12.02.2015 Vorschau: Nun jagen sie wieder unter Freiem Himmel den Punkten nach von Peter Strahl
Als sich die Oberligisten vor mehr als zwei Monaten in die Winterpause verabschiedeten, waren es noch deren 18. Doch nach dem nur wenig später bekannt gewordenen Rückzug des FC Elmshorn, immerhin vorvergangener Meister seines Zeichens, wird zu den kommenden 15 Runden bis zum 22. Mai, dem 34. und letzten Spieltag dieser Saison, jeweils eine Mannschaft ein ruhiges Wochenende verbringen dürfen. Weniger erfreulich hingegen gestaltete sich das Elmshorner Retirement für den Niendorfer TSV. Schließlich konnten sie nach ihren Erfolgen gegen Meiendorfer und gar Halstenbeker, denen sie ihre erste Saisonniederlage beigebracht hatten, der Meinung sein, als beachtenswerter Sechster des Tableaus das Jahr 2014 zu beenden. Doch nun waren ihnen urplötzlich und ohne eigenes Verschulden sechs Punkte abhanden gekommen, sodass sie sich lediglich auf Platz Neun und damit im nunmehr genau zentralen tabellarischen Mittelfeld wiederfanden. Welche Auswirkungen das nur als Farce zu bezeichnende Geschehen in Elmshorn auf den Spannungsgehalt der weiteren Oberligaspiele haben wird, muss sich erst noch erweisen. Optimismus in dieser Beziehung jedenfalls scheint zurzeit nur wenig angebracht.
Als positiv gestimmt hingegen erweist sich die Wetterkarte. Spielabsagen – ausgenommen bei den überproportionalen Risikofaktoren Pinneberg und Buchholz – sollten also nicht zu befürchten sein. Auf geht's also wie folgt:
Oberliga Hamburg, 20. Spieltag:
SC Victoria (3 – SSS) vs. Altonaer FC 93 (10 - USN)*** – Freitag, 19:30 Uhr (Hinspiel: 1:0)
Stadion Hoheluft, Lokstedter Steindamm, 22529 Hamburg
Keine Ansetzung des fünften Levels dürfte zum Auftakt der 120 Frühjahrsbegegnungen geeigneter sein als dieses Match. Ist es doch bundesweit das älteste Lokal-Derby, welches bereits 1898 seine Premiere und seit dem 133 Wiederaufführungen in Pflichtspielen erleben durfte. Diesmal eindeutiger Favorit auf drei Zähler die Gelb-Blauen, die nicht nur ihre letzten drei Punktebegegnungen erfolgreich gestalten konnten, sondern darüber hinaus auch im Cupmatch beim Spitzenreiter ernsthaft geprüft wurden und mit einem eindeutigen 3:0 ins Achtelfinale einziehen durften.
Im Gegensatz zu den Niendorfern gehört die Elf von Ralf Palapies zu den Profiteuren des Elmshorner Rückzugs. Nach dem 19. Spieltag noch hinter ihren sonnabendlichen Gästen positioniert stehen sie vor der 20. Runde nun zwei Ränge über ihnen und dürfen sich überdies mit dem Hamburger Hallenmeistertitel 2015 schmücken. Auch wenn der Vergleich der letzten drei Spielausgänge eindeutig für die Sachsenwegler spricht, gibt deren kürzliches 1:6 im Testspiel gegen Wandsbeker Concorden doch arg zu denken und lässt die Platzherren durchaus berechtigt hoffen, den vierten Erfolg im 14. gemeinsamen Nachbarschaftsmatch auf fünften Level zu feiern.
VfL Pinneberg (2 – SSS) vs. TuS Dassendorf (5 – NNS)*** – Sonnabend, 14:00 Uhr (Hinspiel: 0:2)
Fahltsweide, 25421 Pinneberg
Ein Blick auf die aktuelle Tabelle zeigt Erstaunliches: Nahezu unauffällig haben sich die Fischer-Zöglinge bis auf einen Punkt dem großen Kreisrivalen aus Halstenbek genähert. Während den "Bliemeister"n drei gegen Elmshorn erspielte Zähler abgezogen wurden, kam den Hauptstädtern lediglich ein FCE-Pünktchen abhanden. Dieses Glück widerfuhr aber auch den Dassendorfern, die aber jetzt beweisen müssen, was das Team ohne Dennis Tornieporth, der jüngst zum Kohlelager in Poppenbüttel entfleuchte, wert ist.
USC Paloma (13 - NSN) vs. FC Süderelbe (14 - NUN)*** – Sonntag, 10:45 Uhr (Hinspiel: 0:3)
Brucknerstraße, 22083 Hamburg
Glücklichen Umständen nicht den eigenen Taten hatten es beide Teams zu verdanken, in dieser Saison der Oberliga anzugehören. So kann es dann für sie auch vornehmlich nur um den Erhalt des Status gehen, eine Aufgabe, die sie bislang auch einigermaßen zufriedenstellend gelöst haben. Da der erste Absteiger mittlerweile bereits feststeht, sollte ein eventueller Gewinner in dieser Partie die nächsten Wochen relativ sorglos verbringen dürfen. Nur ob es wirklich einen solchen geben wird, scheint fraglich bei den zehn Punkten, welche die Kiesbarger aus fünf Spielen gegen Ihresgleichen auf Platz 13 bis 17 bislang erspielt haben.
Auch die Buxtehuder, die sich als Meister der Hansa-Staffel den Aufstieg redlich verdient hatten, zählen zu der vorerwähnten Gruppe. Neun ihrer bis dato zehn Heimzähler kassierten sie von den Süderelbischen, Vierländern und Germanen. Schon im Hinspiel an der B 75 lagen die Meiendorfer bis 20 Minuten vor Abpfiff zurück, erst danach konnten die Gelb-Schwarzen ihre damalige Erfolgsserie fortsetzen. Wie erst jetzt bekannt wurde, haben sich aber Jephter Agyei Antwi und Joao Nunes Correia Junior in Richtung Halstenbek verpieselt. Ausstehende Zahlungen seien der Grund der Abgänge, so wird gemunkelt. Gerade das Entschwinden von A-A dürfte sich für Matthias Stuhlmacher als erhebliche Schwächung seines Kaders erweisen. Auch das 2:6 im Garstedter Testspiel am vergangenen Wochenende scheint dazu angetan sein, die Partie in der Hase- und Igel-Metropole als durchaus offen zu betrachten. Hinzu kommt quasi in letzter Minute noch die Meldung, dass Manager Mathias Drast spätestens zum Saisonende den Verein verlassen will.
Schiedsrichter: Röding (Altonaer FC 93) HAFO-Tipp: 1:0
Von den zurzeit noch vor den Barmbekern positionierten Mannschaften mussten Pinneberg und Dassendorf in der Hinrunde mit Niederlagen im Gepäck den Rupprecht-Platz verlassen und Vicky durfte sich mit lediglich einem Pünktchen zufrieden geben. Ist es danach wirklich ausgeschlossen, dass HAFO am Sonntagnachmittag einen neuen Tabellenführer vermelden kann, werter Leser?
Seppenser Mühlenweg 44, 21244 Buchholz in der Nordheide
Nun steht es fest: Eine Ära neigt sich in Buchholz dem Ende entgegen. Thomas Titze, Trainer der 08er-Liga in der 13ten Saison, retiriert zum Saisonende. Seit der Saison 2006-2007 treten er sowie sieben seiner Spieler (die Titze-Söhne Henrik und Sören, Alexander Bowmann &Gege, Lukas Kettner, Julian Künkel sowie Philip Mathies) nun schon im Hamburger Oberhaus auf, durften sich zweimal mit dem Vizemeistertitel schmücken und schafften es, dort fünfmal in der fünfköpfigen Spitzengruppe der Liga die Spielzeit zu beenden. Wenn nun die Mannschaft am 20. Februar den von einer Genossenschaftsbank gestifteten "Freundlich & fair"-Preis entgegennehmen wird, wird sie insgesamt 36.000 Euro dem Vereinsvermögen des TSV zugeführt haben. Eigentlich unglaublich. Rein fußballerisch ist es hingegen für sie, aber auch für ihren sonntäglichen Widersacher, bislang ein wenig mau gelaufen. Der achte Rang (ohne das Elmshorn-Desaster gar der zehnte) ist für die Gastgeber höchst ungewöhnlich genau wie die Tatsache, dass die "Corslacker" gar noch hinter ihnen platziert sind. Allein der hier bevorstehende respektive der dort zurückliegende Umbruch scheinen sich doch nicht so einfach wegstecken zu lassen. Beste Voraussetzungen also für ein Spiel ohne Sieger?
SC Vier- und Marschlande (16 – NUN) vs. SC Condor (12- SSN) – Sonntag, 15:00 Uhr (Hinspiel: 0:5)
Sporthallenweg 7, 21037 Hamburg
So richtig überzeugen konnten die Condoraner in dieser Saison eigentlich nur bei ihren jeweiligen 5:0-Erfolgen gegen die aktuell tabellarischen Schlusslichter. Die eindeutig geglückte moralische, leider aber nicht die monetäre, Pokalrevanche gegen die Palomaten lassen dennoch die Woike-Auswahl als eindeutige Bank bei dieser Partie erscheinen.
Hamm United FC (8 – SUS) vs. FC Voran Ohe (9 - NSN)*** – Freitag, 19:30 Uhr (Hinspiel: 0:4)
Hammer Steindamm 131, 20535 Hamburg
Die HUFCer gingen mit einem eindrucksvollen 7:1 gegen die Mümmelmannsberger am 4. Dezember in die Winterpause und zeigten an, dass sie ihre anfänglichen Aneinandergewöhnungs-Schwächen offenbar überwunden hatten. Doch 15 Punkte Abstand zum Spitzentrio sind einfach zu viel, um wieder ziemlich weit oben mitspielen zu dürfen. Das Gleiche gilt für die punktgleichen Oher, die sich nach ihrem Aufstieg für diese Spielzeit mit einem oberligaerfahrenen Coach sicherlich mehr ausgerechnet hatten. Auch der fest stehende Abflug von Adrian Voigt zur nächsten Saison nach Dado dürfte das Selbstbewusstsein der Gäste nicht gerade gestärkt haben.
Im höchsten Maße erfreulich und ebenso ungewöhnlich mutet die Tatsache an, dass alle drei Hamburger Verbandsvertreter die obere Hälfte des Tabellariums belegen. Ein wenig bedenklich hingegen die Entwicklung des HSV-Nachwuchses, der nach einer Hinrunde ohne eine einzige Niederlage danach in drei Spielen nicht einmal ein winziges Pünktchen vereinnahmen konnte. Dabei wäre es doch höchst erfreulich, wenn sich auch am Geschehen der Dritten Liga künftig ein HH-Vertreter beteiligen könnte.
Hamburger SV II (1 - NNN) vs. VfL Wolfsburg (3 – SUS) – Sonnabend, 13:00 Uhr (Hinspiel: 3:1)
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