22.11.2014 Meiendorf verschwenderisch, aber erfolgreich von Andreas Killat
vs.
Meiendorfer SV – FC Elmshorn 3:1 (1:0)
Meiendorfer SV: Sävke – Ahadi, Hoffmann, G. Subasic, Sejdiu – Hercog, Facklam (46. Lindenau) – Bahn (67. Hallmann), Agyei Antwi – Sara (77. Nunes Correia), R. Subasic FC Elmshorn: Viemann – Novotny, Just, Scheidt, Domazet – Kaladic, Werning – Waskow (67. Petrekovic-Loncar), Sarpong, Ghadimi Nouran (46. Baese) – Osmanov (46. Savran) Tore: 1:0 Hercog (45.), 2:0 R. Subasic (49.), 2:1 Savran (63.), 3:1 R. Subasic (90.+3) Gelb-Rot: Domazet (88./90.+1, wiederh. Foulspiel) Schiedsrichter: Johannes Mayer-Lindenberg (HTB): Die meisten Probleme hatte er bei der Anreise (Auto liegen geblieben). Im Spiel umsichtig und souverän. Beste Spieler: Hoffmann, R. Subasic, Agyei Antwi – Kaladic, Viemann Zuschauer: 232
„Sechs Punkte nach der Vorrunde, das reicht nicht. Damit ist der Abstieg für mich besiegelt“, sagte FCE-Coach Florian Gossow nach der Partie erstaunlich offen und freimütig, „aber wir haben trotzdem noch Ziele, wollen in der Rückrundentabelle nicht auf einem Abstiegsplatz stehen“. Ganz anders verständlicherweise die Gemütslage bei Matthias Stuhlmacher: „35 Punkte sind sensationell. Entscheidend war, dass wir auch nach den vier Niederlagen gute Stimmung im Team hatten und mit dem Curslack-Spiel wieder die Kurve gekriegt haben. Nun wollen wir 50 plus X Punkte holen“.
Bei nasskalter Witterung mussten die Gastgeber auf ihre beiden gewohnten „Sechser“ verzichten: Bojan Stäcker hatte Grippe und Hamid Zazai war „bei einer seiner 28 Cousins auf einer Hochzeitsfeier in Düsseldorf“ (O-Ton Stuhlmacher). Dadurch offenbarten sich heute so einige Schwächen im Spielaufbau mit vielen unnötigen Ballverlusten im Sekundentakt (auf beiden Seiten). Allerdings machte es der tiefe und rutschige Rasen den Akteuren auch sehr schwer. Dennoch kreierte der MSV eine ganze Reihe hochkarätiger Chancen, überbot sich aber immer wieder beim Auslassen selbiger.
Insbesondere Jephter Agyei Antwi stand mehrfach frei vorm Tor, „vergaß“ aber den Abschluss (36.), oder legte nochmal quer (44.). Auch Michael Sara tauchte nach einem blitzschnell ausgeführten Freistoß von Subasic frei vor Senioren-Torwart (!) Christian Viemann auf, zögerte aber zu lange und wurde von Rico Just erfolgreich gestört (21.). „Ich habe meinen Spielern nicht verboten, aufs Tor zu schießen“, so Stuhlmacher, der schon in einigen Partien dieses Manko miterleben musste (z.B. gegen Paloma). Genau das machte dann Marcin Hercog quasi mit dem Halbzeitpfiff besser: Sein erster Versuch landete noch in der FCE-Abwehr, aber sein zweiter Knaller fand aus 12 Metern halbhoch im langen Eck sein Ziel (45.).
Und die Hausherren legten nach: Sofort nach dem Seitenwechsel prüfte Sara „Senior“ Viemann, der nach anfänglicher Nervosität (mit einigen unkonventionellen Fußparaden und einem Handspiel außerhalb des Sechzehners) immer besser ins Spiel fand und einige starke Flugeinlagen zeigte (46.). Doch drei Minuten später war auch er machtlos: Marcel Hoffmann mit einem Zuckerpass in die Schnittstelle auf Subasic, der mit einem Flachschuss auf 2:0 erhöhte (49.). Doch wer jetzt ein Schützenfest erwartete, der irrte.
Matchwinner Robert Subasic in Aktion. Foto: Joe Noveski, www.noveski.com
Vielmehr fand nun der Außenseiter zurück ins Match. Werning hätte freistehend aus 10 Metern direkt den Anschluss herstellen können, verzog aber knapp (52.). Und spätestens, als Sara das sichere 3:1 verpasste (55.), witterten die Elmshorner ihre Chance. Burak Savran nutzte mit einem langen Bein eine Unaufmerksamkeit von Lindenau zum 1:2 (63.). Nun begann das große Zittern beim MSV, die Leichtigkeit war dahin. Kaum noch vernünftige Spielzüge. Aber die Abwehr stand und ließ keine FCE-Chancen mehr zu. Dafür machte Subasic mit seinem Doppelpack in der Nachspielzeit alles klar (90.+3).
Stimmen:
Florian Gossow (Trainer FC Elmshorn): Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich zufrieden. Der Einsatz stimmte, die Mannschaft ist gewillt. Für die Umstände haben wir ein gutes Spiel gemacht, aber leider belohnen wir uns nicht. Mal abwarten, wie es nun weiter geht. Geld für Neuverpflichtungen ist nicht da, aber mit Jürgen Tunjic steht uns bald wieder ein starker Spieler zur Verfügung.
Matthias Stuhlmacher (Trainer Meiendorfer SV): Elmshorn hat das heute sehr ordentlich gemacht und gut dagegen gehalten. Aber wir haben es versäumt, unsere vielen Tormöglichkeiten zu nutzen. Insgesamt bin ich aber sehr zufrieden mit dem Ergebnis und auch mit der Hinrunde. Wir haben gegen viele Mannschaften gepunktet, die oben stehen. Und heute auch mal gegen ein Team, das weiter unten steht. Das war nicht immer so. Das stimmt mich äußerst zufrieden.
Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers seit 1949 (bis 2003/04 Raspo Elmshorn): 33 Spiele: 15 Siege, 6 Remis, 12 Niederlagen, 48:54 Tore
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de. Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.