04.04.2004 Furchtbare zweite Halbzeit beim 0:4, so steigt Quickborn ab von
USC Paloma – Holstein Quickborn 4:0 (0:0)
USC Paloma: Thormählen - Edelmann - Stendel - L. Avarello, Morgado (69. Schlichting), Hamurcu, Jovic, Osinski - Ehlert (86. Woike) - Kocaman, Marczynski (80. Silz) Holstein Quickborn: Blessin - T. Wolf - Voß (73. Grabow), Klingenhoff - Kurzberg, Asenov (78. Botchway), Zillmann, A. Avarello - Kement, Zlotkowski - O. Wolf Tore: 1:0 Ehlert (57.), 2:0 Marczynski (65.), 3:0 L. Avarello (69.), 4:0 Woike (87.) Schiedsrichter: Täuscher (Eilbek), die Platzverweise waren berechtigt, souveräne Vorstellung Gelb-Rote Karte: Jovic (70., wiederholtes Foulspiel) Rote Karte: Kocaman (63., Tätlichkeit) - Klingenhoff (63., Tätlichkeit) Beste Spieler: Edelmann, Ehlert, Marczynski - keiner Zuschauer: 160
Warum die eine Mannschaft wahrscheinlich die Staffel halten wird und die andere nicht, zeigte sich in unzähligen Situationen in der zweiten Halbzeit. Exemplarisch soll die 69. Minute herhalten. Eigentlich hatten zwei Quickborner Abwehrspieler das Leder sicher, doch Luigi Avarello schummelte sich zwischen beide durch, lupfte über Blessin zum 3:0. Es war ein Beweis des größeren Willen und wohl auch der größeren Klasse beim USC. Das 4:0 war vielleicht ein Tick zu hoch, es bestrafte aber die Quickborner für eine zu defensive Spielweise, mit der man einfach nicht gewinnen konnte. Palomas Schlussmann Heiner Thormählen konnte sich auf Nachfrage erst nach einer halben Minute erinnern, ob und wann er entscheidend eingreifen musste. Halbherzig meinte er: “Irgendwann in der ersten Halbzeit.”
So klar das Ergebnis am Ende war, so arm war die erste Halbzeit an Höhenpunkten. Eine einzige Möglichkeit musste notiert werden. Holsteins Kurzberg traf in der 37. Minute das Außennetz. Vorher passierte wenig bis nichts und auch bis zum erlösenden Halbzeitpfiff ereignete sich nicht mehr. Die Gäste schafften es in der Anfangsphase sogar, etwas besser ins Spiel zu finden. Gute Ansätze wurden jedoch durch die Eigensinnigkeit von Kement zunichte gemacht. Paloma übernahm lange Zeit den passiven Part und wollte geduldig auf seine Möglichkeiten warten, die vor der Pause nicht auftreten sollten.
Es schien im zweiten Durchgang so weiter zu gehen. Quickborn zog sich immer mehr zurück und dem USC schien nicht viel einzufallen. Doch mit der ersten gelungenen Offensivaktion sollte die Ruhe auf dem Platz beendet sein. Nach einer Kopfballvorlage Marczynskis war der bis dahin unsichtbare Ehlert mit einer platziertem Schuss erfolgreich. Danach erinnerte nichts mehr an das müde Gekicke von vorher. Zuerst dezimierten sich beide Teams selber, als Klingenhoff gegen Kocaman nachtrat und der sich mit einem Schubser revanchierte. Beide durften vorzeitig unter die Dusche. Danach bediente Ehlert mit einem Traumpass Osinski, der quer für Marczynski auflegte, der zentimetergenau das Leder unter die Latte drosch. Die Partie war entschieden, was aber mehr an der Harmlosigkeit der Gäste lag. Kein Anzeichen von einem Aufbäumen, niemand nahm das Heft in die Hand und wollte den Rückstand noch umdrehen. Jeder ergab sich in sein Schicksal. Eine furchtbare zweite Halbzeit, die keinerlei Hoffnung zu geben vermag, dass Quickborn in der Verbandsliga bleibt.
Paloma hätte am Ende leicht höher gewinnen können. Osinski traf unter anderem aus sieben Metern freistehend nicht. Besser machte es der gerade eingewechselte Woike, der nicht gerade als Konterstürmer bekannt ist. Trotzdem setzte er sich bei einem Gegenstoß gegen zwei Kontrahenten durch und netzte locker ein. Ein Armutszeugnis und Offenbarungseid Quickborns. Sogar in Überzahl, Jovic hatte zurecht die Ampelkarte gesehen, erspielte sich die Hoffmann-Elf nicht eine Möglichkeit.
Ganz am Rande ging es auch noch um die Familienehre. Palomas Luigi Avarello ist der Cousin von Holsteins Antonio. Beide trafen auf der gleichen Flügelseite aufeinander. Der klare Sieger war an diesem Vormittag nicht nur wegen seines Tores Luigi. Des Öfteren war er mindestens einen Schritt schneller als sein Verwandter. Tröstlich für Antonio: Er war nicht der einzige Quickborner, der das Nachsehen hatte. Gerade Libero T. Wolf unterliefen haarsträubende Fehler in der zweiten Halbzeit.
Stimmen:
Frank Hüllmann (Trainer USC Paloma) Ich bin begeistert von der taktischen Umsetzung der Vorgaben. Wir haben Geduld bewiesen und haben auf das 1:0 gewartet. Die defensive Ausrichtung Quickborns hatten wir erwartet und wir wussten, dass es heute ganz bestimmt kein schönes Spiel werden würde. Aber darauf hatten wir uns eingestellt. Ein kurzes Wort zu Kocaman. Er ist noch jung und arbeitet viel. Aber so was muss er in den Griff kriegen. Da hat er sich wie ein Blödmann verhalten.
Thomas Hoffmann (Trainer Holstein Quickborn) Die erste Halbzeit war noch ausgeglichen. Im zweiten Durchgang haben wir haarsträubende Fehler gemacht. Die Offensivleistung war nicht vorhanden. Die taktische Umsetzung stimmte überhaupt nicht. Eigentlich wollten wir mit Pressing den Gegner zu Fehlern zwingen. Doch nur Oliver Wolf hat dies vorgeführt, der Rest nicht. Das ist natürlich frustrierend. Am Dienstag muss klar und deutlich gesprochen werden. Wir können noch in der Verbandsliga bleiben, doch mit der heutigen Leistung ganz bestimmt nicht.
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