"Mit so einem Scheiß geh ich nicht in die Pause!" Was ein AFC-Fan cirka in der 75. Minute von sich gab, dürfte so manch anderer Anhänger der Altonaer auch gedacht haben. Doch mit jedem weiteren Ticken der Uhr wurde es mehr und mehr zur Gewissheit. Der zweite Durchgang war wirklich, wirklich gruselig aus Altonaer Sicht. Dabei war die erste Hälfte recht ausgeglichen. Die klarste Torchance hatte BU-Spieler Janis Korczanowski, doch er schoss knapp am Tor vorbei. Kurz vor der Pause fiel bereits das Tor des Tages: Der Ex-Altonaer Tobias Leuthold trat zum Freistoß an. "Der kann geniale Standards schießen", wussten auch seine Ex-Mitspieler. Leuthold schoss den Ball über die Mauer, Keeper Lucas Albracht (spielte für Fabiano Curia, der die Woche über nicht trainiert hatte) konnte den Schuss nicht festhalten, BU-Innenverteidiger Dennis Bohnhorst schaltete am schnellsten und markierte das 0:1.
Sebastian Clausen und Tobias Leuthold
Nach der Pause hatte der AFC kein Rezept mehr. Es lief nichts mehr zusammen. Obwohl Coach Oliver Dittberner weitere Offensivkräfte einwechselte, hatten die Gastgeber keine klare Torchance mehr.
Mike Griesch hätte in der 90. Minute noch erhöhen können, doch der Spott seiner Kollegen ist ihm sicher, nachdem er das leere Tor verfehlt hatte. Übel nahm es ihm aber niemand mehr, denn Sekunden später war das Spiel zuende und die Barmbeker lagen sich in den Armen.
Frank Pieper, BU-Trainer, verließ zum Anpfiff das Stadion und eilte zu seiner hochschwangeren Ehefrau, die bereits mit Wehen auf ihn wartete. Auf der Pressekonferenz vertrat Peter Paczkowski seinen Cheftrainer.
Stimmen:
Peter Paczkowski (Trainer HSV Barmbek-Uhlenhorst): Wie man so schön sagt, wir haben zum richtigen Zeitpunkt das 1:0 gemacht. Es ist schön wie bisher die Saison für uns gelaufen ist. Platz sieben mit der besten Abwehr der Liga. Zwei Mal in der Saison gegen Altona zu gewinnen ist schon etwas Besonderes, das gab es noch nie in der BU-Geschichte.
Oliver Dittberner (Trainer Altona 93): Ich glaube, dass das Ergebnis vielleicht in Ordnung geht. Patsche und ich kennen uns schon so lange. Gegen Patsche verliere ich am liebsten. Vor dem 0:1 machen wir die Fehler, dass wir den Ball verlieren und dann ein unnötiges Foul begehen.
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