Frank Pieper fand lobende Worte für seine Mannschaft: "Die Spieler haben weitestgehend das umgesetzt was wir uns vorgenommen hatten. Wir hatten uns entschlossen tief zu stehen, die Breite des Feldes zu nutzen und Konter zu setzen." Nicht nur das, er bedankte sich auch "artig" beim VfL, dass sie den Barmbekern so viele Punkte überließen: "Wir spielen gerne gegen Pinneberg. Das waren glaube ich zehn Punkte von zwölf möglichen in den letzten zwei Jahren."
Und dieser Lauf, nicht nur der gegen Pinneberg, sondern auch der allgemeine Lauf der Barmbeker Elf, nahm schon nach vier Minuten seine Züge an. Da traf Adrian Sousa zum 1:0 für die Gäste. Fabio Dammann hatte vorgelegt und Sousa aus relativ spitzem Winkel vorbei an Keeper Zakaria Chergui getroffen. Chergui hatte den Vorzug vor Norman Baese bekommen, weil dieser mit einer Erkältung angeschlagen war.
Stach heute nicht: Pinnebergs Tim Jeske mit Jon Hoeft (links) und Gene Carlson (rechts)
Der VfL war mit Jeske, Reibe und Lüneburg sehr offensiv aufgestellt, hatte aber dennoch keine großen Möglichkeiten den Ausgleich zu erzielen. Die größte Chance nach der Pause als Tim Jeske den Ball kurz vor der Torlinie verfehlte. Da hielten sich so manche Pinneberger vor Entsetzen die Hand vor's Gesicht. Noch mehr, als das 2:0 für BU fiel: Steffen Maaß legte unabsichtlich für den eingewechselten Tom Bober auf. Maaß machte eine Minute später durch seinen Treffer wieder alles gut und ließ Hoffnung auf ein Unentschieden oder mehr aufkommen. Doch BU ließ sich das Heft nicht mehr aus der Hand nehmen, sorgte in der Schlussminute sogar noch für das 3:1. Einer der Konter führte durch Robin Polzin über die rechte Seite schnell in die Mitte, wo Ivan Sa Borges Dju aus kurzer Distanz das Spielgerät über die Linie bugsieren konnte.
Michael Fischer nahm schließlich Frank Piepers Worte auf und antwortete mit der von ihm gewohnten Ironie: "Ich dreh das mal um. Ich hab keinen Bock mehr gegen euch zu spielen. Deine Taktik war scheiße."
Stimmen:
Frank Pieper (Trainer HSV Barmbek-Uhlenhorst): Wenn Elmshorn nicht zurückgezogen hätte, dann hätten wir unser Saisonziel von 50 Punkten erreicht und die Mannschaft könnte sich ein neues Saisionziel aussuchen. Mir ist wichtig, dass die Spieler sich selber das Ziel setzen, nicht das das Ziel ist was ich sage. Ich trage das mit was die Spieler sagen. Ich weigere mich Geheimfavorit zu sein. Wir haben einen guten Lauf und dafür werden wir gerade belohnt. Wofür es am Ende langt werden wir sehen. Wir bleiben bescheiden und wissen auch diesen Sieg einzuschätzen.
Michael Fischer (Trainer VfL Pinneberg): Glückwunsch an eine brutale Effektivität. Es gibt in der Oberliga wohl keine andere Mannschaft die aus der Tiefe so effektiv spielt wie BU. Ich kann meiner Mannschaft nur vorwerfen, dass sie das Tor nicht treffen. Es ist hart für die Jungs dieses Spiel zu verlieren, weil sie sich reingehängt haben. Es gibt keine ungerechten Sieger. Man hat immer mal so eine Krise, aber wenn BU das Niveau halten kann, dann sind sie sicherlich ein Kandidat für ganz oben. Und wenn ich entscheiden könnte, dann würde ich mich immer für Leidenschaft und Tradition entscheiden und nicht für Geld. Wir sind raus aus der Meisterschaftsgeschichte mit nur zwei Punkten aus den letzten fünf Spielen haben wir es verbockt uns oben einzusortieren. Wir haben trotzdem eine gute Serie gespielt.
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