07.11.2014 Halstenbek ringt destruktive Elmshorner glücklich nieder von Benjamin Rose
vs.
FC Elmshorn – SV Halstenbek-Rellingen 0:1 (0:0)
FC Elmshorn: Schröder – Tepsic, Scheidt, Just, Novotny – Lange, Kaladic – Domazet, Ziller (46. Baese), Sarpong – Waskow (46. A. Ghadimi) SV Halstenbek-Rellingen: Matthäi – Siebert, Ermisch, Hermanowicz, Sottorf – Steinecke, Maksimovic – Ercek (56. Nrecaj), Karakaya (85. Mentz), M. Tunjic (74. Arboleda Sanchez) – J.-M. Schneider Tore: 0:1 J.-M. Schneider (82.) Schiedsrichter: Marcel Hass (TuS Osdorf): Solide Leistung ohne große Schnitzer. Hätte möglicherweise früher Gelb zeigen müssen, um Ruhe ins Spiel zu bringen. Beste Spieler: Domazet – Karakaya, Schneider, Siebert Zuschauer: 362
Konnte Elmshorn die letzten zwei Spielzeiten am Saisonende noch vor den Nachbarn in Ziel kommen, sieht es in dieser Saison deutlich anders aus: Halstenbek grüßt den Meister von 2012/2013 ungeschlagen von der Tabellenspitze und bei Elmshorn stehen die Zeichen nach 13 Spielen ohne Sieg weiterhin auf Sturm.
Im Sturm musste Neu-Trainer Florian Gossow dagegen umbauen, da sein treffsicherster Stürmer Ahmed Osmanov (4 Saisontore), der vor der Saison vom heutigen Gegner an die Wilhelmstraße gewechselt war, verletzt ausfiel.
Dies gefiel vor allem HR-Schlussmann Adrian Matthäi, der in der ersten Halbzeit die wenigsten Ballkontakte aller Spieler und nicht einen Schuss zu halten hatte. Stattdessen beschränkte sich Elmshorn nur auf seine Defensive und machte Halstenbek das Leben schwer. Die Räume wurden eng gemacht und HRs Angriffsfußball durch viele Fouls unterbrochen. Sieben gelbe Karten sammelte der Tabellen-17. im Spiel. Die einzige Kategorie, in der Elmshorn an diesem Abend die Nase vorn hatte.
Doch die Taktik zeigte Wirkung: Halstenbek tat sich sehr schwer, zu Torchancen zu kommen. Und die wenigen vergab Ümit Karakaya. Seine Weitschüsse von der Strafraumgrenze gingen Zentimeter daneben (38.) oder wurden von Elmshorns Torhüter Marko Schröder in höchster Not gehalten (25.).
Zur zweiten Halbzeit brachte Elmshorn mit Adrian Ghadimi und Marvin Baese für die gelb-rot-gefährdeten Patrick Ziller und Maximilian Waskow zwei neue Offensivkräfte.
Doch offensiver wurde der FC damit nicht. Elmshorn scheiterte immer wieder an der gut gestaffelten Gästeabwehr um Yannick Sottorf. Wie Osmanov wechselte auch er vor der Saison die Seiten und kam mit gemischten Gefühlen an seine alte Wirkungsstätte zurück: „Ich habe gerne in Elmshorn gespielt, aber es sind leider nicht mehr so viele Spieler aus der Vorsaison im Verein. Wenn das hier noch alles meine Freunde gewesen wären, wäre das heute etwas Besonderes gewesen, so war es einfach nur ein ganz normales Spiel für mich.“
Doch ein wirklich normales Spiel zeigte der Tabellenführer nicht. Er schaltete einen Gang zurück und passte sich dem Gegner an. Als sich beide Mannschaften bereits mit einem torlosen Remis abgefunden zu haben schienen fiel dann doch noch das, worauf die eine Hälfte der 362 Zuschauer so sehnsüchtig gewartet hatte: Das Tor des Tages!
Acht Minuten vor Schluss verlor Elmshorn in der Vorwärtsbewegung den Ball und der eingewechselte Enrik Nrecaj konnte sich erstmals auf der rechten Seite durchsetzen und in den Strafraum eindringen. Sein scharfer Ball an Torhüter Schröder vorbei fand in der Mitte gleich mehrere Abnehmer: HR-Goalgetter Jan-Marc Schröder und Elmshorns Jan Novotny bugsierten den Ball gemeinsam über die Linie. „Ich glaube, dass Jan-Marc zuletzt am Ball war.“, erklärte Halstenbeks Manager Detlef Kebbe. Ohne Zeitlupe schwer zu entscheiden.
Wer nun mit einem Aufbäumen der Gastgeber gerechnet hatte, wurde enttäuscht. Elmshorn fand offensiv weiterhin nicht statt und HR brachte seinen Vorsprung clever über die Zeit.
Stimmen:
Florian Gossow (Trainer FC Elmshorn): Insgesamt ein verdienter Sieg für HR. Ich war aber trotzdem mit der Leistung der Mannschaft zufrieden, auch vor dem Hintergrund, dass nicht alle fit waren und wir nicht mit der ersten Elf antreten konnten. Leider hat sich mein Team heute nicht belohnt, weil das Gegentor absolut dämlich war. Wir wollten eigentlich einen einfachen Fußball mit Pässen auf unsere schnellen Stürmer spielen und in der Situation spielen wir kurz, verlieren den Ball und kriegen das Gegentor. Jetzt schauen wir auf unser nächstes Heimspiel gegen Paloma. Gegen die hab ich mit Schnelsen schon gewonnen, ich weiß also wie es geht.
Thomas Bliemeister (Trainer SV Halstenbek-Rellingen): Das ist eine ganz neue Situation für uns in dieser Saison. Die Gegner sind sehr defensiv gegen uns eingestellt. Wir müssen versuchen schneller über die Flügel zu spielen, da konnten wir uns in der ersten Halbzeit viel zu selten durchsetzen. Elmshorn hat die Räume gut zugestellt. Wenn ich das Spiel über 90 Minuten sehe und mir anschaue, was wir für das Spiel getan haben und was der Gegner fürs Spiel getan hat, dann ist dieser Sieg völlig verdient. Und für ein 1:0 gibt es auch drei Punkte. Wir haben jetzt schon 37 Punkte. Noch ein Sieg, dann haben wir die 40 voll, die wir sonst immer erst im März erreicht haben. Dann ist der Abstieg kein Thema mehr. (lacht)
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