, Hercog (64. R. Subasic) – Bahn (81. Facklam), Agyei Antwi – Sara, Sharifi SV Curslack-Neuengamme: Böse – Kleine, Metzler (29. Landau), Schalitz, Keklikci – Papke, Bannasch – Beldzik, Wilhelm – Ulaga (68. Radic), Siegmund (76. Schraub) Tore: 1:0 Sara (3.), 1:1 Siegmund (23.), 1:2 Wilhelm (52.), 2:2 R. Subasic (72.) Schiedsrichter: Kevin Rosin (SV Lieth): Starke Vorstellung! Wirkte stets souverän, machte klare Ansagen an die Spieler und löste alle kniffligen Szenen bravourös. Beste Spieler: Bahn, Stäcker – Papke, Wilhelm Zuschauer: 302
Auf die vier Niederlagen in Folge angesprochen meinte MSV-Coach Matthias Stuhlmacher: „Die Jungs haben das Fußballspielen ja nicht verlernt, da spielt sich viel im Kopf ab“ und ergänzte schmunzelnd: „Vielleicht hat es ja geholfen, dass ich diese Woche drei Tage in Nürnberg auf einer Messe und nicht beim Training war“. Heute galt es daher für die Meiendorfer. Der Negativlauf mit der sich verselbstständigenden Abwärtsspirale sollte unbedingt gestoppt werden. „Wir haben ein paar Dinge im Ablauf geändert, die Leichtigkeit sollte zurück kommen“, so Stuhlmacher - und sein Co-Trainer Oliver Kral ergänzte zuversichtlich: „Heute gewinnen wir“!
Bei traumhaften Bedingungen mit einem Top-Rasen und bei bestem Fußballwetter legten die Gastgeber mit eben jener Leichtigkeit tatsächlich gleich los wie die Feuerwehr. Jephter Agyei Antwi setzte sich klasse gegen Eyke Kleine durch und flankte von der linken Außenbahn schön in die Mitte, wo Michael Sara gegen die neu formierte Curslacker Innenverteidigung (Abwehrchef Sebastian Spiewak weilte in Polen) locker zum frühen 1:0 einköpfte (3.). Auch in der Folgezeit blieben die Hausherren die spielbestimmende Mannschaft und taten deutlich mehr fürs Spiel, ohne allerdings „Harakiri“ zu begehen. „Wir wollten erstmal sicher stehen und Stabilität in unser Spiel bekommen“, erklärte Stuhlmacher. Da sich die Gäste nur selten produktiv nach vorne durchsetzen konnten, gelang dieses Vorhaben nahezu mühelos.
Und dennoch fiel der Ausgleich. Wie aus heiterem Himmel. Patrik Papke, der „graue Wolf“ im zentralen Mittelfeld, mit einem sehenswerten Pass auf die linke Außenbahn zu Dominic Ulaga, der Marcel Hoffmann aussteigen ließ und gut getimed Dustin Siegmund in der Mitte bediente. Dort nutzte der SVCN-Stürmer den Stellungsfehler von Gabriel Subasic und das zögerliche Herauskommen von Keeper Tobias Sävke zum überraschenden 1:1 (23.).
Geburtstagskind Dustin Siegmund (20) freut sich über den Ausgleich. Foto: Hanno Bode
„Diese Woche hat er mich im Training überzeugt und signalisiert: Hallo Trainer, ich bin auch noch da“, freute sich Torsten Henke für den Torschützen, der heute seinen 20. Geburtstag feiert. Doch die Freude wurde kurz danach gleich wieder getrübt: Andreas Metzler, der heute erstmals nach fast achtwöchiger Verletzungspause wieder auflaufen konnte (oder wegen des Fehlens von Spiewak wohl „musste“), verletzte sich im Zweikampf mit Michael Sara erneut am Oberschenkel (25.). Nach einigen Minuten Behandlungspause war klar, dass es nicht weitergeht. Henke brachte Jan Landau, der wegen Trainingsrückstand zunächst nur auf der Bank saß. Für Metzler ging Bannasch in die Innenverteidigung, Beldzik rückte auf die „Sechs“ vor und Siegmund räumte seinen Platz in der Sturmspitze für Landau und agierte nun als Rechtsaußen. Auch wenn der Ausfall von Metzler natürlich schwer wiegt, die Umstellungen taten dem Spiel der Vierländer sichtlich gut.
Siegmund bediente Ulaga mit einem Traumpass in den freien Raum, doch der Ex-Lüneburger schoss aus 16 Metern halblinker Position so kümmerlich, dass Henke hinterher von einer "Rückgabe zum Torwart“ sprach (28.). Das Auslassen dieser Riesenchance hätte sich fast postwendend gerächt, im direkten Gegenzug fand Sara mit einem mindestens ebenso sehenswertem Pass Bazier Sharifi, aber der 21jährige verzog freistehend aus 15 Metern. Danach kehrte ein wenig Ruhe im Spiel ein, weil beide Teams unheimlich viele Abspielfehler/Ballverluste produzierten und jeden gewonnenen Ball umgehend wieder herschenkten. „Das ist ja fast wie beim Tennis“, kommentierte Kral die kuriosen Szenen mit den Ballbesitzwechseln im Sekundentakt.
Die dickste Gelegenheit zur Halbzeitführung vergab schließlich Witalij Wilhelm, der sich schön über links durchtankte, in den Strafraum eindrang und dann aus sieben Metern am Außenpfosten scheiterte (41.). Besser machte es der Flügelflitzer direkt nach dem Pausentee – mit freundlicher Unterstützung von Gabriel Subasic, der sich im Spielaufbau einen haarsträubenden Fehlpass direkt in die Füße von Landau leistete. Wilhelm veredelte das Zuspiel von Landau dann im zweiten Versuch zur 2:1-Führung (52.). Spiel gedreht.
Aber der MSV hatte heute einen Spieler in Galaform: Lennard Bahn! „Bahn war heute der beste Mann auf dem Platz, Note Eins. Wie der gelaufen ist, gerackert und Bälle festgemacht hat – das war richtig gut. Nach 80 Minuten war er völlig ausgepumpt, so muss das sein“, strahlte Stuhlmacher.
Der mit dem Ball tanzt. Lennard Bahn lässt Eyke Kleine (l.) und Jan Bannasch aussteigen. Foto: Hanno Bode
Der so Hochgelobte schlug das Leder über 40 Meter präzise auf den eingewechselten Robert Subasic. Der Ex-Victorianer nahm den Ball technisch perfekt an und haute ihn aus 14 Metern satt in die Maschen (72.). Da war viel Frust über die Nicht-Nominierung für die Startelf spürbar. „Robert macht sich selbst zu viel Druck“, so Stuhlmacher. „Er dachte wohl, als Regionalligaspieler knipst er in der Oberliga Tore am Fließband“. Dieser Druck bzw. Frust machte sich auch in einer hitzigen „Rudelbildung“ mit Papke bemerkbar, wofür beide Akteure zu Recht Gelb vom guten Schiedsrichter Kevin Rosin bekamen (81.). Am Ende ein gerechtes Unentschieden, wie auch die Trainer befanden:
Stimmen:
Torsten Henke (Trainer SV Curslack-Neuengamme): Ein aufregendes, aber kein hochklassiges Spiel. Letztendlich sind wir mit dem Unentschieden zufrieden, da wir heute im Defensivbereich ein paar personelle Probleme hatten. Unser Abwehrchef Sebastian Spiewak stand uns nicht zur Verfügung und Andreas Metzler – der acht Wochen kein Spiel gemacht hat - musste nach 30 Minuten ganz tragisch mit der gleichen Verletzung schon wieder runter. Wir wurden kalt erwischt, da waren haarsträubende Fehler dabei. Nach der Pause waren wir besser, von daher ein gerechtes Remis. Wir freuen uns über den Punkt.
Matthias Stuhlmacher (Trainer Meiendorfer SV): Auch ich bin nicht ganz so unzufrieden, es wäre aber sicherlich aufgrund der vielen Chancen auch mehr drin gewesen. Unsere Treffer waren dafür sehr schön herausgespielt, das hat mir gut gefallen. Leider fehlt uns noch ein bisschen die Stabilität, um eine Führung über die Runden zu bringen. Auch wir haben bei den Gegentoren eklatante Fehler gemacht, aber die Mannschaft hat gezeigt, dass sie will. Wir nehmen daher das Positive aus diesem Spiel mit.
Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 27 Spiele: 12 Siege, 6 Remis, 9 Niederlagen, 50:42 Tore
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