18.10.2014 Curslack beendet heimische Negativserie von Peter Strahl
vs.
SV Curslack-Neuengamme – Niendorfer TSV 2:0 (0:0)
SV Curslack-Neuengamme: Böse – Kleine, Spiewak, Schalitz, Keklikci – Siegmund (81. Beldzik), Papke, Bannasch, W. Wilhelm – Radic (46. Landau), Ulaga (65. von Hacht) Niendorfer TSV: Melzer - Benn, Kocadal, Schumann (56. Rohweder), Thiemann – Streubier, Machado Mattos, Fuchs (77. Yapici) – M. Wilhelm, Utz - Balde Tore: 1:0 W. Wilhelm (53., Handelfm.), 2:0 Landau (87.) Gelb-Rote Karte: Thiemann (80., Hand-, Foulspiel) Schiedsrichter: Gawron (TuS Osdorf), erwies sich als weitestgehend überfordert Beste Spieler: Böse – Benn, Balde Zuschauer: 172
Es ist schon recht gewöhnungsbedürftig, die Platzherren gegenwärtig auf einem Tabellenrang am Ende des zweiten Oberliga-Tabellendrittels vorzufinden. Erst recht verwunderlich wird die Chose aber für denjenigen, der sich das Heim-Tabularium ein wenig näher zu Gemüte geführt. Dortselbst finden sich die "Corslacker" gar auf dem vorletzten, sprich, 17. Rang wieder untertroffen lediglich von ihren Nachbarn in Fünfhausen, die nach elf Partien bislang noch ohne jedwedes Pünktchen geblieben sind. Aber auch die auf Platz Sieben positionierten Gäste haben Kurioses zu bieten. Runners-Up ihres Zeichens soweit es um Heimbegegnungen geht, jedoch auswärts sieglos und erst im letzten Drittel der Ergebniskompression zu finden.
In der ersten Halbzeit sieht es dann auch so aus, als wolle die gegenwärtige Tabellenkonstellation weiterhin Bestand haben. Einen Freistoß nach Foul an Dominic Ulaga aus nicht ungefährlicher Entfernung sendet Patrik Papke in die Arme von René Melzer und auch das Zuspiel von Jan-Hendrik Bannasch auf Dustin Siegmund endet beim Gästekeeper. Danach aber Niendorf. Dario Streubier mit einem wohl platzierten Knaller und Adam Benn mit einem sehenswerten Fallrückzieher kommen beide nicht an Frederic Böse vorbei. Dann wieder die Hausherren. Doch Ulaga kann ein Missverständnis in der ganz in Weiß spielenden Abwehr nicht nutzen und verfehlt deren leeres Gehäuse ziemlich klar. Auch Kulay Keklikci, bedient von Dustin Siegmund, der drei Niendorfer ziemlich alt aussehen lässt, zielt vor seinem Volleyschuss viel zu hoch. Vor dem Pausenpfiff noch Braima Balde mit einer Einzelleistung eindeutig überweg.
Im zweiten Spielabschnitt Thiago Machado Mattos mit einem Ruhenden Ball, der jedoch Böse nicht in Verlegenheit zu bringen vermag. Für letztere aber sorgt in Minute 53 Referee Daniel Gawron, als nach einem Zweikampf unweit der Strafraumgrenze Eike Thiemanns Hand von einem blauen Bein aus kürzester Entfernung angepiekt wird. Weder machten die thiemannschen Hände eine unnatürliche Bewegung noch befanden sie sich an für Fußballspieler unüblicher Position. Gawron jedenfalls erweist sich als beratungsresistent, zeigt auf den berüchtigten Punkt und Witalij Wilhelm vollstreckt gnadenlos. Danach die verzweifelten Gäste mit Macht. Allein Böse reagiert auf einen Balde-Kopfball nach MM-Freistoß excellent, ein "Header" von Christian Rohweder erweist sich als zu harmlos und schließlich verfehlt ein weiterer "Freekick" von Machado Mattos nur um wirklich Weniges das Ziel. In der 87. Minute ist es schließlich der erst nach dem Pausengetränk eingewechselte Jan Landau, der mit sattem Schuss ins lange Toreck das präzise Zuspiel von Sebastian Spiewak zum 2:0-Endstand nutzt, denn sein Kollege Wilhelm knallt aus acht Metern gewaltig über das Gästegehäuse.
Mit diesem, ein wenig glücklichen, ersten Heimdreier schließen die Henke-Zöglinge tabellarisch schon mal zu den Niendorfern auf. Die wiederum müssen weiterhin auf ihre Erfolgspremiere in der Fremde warten. Hingegen nicht mehr lange zu warten brauchen vermutlich die Zuschauer am Gramkowweg. Denn ist sieht so aus, als wenn die Vollendung des Tribünenbaus dortselbst nicht mehr lange auf sich warten lässt. Ein Bauwerk, das im Hamburger Amateurbereich nicht seines Gleichen haben wird. HAFO-Tipp: Unbedingt nach Fertigstellung anschauen! Hier schon mal ein Blick auf das Gerüst:
Foto: Alexander Knull
Stimmen:
Ali Fahardi (Trainer Niendorf): Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zum Sieg und für den Schiedsrichter. In der ersten Halbzeit hatten wir die klareren Chancen, konnten sie aber nicht nutzen. Auch nach der Pause wollten wir das Spiel weiterhin überlegen gestalten. Doch dann wird der Spielfluss von einem unterbrochen, der meint, etwas gesehen zu haben, was ich absolut nicht nachvollziehen kann. Zum einen war es die Elfmeterentscheidung, zum anderen seine Bekundung, dass die angeschossene Hand viel weiter oben gewesen sei, als es eigentlich jeder auf dem Platz sehen konnte. Auch die zwei Gelben Karten gegen Thiemann – die erste für das gepfiffene Handspiel – fand ich einfach unterirdisch. Der Schiedsrichter hat heute einfach zu viel Gewicht gehabt. Zwar müssen und dürfen auch junge Schiedsrichter dazulernen, aber, wenn es um ein so geiles Spiel wie das Heutige geht, muss die Ansetzung einfach besser organisiert werden. Mit dem zweiten Curslacker Treffer geht der gegnerische Sieg aber in Ordnung.
Torsten Henke (Trainer C-N): Einiges sehe ich ein wenig anders. Sicherlich war das Spiel in der ersten Halbzeit von der Taktik geprägt. Eigentlich gab es nur wenige Torchancen und deren Verhältnis war relativ ausgeglichen. Große Höhepunkte habe ich jedenfalls nicht gesehen. Das änderte sich aber mit der Elfmeter-Entscheidung. Meinem Kollegen stimme ich voll bei, dass ich in dieser Situation genau so verärgert gewesen wäre.. Auch war es wohl so, dass danach Herr Gawron irgendwie seine Linie verloren hat. Das ahnte ich schon und deshalb habe ich zur Halbzeit Stjepan Radic ausgewechselt, der zur schon eine Gelbe Karte gesehen hatte. Ähnliche Motive haben mich auch bei Dominic Ulaga zur Auswechslung veranlasst. Nun auch für Niendorf gab es eine Situation, für die ein Elfmeter hätte gegeben werden können. Das 2:0 schließlich machte alles klar. Dennoch war es ein glückliches Ergebnis. Doch das ist schließlich egal, da dieses Spiel für uns von ganz entscheidender Bedeutung war. Denn hätten wir wiederum zu Hause nicht gewonnen, könnte sich das schon sehr in den Köpfen meiner jungen Mannschaft bemerkbar machen.
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