Es sollte erst die neunte Punktspielbegegnung zwischen diesen beiden Vereinsvertretungen werden, und die Erinnerungen der Meiendorfer an die bisherigen acht Spiele in der alten und jetzigen Oberliga waren nur von mäßig positiver Art. Denn lediglich ein einziger Sieg lässt sich in deren Vereinschronik finden. Der aber hatte es in sich. 8:1 hieß es am 12. Mai 2002, dem letzten Spieltag der Verbandsliga Hamburg, für die Gelb-Schwarzen, die anschließend in die Oberliga Hamburg-Schleswig-Holstein avancieren durften. Kurios in diesem Zusammenhang: Beide heutigen Trainer, sowohl Matthias Stuhlmacher als auch Jan Schönteich, gehörten damals zum Kader der Dassendorfer. Doch nur Stuhlmacher hatte heute erneut Grund zur Freude.
Jubel in Meiendorf! Fabian Facklam wird nach dem frühen 1:0 sein „Glatzkopf“ getäschelt. Foto: Hanno Bode
Sogar schon nach fünf Spielminuten. Lennard Bahns Schuss vom rechten Flügel kann Dado-Tormann Christian Gruhne nicht unter Kontrolle bringen und Fabian Facklam hat nur wenig Mühe, den Ball über die Torlinie zu bugsieren. Offensichtlich ein Schock für die Angereisten. Denn sie agieren viel zu zögerlich und vorsichtig, auch wenn Facklam nach gut einer Viertelstunde nicht an Gruhne vorbeikommt. Offensichtlichen Mangel an Einfällen demonstriert Sven Möller, da er aus der gegnerischen Hälfte die Kugel zu seinem Keeper zurückspielt. Auch Goalgetter Eric Kofi Poku Agyemang, Torschützenkönig der letzten Spielzeit und auch aktuell wieder an der Spitze des diesbezüglichen Tableaus, beweist seine Hilflosigkeit, als er aus viel versprechender Position die Kugel fast über die Ballfangwand donnert. Bahn gegenüber hingegen beendet sein Solo auf rechts mit einem Schuss am langen Pfosten vorbei. Nur wenig später das 2:0. Verantwortlich dafür zeichnet Robert Subasik, der aus nahezu 25 seitlichen Metern einen Freistoß unter die Dado-Latte knallt. In der großzügig bemessenen Nachspielzeit auch einmal die Gäste mit einer guten Möglichkeit, allein Möller erweist sich bei einer wohl getimten Flanke von Joe Warmbier als zu kurz geraten.
Ratlosigkeit hingegen beim Meister (hier Sven Möller). Foto: Hanno Bode
Auch nach der Halbzeitpause wieder die Meiendorfer. Bei einem Freistoß von Hamid muss sich der groß gewachsene Gruhne noch länger machen und nur wenig später ist es der eingewechselte Stefan Murrins, der per Kopf für seinen Goalie auf der Linie zu retten vermag. Dennoch der Anschlusstreffer für den (noch) amtierenden Meister. Dennis Tornieporths Ruhenden Ball vermag Sävke nur nach vorne abzuwehren, wo allerdings Agyemang steht und sich diese Chance nicht entgehen lässt. Der Anschlusstreffer macht zwar das Spiel der Gäste ein wenig druckvoller, doch Alexander Bogunovic setzt per Kopf das Zuspiel von Marcel knapp neben das Gestänge und auch die Tatsache, dass er drei Widersacher ziemlich alt aussehen lässt, vermag ihn danach nicht zu einem präzisen Torschuss zu verhelfen. Bereits in der Nachspielzeit nochmals ein "Freekick", getreten von Substitut Marcin Hercog und von einem Gästebein an den Pfosten der Sachsenwaldanrainer weitergeleitet.
…und auch das Trainer-Gespann sucht nach der dritten Niederlage in Folge (und dem Pokalaus) nach Antworten. Foto: Hanno Bode
Was ist bloß mit den Dassendorfern los? Eine Frage, die an diesem Nachmittag an der B 75 des Öfteren zu hören aber nicht so recht zu beantworten war. Drei Niederlagen in Folge nach nur einer einzigen in der vergangenen Saison? Nun auch ihre Trainer wusste keine Antwort (siehe Stimmen). Den MSVern aber sollte es egal sein, konnten sie doch mit ihrem "Dreier", zumindest bis zum morgigen Sonntag, auf den vierten Rang vorrücken und sich dem Verfolgerfeld von H-R, dem Team der Stunde, anschließen.
Stimmen:
Jan Schönteich (Trainer Dassendorf): Ich weiß zurzeit auch nicht, was mit meiner Mannschaft los ist. Wüssten wir es, so würden wir sicherlich einiges verändern. Die letzten Spiele liefen alle nach dem gleichen Muster ab. Wir geben die erste Halbzeit relativ kampflos her und zwar schon das fünfte Mal in Folge. Wenn man aber nur eine Halbzeit spielt, dann ist es schwer, ein Oberligaspiel zu gewinnen. Wir müssen auf jeden Fall dahin kommen, über 90 Minuten anständig zu spielen. Zurzeit tun wir das jedenfalls nicht. Unser Ziel bleibt aber bestehen: Zum Ende der Saison wollen wir wieder Hamburger Meister werden.
Matthias Stuhlmacher (Trainer Meiendorf): Wir haben über 80 v.H. des Spielverlaufs den Gegner beherrscht und haben so gut wie keine Torchance aus dem Spielverlauf heraus zugelassen. Der Treffer fiel schließlich nach einem Freistoß und wir am Ball vorbeischlugen. Ich habe selten einen verdienteren Sieg meiner Mannschaft gesehen als der heutige. Schließlich haben wir noch zwei, drei Hochkaräter liegen gelassen und nach einem Freistoß nur den Pfosten getroffen. Es hätte also noch wesentlich deutlicher für uns ausgehen können.
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