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21.02.2015
Dassendorf feiert höchsten Saisonsieg von Andreas Killat




vs.


TuS Dassendorf – USC Paloma 5:0 (2:0)

TuS Dassendorf: Gruhne – Warmbier (78. Koops), Bogunovic, Hamdan, Saglam – S. Atug – Dettmann, Möller, Kurczynski – Agyemang (68. Stadel), Kehr (68. Murrins)
USC Paloma: Voß – Gomes, Kramer, Drews, Krause – Gersch, Wegner (82. Mohr) – Depers, Adomat (46. Galica), Petrekovic-Loncar (76. Kummerfeldt) – Osmanov
Tore: 1:0 S. Atug (36.), 2:0 Saglam (39.), 3:0 Kehr (58.), 4:0 Agyemang (65.), 5:0 Kurczynski (74.)
Schiedsrichter: Dr. Uwe Strohbach (GW Harburg): Kam mit seinem Gespann erst mit fast 8 Minuten (!) Verspätung zum Platz, da hatten sích beide Mannschaften schon mit Laufübungen wieder warm gemacht. Die Partie brachte er ohne Mühe über die Runden, pfiff allerdings eindeutig zu viele Szenen ab (Schönteich: „Kriegt der für jeden Pfiff einen Euro?“).
Beste Spieler: Warmbier, Saglam, Möller (2.Hz) – Depers (1. Hz)
Zuschauer: 108

„Wo ist denn der Schiri?“, fragte sich nicht nur Marco Krausz um 13.26 Uhr, als sich beide Mannschaften schon zum Einlaufen eingefunden hatten. „Ich übernehme das“, flachste sein Gegenüber Jan Schönteich, „aber nur, wenn ich an die Linie darf“, konterte Krausz. Nach fast acht Minuten (!) Wartezeit trudelte das Gespann dann aber so gegen 13.34 Uhr doch noch ein.

Verpasst hätten die Zuschauer ehrlich gesagt nicht sehr viel, wenn der Schiedsrichter nicht erschienen wäre. Zumindest, was die erste halbe Stunde angeht. „Kein schöner Fußball ist noch freundlich formuliert“, stellte Schönteich völlig richtig fest. „Für das Offensivspektakel sollte heute Dassendorf verantwortlich sein, wir wollten und mussten uns auf das Zerstören konzentrieren“, so Krausz. Dies gelang seinem Team mit Hilfe der Abseitsfalle eine gute halbe Stunde lang erstaunlich gut, immer wieder tappte Dassendorf dort hinein und war auch ansonsten ziemlich rat- und ideenlos gegen die tief stehenden Gäste.

Doch dann folgten die sieben entscheidenden Minuten der Partie: Erst vergaben Eric Agyemang und Kristof Kurczynski zwar eine Dreifach-Chance, als sie aus kürzester Distanz nacheinander am Keeper und/oder einem Abwehrbein scheiterten (32.), aber dann „halfen“ die Gäste tatkräftig mit: Rihards Depers foulte an der Mittellinie Tobias Kehr. Sven Möller „löffelte“ den Ball mit einer hohen Bogenlampe an den Fünfmeterraum und Neuzugang Seyhmus Atug hatte den richtigen Laufweg gewählt und köpfte unbedrängt ein (36.). „Bei so einem Ball hätten wir uns früher bedankt. Der ist gefühlt fünf Minuten unterwegs. Mir wurde an der Linie draußen schon kalt, bis der angekommen ist. Und trotzdem kann er ihn aus sechs Metern frei einköpfen. Das ist schon sensationell“, schimpfte Marco Krausz. In der Tat machten hier weder die Innenverteidiger, noch Keeper Sebastian Voß eine sonderlich gute Figur.

Keine 150 Sekunden später das nächste unnötige Foul: Frithjof Kramer senste Henrik Dettmann um. Onur Saglam, ebenfalls ein Neuzugang (von Regionalligist Lüneburg), legte sich 22 Meter halbrechter Position das Leder zurecht und zimmerte es mit links an den Innenpfosten, von wo der Ball ins Tor sprang (39.). „Ein toller Treffer“, musste selbst Krausz neidlos anerkennen.


Zwei Torschützen unter sich: Onur Saglam (l.) und Tobias Kehr. Foto: Hanno Bode

Damit war die Ausgangslage für die zweite Halbzeit für Paloma klar: „Wir wollten weiter defensiv kompakt stehen und eine Klatsche vermeiden“, so Krausz, „aber von dem Weg ist meine Mannschaft dann leider etwas abgekommen“. Denn Möller und Kehr hatten etwas dagegen. Der eine (Möller) produzierte einen Traumpass und der andere (Kehr) zog mit Tempo in den Strafraum und verwandelte aus unmöglichem Winkel – quais von der Seitenauslinie am Fünfmeterraum - zum 3:0 (58.). „Im Vergleich zur letzten Woche war das heute ein Quantensprung von Tobi“, lobte ihn sein Trainer, „er ist auf einem guten Weg“. Auch hier sei aber die Frage nach dem USC-Keeper gestattet. Aus dem Winkel darf der Ball nicht an ihm vorbei den Weg ins Netz finden.

Agyemang erhöhte ein paar Minuten später gar auf 4:0, als er einen „Zufalls-Ball“ aus wenigen Metern über die Linie stocherte (65.). Danach durften die beiden TuS-Sturmspitzen zeitgleich vom Platz (68.) und Schönteich beorderte Alexander Bogunovic nach vorne. Doch das Tor machte ein anderer: Wieder war es Möller mit einem Zuckerpass in die Spitze, Kristof Kurczynski stürmte alleine aufs Tor zu und verwandelte eiskalt (74.). Nun musste man befürchten, dass die Tauben eine HSV-mäßige Klatsche beziehen, allerdings sind ja sowohl Schönteich, als auch Krausz glühende Bayern-Fans.

Dass es nicht so kam, ist vor allem den vergebenen Chancen von Saglam (79.) und Möller (81.) zu „verdanken“, aber auch ein 0:5 ist natürlich kein Bewerbungsbrief für den USC, die mit der dritten torlosen Niederlage in Folge (2x Liga, 1x Pokal) und ohne ihre beiden besten Scorer (siehe Trainerstimmen) vor schweren Wochen stehen.

(Fast) eitel Sonnenschein hingegen bei Jan Schönteich, der sich direkt nach der Pressekonferenz in den Urlaub verabschiedete. Auf die Frage eines Journalisten, wann er denn wieder zurück sei, antwortete er trocken: „Im Juni“. Doch das war natürlich nur ein kleiner Scherz, am Samstag ist der 47jährige wieder da. Rechtzeitig zum Kick in Buchholz.


Stimmen:

Marco Krausz (Trainer USC Paloma):
Die Woche begann für uns ziemlich besch…, als uns im Spiel gegen Süderelbe innerhalb von fünf Minuten unsere beiden besten Torschützen/Scorer verletzungsbedingt ausgefallen sind (Lemos-Lala und Schiemann). Beide werden uns wahrscheinlich den Rest der Saison fehlen (Kreuzbandanriss bzw. Muskelbündelriss). Dazu fehlten uns heute Brückner, Dreyer und Franz. Dementsprechend war unser Ziel heute nicht, den Gegner an die Wand zu spielen, sondern hinten kompakt zu stehen und Dassendorf auf dem schweren Boden mit „Ekel-Fußball“ das Leben schwer zu machen. Das ist uns 35 Minuten lang sehr ordentlich gelungen. Im Spiel nach vorne war das natürlich relativ dünn, aber das haben wir bewusst in Kauf genommen. Unser Problem ist diese Saison, dass wir zum einen immer unmögliche Gegentore bekommen und zum anderen danach zu schnell die Ordnung verlieren. Wir wollten auf dem Boden nicht klein-klein spielen, aber das haben meine Spieler dann wohl vergessen. Dass wir hier nicht ganz so viel mitnehmen, damit konnte man wohl irgendwie vorher rechnen. Nun müssen wir die Köpfe wieder hochkriegen und trotz des schweren Programms in den nächsten Wochen anfangen zu punkten.

Jan Schönteich (Trainer TuS Dassendorf):
Auch wir hatten heute mit dem Ausfall von sechs Stammspielern durchaus ein paar personelle Probleme. Die erste Halbzeit ist geschönt - und auch nur dadurch erträglich – dass wir den Doppelschlag kurz vor der Pause hatten. Ansonsten war das kein schöner Fußball. Positiv ist, dass zwei Neuzugänge getroffen haben. In der zweiten Halbzeit hatten wir es dann etwas einfacher und haben das ganz passabel gemacht. Nun hoffen wir, dass unsere Konkurrenten ein paar Punkte liegen lassen.


Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 6 Spiele, 2 Siege, 1 Remis, 3 Niederlagen, 12:8 Tore:

2002/03: 2:2 / 0:2 Verbandsliga Hamburg
2003/04: 1:2 / 1:2 Verbandsliga Hamburg
2014/15: 5:0 / 3:0 Oberliga Hamburg


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