HSV Barmbek-Uhlenhorst: Bock – Müller-Leitloff, Bohnhorst, Dammann, Carlson – Ahmed (78. Merkle), Odabas – Ouro-Gnaou, Griesch (70. Leuthold) – Korczanowski (88. Hoeft) – Sa Borges Dju SV Halstenbek-Rellingen: Matthäi – Sottorf, Ermisch, Schöttke, Hoppe – Bräuer (74. Arboleda Sanchez), Steinecke – Mentz (46. Wieckhoff), Karakaya, Ercek (46. Agyei Antwi) - Nrecaj Tore: 1:0 Sa Borges Dju (71.) Beste Spieler: Bock, Odabas – Bräuer, Schöttke Schiedsrichter: Rosin (SV Lieth), blieb souverän. Sogar nach Schlusspfiff als Ernik Nrecaj ihn von hinten anging und von seinen Mitspielern zurückgezogen wurde Zuschauer: 351
"Wir gewinnen 2:1, nein 1:0" gab uns Pressevertretern Frank Pieper als letzte Worte vor dem Spiel mit. Vorher hatte er erklärt, dass André Tholen erst seit einigen Tagen wieder da war, deshalb nicht im Kader war, dass Adrian Sousa in der zweiten Mannschaft spielte und dass Christian Merkle und Jon Hoeft nur auf der Bank saßen, was rein eine leistungsbezogene Entscheidung war. Mit Daumen und Zeigefinger zeigte Pieper ungefähr einen Zentimeter-Spalt: "Die Entscheidung war aber auch sooo knapp!"
Weitaus mehr Ausfälle hat die SVHR derzeit zu beklagen. Allesamt Spieler, die in der Hinrunde noch überragende Leistungen gezeigt hatten. Rottstedt, Maksimovic, Hermanowicz, Siebert, Schneider … "Solche Spieler können wir gar nicht ersetzen, das könnte niemand von der Bank bringen und das macht auch keiner von dieser Qualität mit", vermutete Trainer Thomas Bliemeister – sicherlich zurecht. Jan-Marc Schneider darf nach seiner Roter Karte gegen Victoria (im Pokal) erst wieder am nächsten Wochenende (gegen Victoria) wieder ran. Ihn ersetzte Enrik Nrecaj, der aber nicht annähernd die Spritzigkeit und Torgefährlichkeit des Herrn Schneiders an den Tag legte.
Im Blickpunkt stand mehrmals BU-Keeper Dennis Bock. Er vereitelte um 14:34 Uhr die Großchance von Serhat Ercek. Bis dahin hatte es keine einzige Tormöglichkeit gegeben. Man höre und staune. Bock zeigte auch in einer Drangphase der Halstenbeker eine gute Ruhe und strahlte Sicherheit aus. Wie zufrieden Pieper mit ihm war? "Sehr", sagte der BU-Trainer.
Riesenchance von Serhat Ercek, doch Tholen-Ersatz Dennis Bock vereitelte die Halstenbeker Führung
Im zweiten Durchgang war BU etwas auffälliger. Janis Korczanowski war kurz nach Wiederanpfiff zweimal an Keeper Adrian Matthäi gescheitert, dann hatte Dennis Bohnhorst Pech, als er im Fünfmeterraum nicht richtig an den Ball kam.
Es war die 71. Minute als Ashraf Ouro-Gnaou eine Flanke von links wuchtig mit dem Kopf Richtung Tor befördert. "Ich hab mich gewundert, wie der Torwart den so parieren konnte. Dann hatte ich Glück, weil ich richtig stand", sagte Ivan Sa Borges Dju, der den Abpraller von Matthäi schließlich zum viel umjubelten 1:0 in die Maschen dreschen konnte.
Die Führung war nicht unverdient und es wäre aber auch nicht unverdient gewesen, wenn Jephter Agyei Antwi wenig später der Ausgleich gelungen wäre, doch er brachte das Kunststück fertig, den Ball aus fünf Metern über das Tor der Barmbeker zu schießen.
Pieper wechselte schließlich noch Merkle und kurz vor dem Ende auch noch Hoeft ein, um das 1:0 über die Zeit zu retten, was auch letztendlich gelang.
Nach dem Schlusspfiff wurde noch ziemlich über die Platzverhältnisse gemeckert, wobei man zugegeben muss, dass das auch schon einmal wesentlich schlimmer bei BU ausgesehen hat. Schuld war diesmal, dass der Platz nicht gewalzt werden konnte – die Schlüssel waren nicht auffindbar … Frank Pieper erklärt:
Stimmen:
Thomas Bliemeister (Trainer SV Halstenbek-Rellingen): Wir haben unsere Chance nicht genutzt, sondern übers Tor geschossen, die haben ihre genutzt. Mit der alten Halstenbeker Spielweise 'hoch und weit' hätten wir heute mehr Chancen gehabt. Aber so etwas wollen wir nicht mehr spielen. BU hat besser gekämpft, aber mit Fußball hat das nicht zu tun. Wenn man damit zufrieden ist, dann ist das ja OK. Ich glaube nicht, dass wir verdient verloren haben. Das war ein Gewürge und eine Bestrafung für alle Zuschauer die hier Eintritt gezahlt haben. Hoch und weit. Super. Wie beim Football. Wir haben uns in der Hinrunde immer ergänzt und konnten auch in Rückstand geraten. Für mich war es mit den vielen Ausfällen nicht überraschend, dass wir das Spiel hier nicht dominieren würden. Sowie wir das noch in der Hinrunde gemacht haben. Wir sind trotzdem tiefenentspannt. Wir verlieren natürlich ungern und wollen einen guten Fußball zeigen. Aber wie willst du bei diesen Platzverhältnissen guten Fußball zeigen? Es war einsam an der Spitze, jetzt wird es wieder gemütlicher.
Frank Pieper (Trainer HSV Barmbek-Uhlenhorst): Mir war klar, dass das heute kein schönes Fußballspiel werden würde, zumal wir gestern den Platz nicht walzen konnten. Ich habe heute morgen nur gehört, dass der Schlüssel vom Trecker weg ist und wir deshalb nicht walzen konnten. Eigentlich muss derjenige einen Kasten Bier ausgeben, der den Schlüssel hat oder ihn versteckt hat. Wir hatten ein paar Torchancen mehr, deshalb geht es auch so in Ordnung. Gefühlt haben wir mehr investiert als HR. Wir wussten, dass HR auf einige Stammkräfte verzichten musste und mit Sicherheit kein eingespieltes Team sein würde. Damit muss man erstmal klarkommen. Ich habe gesagt, dass wir in der Lage sind ihnen zu zeigen, dass sie nicht alle Leute an Bord haben. Ich wollte auf jeden Fall einen Punkt behalten, wo der Platz so scheiße ist – äh – so schlecht ist, meine ich natürlich. Das Gute ist: Ich bin nicht der Platzwart. Da bin ich ganz froh drüber und ich muss auch nicht den Trecker fahren. Ich wurde nur darüber in Kenntnis gesetzt, dass der Platz nicht so war wie er sein sollte. Schlüssel waren weg – Punkte sind da.
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