SV Halstenbek-Rellingen: Matthäi – Sottorf, Hermanowicz, Ermisch, Schöttke – Maksimovic, Steinicke, Siebert – Ercek (57. Nrecaj), Karakaya (84. Mentz) – Schneider (75. Arboleda Sanchez) Meiendorfer SV: Sävke – Ahadi, Apostolidis (46. Hoffmann), G. Subasic, Sejdiu – Bahn, Zazai, Stäcker – Facklam (73. Sara), Agyei Antwi (73. Hallmann) – R. Subasic Tore: 1:0 Karakaya (6.), 1:1 R. Subasic (27., FE) Schiedsrichter: Dr Strohbach (Grün Weiss Harburg), ein akademischer Titel bietet noch keine Gewähr für eine völlig fehlerfreie Leistung mit der Pfeife Beste Spieler: Hermanowicz, Sottorf – weitgehend gleichermaßen gut Zuschauer: 380
Auch wenn die Fahnen auf Lütten Hall halbmastig hingen, so galt das ausschließlich der Eigenart des 16. November und keineswegs der Erwartungshaltung auf das Spiel zwischen dem designierten Herbstchamp und den Meiendorfern, die, in der letzten Hafo-Vorschau noch als Dritter aufgeführt, nach dem sonnabendlichen Dado-Erfolg gegen Buxtehude aber als Vierter des Oberliga-Tableaus mit zuletzt vier Siegen in Folge und damit bestes Oberligateam der vergangenen vier Spieltage angereist kamen.
Die sind es dann auch, denen sich nach einem eindrucksvollen und schnellen Hin und Her zum Auftakt die erste Torschussmöglichkeit bietet. Allein Petros Apostolidis zielt knapp daneben. Quasi im Gegenzug die Platzherren, ein weiter Ball auf links und Ümit Karakaya vollendet an Keeper Tobias Sävke vorbei zur Führung ins lange Eck. Auch die nächste Gelegenheit bietet sich den Platzeignern. Goalgetter Jan-Marc Schneider scheitert aber am MSV-Goalie. Sehr eindrucksvoll auf der anderen Seite Lennard Bahn, der einen von Hamid Zazai getretenen und von der H-R-Mauer abprallenden Freistoß full power ans Außennetz setzt. Nach knapp einer halben Stunde erweckt Marcel Schöpke, linker Außenverteidiger seines Zeichens, das Augenmerk des Betrachters. Zunächst säbelt er außerhalb der 16er-Zone Bahn um und, da diese Missetat keine Wirkung zeigt, holt er unmittelbar darauf innerhalb dieses Bereichs den zum Schuss ansetzenden Robert Subasik von den Beinen. Letzterer ist es dann auch, der sich, allen Unkenrufen zum Trotz, die Elfmeterchance nicht entgehen lässt. Schneider hingegen taucht nach einem der seltenen Fehler der Gelb-Schwarzen in der Hintermannschaft ganz allein vor Sävke auf, schafft es aber nicht, ihn zu überwinden. Kurz vor dem Pausenpfiff noch zwei Freistoßmöglichkeiten für die Baumschuler. Allein die von Schöttke vereitelt die MSV-Nummer Eins und Marlo Steinecke piekt sie überweg.
Im zweiten Spielabschnitt zunächst wieder die Meiendorfer, doch Bahn setzt einen zuvor abgewehrten Eckball volley in die vielbeinige einheimische Abwehr. Sävke hingegen hat Glück gegen Schneider nach einem gelungenen Zuspiel von Yannick Sottorf. Fortan kann sich so mancher unter den Zuschauern des Eindrucks nicht erwehren, als wäre die Stuhlmacher-Auswahl mehr bestrebt, noch einen weiteren Treffer zu erzielen als die "Bliemeister". Doch Letztere haben nun Gelegenheit zu zeigen, warum sie nicht nur ganz oben stehen, sondern auch mit nur 14 Gegentreffern aus jetzt 16 Spielen die beste Verteidigung der Liga aufweisen. Was aber deren Spiel nach vorne angeht, tun sie nur noch wenig, und auch der eingewechselte Yina Ronal Arboleda Sanchez, einst strahlender Held an der B 75, bleibt farblos. Da auch kurz vor dem "final whistle" ein Ruhender Ball aus Gefahr verkündender Position von Sottorf ziemlich klar über das Quergebälk streicht, bleibt es schließlich bei einem alle Beteiligten zufrieden stellendem Remis.
Glückwunsch an die HR-er zum Gewinn des herbstmeisterlichen Titels. Doch auch die Leistung der Meiendorfer mit ihren 32 Punkten und der Punktgleichheit zu Pi und Dado ist aller Ehren wert. Wie mögen diese Vier wohl nach der 33. Runde in den Iden des Wonnemonats positioniert sein? Eine Frage, deren Beantwortung vermutlich nicht nur den Schreiber interessieren dürfte.
Stimmen:
Matthias Stuhlmacher (Trainer Meiendorf): Trotz des trüben Wetters haben wir heute ein gutes Oberligaspiel gesehen, mit dem durchaus mal wieder Werbung für den Amateurfußball getrieben werden kann. Es spielten hier zwei Mannschaften, die das schnelle weiträumige Spiel nach vorne bevorzugen und sich auf Augenhöhe bewegten. Das Ergebnis ist demzufolge auch durchaus gerecht. Von daher haben wir hier einen schönen Sonntagnachmittag erleben können. Mit dem Ergebnis bin sich überdies auch völlig zufrieden.
Thomas Bliemeister (Trainer H-R): Dem letzten Satz meines Kollegen kann ich mich natürlich nicht anschließen Schließlich hatten wir in der ersten Halbzeit mindestens zwei hundertprozentige Chancen. Im zweiten Spielabschnitt kam Meiendorf allerdings besser ins Spiel, und wir haben einfach zu wenig getan. Auch die Auswechslungen konnten nicht dazu beitragen, mehr Druck zu erzeugen und das Spiel für uns zu entscheiden. Trotzdem war es ein sehr gutes Oberligaspiel. Ein noch besseres Spiel haben allerdings die Platzverhältnisse verhindert und auch der Schiedsrichter hat etwas dazu beigetragen, dass das Ergebnis nicht in die Richtung gegangen ist, wie wir es uns vorgestellt hatten. Meiendorf hat jedenfalls eine Supertruppe, die 38 Punkte meiner Mannschaft hingegen sind schon phantastisch.
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