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06.12.2014
Curslack siegt in Unterzahl von Andreas Killat




vs.


SV Curslack-Neuengamme – USC Paloma 2:1 (1:1)

SV Curslack-Neuengamme: Böse – Bannasch, Spiewak, Schalitz, Keklikci – Papke – Landau (55. Kleine), Radic (55. Beldzik), Wilhelm – Ulaga, von Hacht
USC Paloma: Voß – Brückner, Gersch, Drews, Dreyer – Galica, Wegner – Depers (73. Kummerfeldt), Adomat, Krause (81. Schiemann) – Lemos-Lala
Tore: 1:0 Ulaga (4.), 1:1 Lemos-Lala (35.), 2:1 Kleine (63.)
Rote Karte: Wilhelm (51., Tätlichkeit)
Schiedsrichter: Benjamin Stello (SC Egenbüttel): Viele seiner Pfiffe fanden nicht die Zustimmung beider Teams. Insgesamt aber ein entspannter Nachmittag.
Beste Spieler: Kleine, Spiewak – Lemos-Lala, Drews
Zuschauer: 142

Beide Teams waren am heutigen Nikolaus-Tag in bester Stimmung, schließlich wartete nach dem Abpfiff die Weihnachtsfeier. Während es die Tauben zunächst zur Golf-Lounge zog ( http://www.golflounge.de/location/willkommen), gingen die Gastgeber ganz klassisch direkt auf den Kiez. Doch vor dem Vergnügen kommt bekanntlich die Arbeit. Und hierbei gingen in der Anfangsphase vor allem die Hausherren sehr konzentriert zu Werke.

Schon nach vier Minuten läuteten nämlich die Weihnachtsglocken: Ballverlust Paloma im Spielaufbau, Stjepan Radic reagierte hellwach und bediente Dominic Ulaga, der sich aus gut zehn Metern die Ecke aussuchen konnte und eiskalt zur 1:0-Führung vollstreckte (4.). Die „Tauben“ zeigten sich weiter großzügig: Leichtsinnsfehler Christoph Wegner, Ulaga mit einem Zuckerpass zu Marcel von Hacht, doch der versiebt das Ding fast vom Elfmeterpunkt aus völlig freistehend übers Tor (24.).

Nach dieser vergebenen Großchance war plötzlich ein Bruch im Spiel der Curslacker zu erkennen und die Gäste arbeiteten sich in die Partie hinein – und mit der ersten wirklich ernsthaften Gelegenheit folgte sofort der Ausgleich: Goalgetter Rodrigo Lemos-Lala zog aus 18 Metern knallhart ab und markierte seinen achten (!) Saisontreffer (35.).


Keeper Frederic Böse kann den Schnitzer von Marvin Schalitz in höchster Not mit einem Pressschlag gegen Rodrigo Lemos-Lala klären. Foto: Hanno Bode

Auch nach dem Pausen-Glühwein hatte der SVCN erhebliche Schwierigkeiten, zurück ins Match zu finden. Abwehr-Hüne Marvin Schalitz produzierte im Sechzehner einen leichtsinnigen Querpass, den Freddy Böse nur mit Mühe und einer gehörigen Portion Glück gegen Lemos-Lala klären konnte: Der Pressschlag (siehe Foto oben) landete für ihn günstig in „Griffnähe“ - das hätte auch ins Auge gehen können. Böse zeigte seinem Innenverteidiger für diesen Rückpass anschließend einen „Vogel“.

Als sich dann auch noch Witalij Wilhelm an der Außenlinie mit dem Ellenbogen zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ und völlig zu Recht (und ohne Proteste) die Rote Karte sah (51.), schienen die Tauben endgültig im Vorteil zu sein. Doch das Überzahlspiel ist bekanntlich nicht gerade die Stärke der Palomaten, die gegen Rugenbergen kürzlich sogar eine 2:0-Führung mit einem Mann mehr aus der Hand gaben ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=5489).


Schiedsrichter Benjamin Stello zeigt Witalij Wilhelm die Rote Karte. Foto: Hanno Bode

Den Schachzug des Tages machte dann Torsten Henke mit seinem Doppelwechsel in der 55. Minute: Die Offensiv-Kräfte Jan Landau und Stjepan Radic mussten runter, doch Henke beließ es zunächst bei der 4-3-2-Taktik. „Ich wollte da noch nicht auf 4-4-1 umstellen, dann kommst Du in Unterzahl zu sehr unter Druck“, erklärte das Curslacker Trainer-Urgestein hinterher – und brachte mit Eyke Kleine den Matchwinner.

Der 19jährige Neuzugang vom MTV Treubund Lüneburg ging wie das berühmte heiße Messer durch die Butter, vernaschte gleich mehrere USC-Abwehrspieler und vollendete aus spitzem Winkel gekonnt zum 2:1 (63.).


Matchwinner Eyke Kleine jubelt nach dem Siegtreffer. Foto: Hanno Bode

„Wenn Du hinten solche Fehler machst bzw. so ein Zweikampfverhalten zeigst, dann verlierst Du auch mit drei Mann mehr“, war Krausz sichtlich angefressen und wollte sich auf eine Diskussion über das eher bescheidenen Überzahlspiel seiner Elf gar nicht erst einlassen. „Wir haben viele Stärken - und das Überzahlspiel gehört zu unseren ganz großen Stärken“, flüchtete sich Krausz in beißende Ironie.

Für die Gastgeber ergaben sich nun zahlreiche Konterchancen. Doch weder Jan Bannasch, der ein Luftloch schlug (80.), noch von Hacht, der nach Traumpass von Patrik Papke frei vor USC-Keeper Sebastian Voß auftauchte, aber am langen Pfosten vorbei zielte und dabei den völlig freistehenden Kleine „übersah“ (84.), konnten diese nutzen. „Normalerweise wird sowas ja bestraft, heute zum Glück nicht“, war Henke die Erleichterung nach knapp fünfminütiger Nachspielzeit deutlich anzusehen.


Stimmen:

Marco Krausz (Trainer USC Paloma):
Eigentlich bin ich es leid, erklären zu müssen, warum man solche Spiele verliert. Curslack hat sich darauf beschränkt, auf unsere Fehler zu warten. Und die haben wir gemacht. Beim zweiten Gegentor haben wir nur zugeguckt und dann steht man eben mit leeren Händen da. Leider haben wir es nicht für nötig gehalten, auch mal die Geschenke des Gegners anzunehmen und einen dreckigen Punkt mitzunehmen. Mit den 17 Punkten zur Winterpause bin ich nicht ganz zufrieden, aber insgesamt hatten wir ein überragendes Jahr 2014 mit dem USC. Wir sind Pokalsieger geworden, Aufgestiegen und hatten das Erlebnis mit Hoffenheim. Wir dürfen uns aber nicht ausruhen und nur darauf hoffen, dass die Mitkonkurrenten immer verlieren.

Torsten Henke (Trainer SV Curslack-Neuengamme):
Das war zum Jahresabschluss nochmal ein hochdramatisches Spiel. Nach unserem guten Start haben wir es versäumt, das zweite Tor zu machen. Ein einfacher Ballverlust wurde mit dem 1:1 bitter bestraft. Danach ist unser Spiel verloren gegangen. Auch nach der Halbzeit waren wir zunächst nicht viel besser, aber nach der Roten Karte haben wir etwas umgestellt und die Mannschaft hat Willen und Leidenschaft gezeigt und ein überragendes Tor erzielt. Nun können wir mit 28 Punkten beruhigt in die Winterpause gehen. Kompliment an meine Mannschaft, an unseren Präsidenten, mein Trainerteam und das gesamte Umfeld für die geleistete Arbeit. Hier ist mittlerweile etwas ganz Tolles entstanden, am Sichtbarsten mit der Tribüne. Vielen Dank dafür auch an unsere Sponsoren. Frohe Weihnachten!


Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1946): 30 Spiele: 9 Siege, 9 Remis, 12 Niederlagen, 42:46 Tore

1979/80: 1:1 / 1:0 Landesliga Hansa
1990/91: 2:1 / 2:3 Landesliga Hansa (FSG Vierlande)
1991/92: 1:2 / 4:2 Landesliga Hansa (FSG Vierlande)
1992/93: 1:1 / 1:1 Landesliga Hansa
1993/94: 0:0 / 1:2 Landesliga Hansa
1998/99: 2:2 / 1:1 Landesliga Hansa
1999/00: 0:2 / 0:1 Landesliga Hansa
2006/07: 0:1 / 1:1 Hamburg-Liga
2007/08: 1:3 / 1:2 Hamburg-Liga
2008/09: 3:1 / 0:4 Oberliga Hamburg
2009/10: 3:2 / 2:0 Oberliga Hamburg
2010/11: 3:3 / 0:2 Oberliga Hamburg
2011/12: 2:0 / 0:1 Oberliga Hamburg
2012/13: 3:1 / 2:2 Oberliga Hamburg
2014/15: 2:1 / 2:3 Oberliga Hamburg


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