22.08.2003 Meiendorf macht das Spiel, Concordia die Tore von
SC Concordia – Meiendorfer SV 3:0 (1:0)
SC Concordia: Menke – Mohr, Tramm, Drews – Abshagen (ab 19. Williams), Janke, Möller, Kalla, Janßen – Pedroso-Bussu (ab 46. Pomorin), Arlioglu Meiendorfer SV: Böhmer – Mau, Lüttkenhaus, Reymann (ab 75. Meyer), Roschlaub – Berwecke (ab 58. Galloway), Krausz, Lund, Krohn – Smith (ab 70. Nika), Hagen Tore: 1:0 Reymann (14., ET), 2:0 Möller (52.), 3:0 Möller (90.) Beste:Drews, Möller - Lund Schiedsrichter: Oje (St.Georg-Horn) Zuschauer: 600
„Das war ein glücklicher Arbeitssieg.“ Marc Fascher brachte es damit auf den Punkt. Die Meiendorfer boten im Marienthal eine mehr als ordentliche Leistung, verpassten es jedoch, die optische Überlegenheit in Tore umzumünzen. Concordia gelang es dagegen, im Stile einer Spitzenmannschaft in den entscheidenden Momenten zuzuschlagen, schiebt sich damit zunächst an die Tabellenspitze und bleibt auch nach dem dritten Spiel noch ohne Gegentor.
Vorneweg ein Kuriosum: Mit Kay Menke stand bei den Gastgebern am dritten Spieltag bereits der dritte Torwart zwischen den Pfosten. Daniel Jeschke, der am vergangenen Wochenende durch die Rote Karte von Marcel Kindler sein Debut feierte, klagte vor dem Spiel über einen eingeklemmten Wirbel. „Das Risiko war mir zu groß. Deshalb hat heute Kay Menke gespielt, der sonst der Torwart der Zweiten ist“, erklärte Fascher nach dem Spiel. Menke machte seine Sache wie zuletzt Jeschke ordentlich. Seine Mitspieler waren allerdings zu Beginn des Spiels noch nicht richtig auf dem Posten. Meiendorf ergriff sofort die Initiative und hatte durch Krausz (2.) und vor allem Berwecke, der aus kurzer Distanz an Menke scheiterte (3.), die ersten guten Gelegenheiten. Nach dreizehn Minuten konnte Concordia das erste Mal auf sich aufmerksam machen. Oliver Möllers Kopfstoß war jedoch viel zu harmlos. Eine Minute später folgte dann die glückliche Führung für die Marienthaler. Eine Flanke von links durch Cordis Paul Janke - und Meiendorfs Sven Reymann erzielt mit einem schulmäßigen Flugkopfball ein sowohl hübsches als auch unglückliches Eigentor (14.). Nach drei weiteren Minuten hattte Concordia erneut das Glück auf seiner Seite. Marcel Abshagen, der sich in der Anfangsphase bereits eine dunkelgelbe Karte abgeholt hatte, foult erneut gelbwürdig, bekommt aber vom großzügigen Schiedsrichter Kevin Oje noch eine letzte Ermahnung. Fascher reagiert und bringt umgehend Patrick Williams für Abshagen. Meiendorf macht auch nach dem Rückstand den besseren Eindruck und nutzt durch die beweglichen David Berwecke, der später etwas überraschend ausgewechselt wurde, und Norman Lund das häufig zu große Loch im Cordi-Mittelfeld. Bis auf eine Chance von Helge Mau nach einer Flanke Nils Roschlaubs mag aber in der Offensive nichts zwingendes mehr gelingen (37.).
Nach der Pause das gleiche Bild wie zu Beginn der ersten Hälfte: Der MSV kam wacher aus der Kabine und setzte die Abwehr des Gastgebers sofort unter Druck. Olufemi Smith vergab nach der einzigen Unsicherheit von Menke per Kopf jedoch die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich (47.). Auf der anderen Seite machte es Routinier Oliver Möller besser. Nach erneut exzellenter Vorarbeit von Janke, nahm Möller Maß und erzielte das umjubelte 2:0 (52.). Karsten Böhmer machte bei diesem verdeckten Schuss jedoch keine besonders glückliche Figur. Concordia verlegte sich jetzt natürlich erst recht auf ihr Konterspiel und die Meiendorfer versuchten noch einmal ihre Bemühungen zu steigern – jedoch ohne Erfolg. Die besseren Möglichkeiten besaß jetzt die Fascher-Elf, um das Ergebnis zu erhöhen. Zweimal Bülent Arliogu (60./68.), Sven Tramm (72.) und Oliver Möller (86.) nutzten die Einschussgelegenheiten jedoch nicht. Erst in der letzten Minute durften die Cordi-Fans noch einmal jubeln, als Böhmer eine Flanke von Christian Janßen durch die Hände rutschen ließ und Möller zum 3:0 abstauben konnte. Ein vor allem in der Höhe unverdienter Heimerfolg für Concordia, denen das Glück heute deutlich zur Seite stand. Meiendorf hätte sicherlich ein Unentschieden verdient gehabt und muss nun in den nächsten Wochen ausgerechnet gegen die beiden Brocken Büdelsdorf und Bergedorf punkten, um sich nicht am Tabellenende wiederzufinden.
Stimmen:
Frank Stolina (Trainer Meiendorfer SV): Dass ich enttäuscht bin, kann sich jeder vorstellen. Wir haben heute eine unnötige Niederlage kassiert. Wir hatten in der ersten Halbzeit die besseren Möglichkeiten, um in Führung zu gehen bzw. den Ausgleichstreffer zu erzielen. Leider ist uns das nicht gelungen. So sind wir dann nach dem frühen 2:0 nach der Halbzeit sehr unter Druck geraten., was die eigenen Aktionen betrifft. Man wird dadurch natürlich nicht ruhiger. Trotz alledem waren noch Chancen auf den Anschlusstreffer gegeben. Ich denke, dass die Mannschaft sich hier heute sehr ordentlich präsentiert hat, die Leistungskurve geht eindeutig nach oben. Die Auswechslung von Berwecke war berechtigt, es war heute nicht sein Spiel. Er war mit den Gedanken woanders und hatte viele Ballverluste. Es nutzt nichts wenn man ab und zu mal ein paar Leute ausspielt und dann nicht mehr weiß, wohin mit dem Ball.
Marc Fascher (Trainer SC Concrdia): In der ersten Halbzeit haben wir uns sehr schwer getan. Meiendorf hat in der Spieleröffnung sehr clever gespielt. Wir haben uns taktisch nicht gut gekauft und gerade unsere Stürmer sind viele Wege umsonst gegangen. Vor allem hatten wir auch Probleme, das Mittelfeld des Gegners in den Griff zu kriegen. Gerade Berwecke und Lund sind dort sehr flexibel und immer anspielbar. Das 1:0 fiel für uns wie aus dem Nichts und spielte uns natürlich in die Karten. Mit Glück und Geschick sind wir dann mit dem Ergebnis in die Halbzeit gekommen. Meiendorf war sicherlich zu achtzig Prozent spielüberlegen und das 3:0 ist im Endeffekt sicherlich zu hoch. Wir hatten heute zwar weniger Ballbesitz, waren dafür aber ungeheuer effektiv. Es war ein glücklicher Arbeitssieg
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