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13.04.2015
Rückblick: Hamburgs Fußball im Zeichen des Panthers von Marius Meyer



Ganz Hamburg stand Kopf! Autokorsos, Freudentänze auf offener Straße, wildfremde Menschen lagen sich einander in den Armen. So die Meldungen, die sich viele Futsal-Verantwortlichen sicherlich gewünscht hätten, nachdem die Hamburg Panthers in Hagen vor 2.000 Zuschauern mit 7:4 nach Verlängerung gegen den Klub mit dem klangvollen Namen Holzpfosten Schwerte siegten und damit Deutscher Meister wurden. Aber obgleich Futsal in der öffentlichen Wahrnehmung eher ein Randgeschehen ist, so muss man anerkennen: Das ist ganz großer Sport, liebe Hamburg Panthers! Herzlichen Glückwunsch zum Sieg und vielen Dank, dass Ihr den Titel nach Hamburg geholt habt! Nun steht im Sommer der UEFA Futsal-Cup an. Bei allem Erfolg stellt sich natürlich die Frage: Was ist der Panther eigentlich für ein Tier?

Mit seinem schwarzen Fell gilt er in vielen Kulturen als ein Boten der Unterwelt (Quelle: http://www.schamanische-krafttiere.de/krafttier-panther.html). Ein Glaube, der sich auch in Schnelsen durchgesetzt zu haben scheint. Während die Hamburg Panthers Meister werden, befindet sich die Schnelsener Elf immer tiefer in den unteren Welten der Tabelle. Hämische Zeitgenossen würden gar den Klassiker „Willst du Schnelsen oben sehen, musst du die Tabelle drehen“ skandieren, was den sportlichen Leistungen der Mannschaft von Eugen Helmel aber nicht gerecht würde. Obgleich ihr Oberliga-Format zweifelsohne fraglich ist, schlugen sie sich gegen den Niendorfer TSV wacker und kassierten lediglich zwei Tore. „Lediglich“, denn: Wir haben schließlich in dieser Saison schon ganz andere Ergebnisse von Schnelsen gesehen. Für Niendorf wurde Geburtstagskind Ebenezer Utz (22. Geburtstag) zum Matchwinner, der beide Tore schoss. (Wer mehr über das Spiel lesen möchte, kann dies hier tun: http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=5610)

Der Panther ist an sich eine Unterart des Leoparden, der Leopard ist eine Art aus der Familie der Katzen und wie ein altes Sprichwort weiß: „Nachts sind alle Katzen grau“. Um zuviel Grau zu verhindern, spielt der FC Süderelbe lieber am Freitagabend unter Flutlicht. Grau war es dieser Tage dennoch beim FC Süderelbe, denn durch den Auswechselfehler im Oddset-Pokal-Spiel beim 11:2-Sieg gegen Billstedt-Horn wurde der Sieg wertlos und am grünen Tisch zur Niederlage. Da dachte man sich wohl in Süderelbe: Die beste Antwort auf Geschehnisse neben dem Platz gibt man auf dem Platz. Und dort gelang ein 2:1 gegen den SV Halstenbek-Rellingen, der in dieser Saison einst wochenlang Tabellenführer war. In der 87. Minute besiegelte Marcel Rodrigues den Heimsieg mit dem Siegtreffer, nachdem zuvor in der 26. Minute Boris Shtarbev den 1:0-Führungstreffer schoss, den Yannick Sottorf in der 41. Minute zunächst ausglich. Am Ende steht dank Rodrigues das 2:1, das einen guten Beleg dafür abliefert, wie gefestigt es innerhalb der Truppe von Trainer Jean-Pierre Richter aussieht.

Dem TuS Dassendorf muss man über Panther wohl wenig erzählen, schließlich haben sie einen in ihren Reihen: Onur Saglam. Dieser schrieb am Samstag dann auch eine Geschichte aus der bekannten Reihe „Geschichten, wie sie nur der Futsal schreibt“. Für Dassendorf-Trainer Jan Schönteich waren die Prioritäten klar: Meisterschaft! Schließlich war die Chance da, im Samstagsspiel gegen Altona 93 an die Tabellenspitze vorzustoßen, die auch wahrgenommen wurde. Das war Teil des Plans, denn Schönteich versicherte seinem Panther Saglam, dass dieser nach einer Stunde nach Hagen zum Finale losziehen könnte, wo um 19 Uhr das Finale angestoßen wurde, wenn ein entsprechender Spielstand vorläge. Saglam kann sich da bei seinem Kollegen Eric Agyemang bedanken, der alle drei Tore für seinen Verein schoss und nach dem 1:0 in der 5. Minute und dem 2:0 per Foulelfmeter in der 23. Minute das 3:0 in der 49. Minute sicherstellte. So wurde Saglam in der 65. Minute ausgewechselt und wurde selbst zum Stürmer, der zu seinem Auto stürmte und die Reise nach Hagen antrat, wo er in der zweiten Hälfte des Futsal-Finales auch eingewechselt wurde. (Den Bericht aus Dassendorf gibt es hier: http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=5611)

Was den Panther ebenfalls auszeichnet, ist sein gutes Gehör. Vermutlich haben sogar die Vertreter der Spezies in Hagenbecks Tierpark noch die Pfiffe des Schiedsrichters gegen Marvin Schalitz gehört, jenem Akteur des SV Curslack-Neuengamme, der – geht es nach dem Meiendorfer SV und vielen Beobachtern – schon nach dem ersten Pfiff in der 4. Minute hätte raus sein müssen. „Robert Subasic ist durch, kann zentral abschließen, wird gefoult und es gibt nur die Gelbe Karte. Wir hätten 86 Minuten in Überzahl gespielt. Dann hätten wir hier sicher nicht verloren“, so Meiendorf-Trainer Matthias Stuhlmacher nach dem Spiel. Auch in der 42. gab es noch einmal ein Foul von Schalitz zu sehen, diesmal an Fabian Facklam – die Meiendorfer Bank tobte, als das Foul ohne Karte blieb. So gab es keine Überzahl und die Curslacker Gastgeber gewannen mit 2:1. Allerdings kann man diese Meiendorfer Niederlage nicht auf die nicht gegebene Unterzahl reduzieren, sondern beispielsweise auf den Fehler von Keeper Tobias Sävke, der einen eigentlich harmlosen Ball von Javad Gurbanian über seinen eigenen Körper ins Tor beförderte. Der spätere Siegtreffer für Curslack fiel dann in der 83. Minute durch einen „Kuller-Grätschschuss“ von Jan Landau. (Nähere Beschreibungen zum ereignisreichen Nachmittag am Deich gibt es unter: http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=5612).

Buxtehude gilt währenddessen eigentlich als Hase-und-Igel-Stadt, mit Paloma fielen nun auch noch die Tauben ein. Was man sich aber manchmal zu wünschen scheint, wäre ein Ermittler in Form eines Panthers. Nämlich eines rosaroten Panthers, der mit seinem detektivischen Spürsinn rund um die Schiedsrichter-Entscheidungen bei den Spielen des Buxtehuder SVs ermittelt. Unabhängig von der Diskussion darum, ob sich die schreibende Zunft nun auf dieses Thema eingeschossen habe oder nicht, sah Buxtehuders Trainer René Klawon auch in diesem Spiel eine Szene, die den Spielausgang beeinflusst haben soll und durch falsche Pfiffe, oder eben nicht erfolgte Pfiffe, entschieden wurde. Paloma-Keeper Sebastian Voß sprang in der 30. Minute im Fünf-Meter-Raum dem Ball entgegen, Buxtehudes Herman Mulweme kam zu Fall. Schiedrichter Philip Steiner sah hier keinen Elfmeterbedarf und ließ weiterspielen. Streitbar bestimmt, jedoch keine Situation, bei der man eine bestimmte Entscheidung einfordern kann. Im gebliebenen 11 gegen 11 konnte Paloma in der 2. Halbzeit die entscheidenden spielerischen Akzente setzen und durch Jannik Dreyer (62.) sowie Timo Adomat (71.) die Partie für sich entscheiden. Mulwemes Anschlusstreffer kam in der dritten Minute der Nachspielzeit viel zu spät. (Spielbericht: http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=5613)

Auch in Buchholz hat man vom Panther gelernt... Denn der Panther ist ein Freund der so genannten „Lauerjagd“ (Erläuterung: http://de.wikipedia.org/wiki/Lauerj%C3%A4ger). Gut versteckt kann er gut und gerne auch mal lange warten, bis der richtige Moment gekommen ist, um die Beute einzufahren. Genau das taten die Buchholzer im Heimspiel gegen den SV Rugenbergen auch. In einer Partie, in der sich die Gastgeber insgesamt schwer taten und auch in Überzahl nach der Gelb-Roten Karte gegen Rugenbergens Sven Worthmann wegen wiederholten Foulspiels Schwierigkeiten hatten, ins Spiel zu finden, dauerte es bis zur 88. Minute, um eine Entscheidung herbeizuführen. Zu dieser Zeit hatte man dann aber auch lange genug gelauert: Arne Gillich führte einen Freistoß aus, Alexander Bowmann war rechtzeitig da und belegte seine Kopfballstärke mit dem Siegtreffer zum 1:0.

Liest man ein bisschen weiter über den Panther, so begegnet einem bald der Spielfilm „Schwarze Panther“ (Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Panther). Ein Film inmitten des Zirkus Orion. Viel Zirkus war auch in Fünfhausen zu sehen, wo der SC Vier- und Marschlande den SC Victoria empfing. „Menschen, Tore, Sensationen“ könnte man fast meinen, wobei die Sensation aus Sicht der Gastgeber jedoch knapp verpasst wurde. Timo Aschenbrenner brachte seine Fünfhausener bereits in der 5. Minute in Führung, in der 2. Halbzeit erhöhte Felix Rehr gar auf 2:0 (59.). Aber wie so oft im Falle des SC Victorias war es Marius Ebbers, der den Unterschied machte. Wie ein Panther aus dem Hinterhalt sorgte er mit seinen Treffern in der 74. und 86. Minute für den Ausgleich, erst in der 90. Minute war es dann Jan-Ove Edeling, der den schmeichelhaften 3:2-Auswärtssieg der Victoria besiegelte. Auch wenn rechnerisch noch was möglich ist, müssen sich die Fünfhausener wohl so langsam mit einem weiteren Motiv des Films „Schwarze Panther“ anfreunden: dem Abschied. Und zwar dem aus der Oberliga Hamburg.

Schlecht geträumt hat indes vermutlich der VfL Pinneberg. Mit einem Blick auf die Traumdeutung ist es so, dass der im Traum begegnende schwarze Panther drohende Gewinneinbußen ankündigen kann (Quelle: http://www.traumdeutung-traumsymbole.de/Traumsymbole/verzeichnis/p/Panther.html). Auch wenn die Tabellensituation den VfL Pinneberg noch mitten im Meisterschaftsrennen verzeichnet, sieht Coach Michael Fischer die Lage nach dem 1:3 gegen den HSV Barmbek-Uhlenhorst anders: „Wir sind raus aus der Meisterschaftsgeschichte mit nur zwei Punkten aus den letzten fünf Spielen haben wir es verbockt uns oben einzusortieren.“ Aber: „Wir haben trotzdem eine gute Serie gespielt.“ Dafür hat nun Barmbek-Uhlenhorst die Chance, noch ins Meisterschaftsrennen einzugreifen und könnte gar das Double aus Meisterschale und Pokal schaffen. Den Grundstein für den Erfolg an diesem Spieltag legte bereits in der 4. Minute Fabian Dammann mit dem 0:1, das lange Zeit Bestand hatte. Erst in der 76. Minute folgte das 2:0 durch Tom Bober, das postwendende 1:2 durch Steffen Maaß in der 77. Minute half wenig. Stattdessen erhöhte Ivan Sa Borges Dju für die Gäste in der dritten Minute der Nachspielzeit noch auf 3:1. (Zum Bericht aus Pinneberg: http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=5614)

Der SC Condor hatte indes leider keine Möglichkeit, sich fußballerisch zu betätigen. Gegner wäre der FC Elmshorn gewesen, der sich unter Umständen von den bereits im vorigen Absatz herangezogenen Traumdeutern hat beraten lassen und anschließend wegen schwarzer Panther im Traum die erste Herrenmannschaft zurückzog. Denn glaubt man der Traumdeutung, so kündigt sich auch Gefahr an, wenn diese im Traum begegnen (siehe hier: http://www.traumdeuter.ch/texte/3102.htm). Vielleicht hat sich der FC Elmshorn natürlich auch lediglich zu sehr finanziell verausgabt. Man weiß es nicht genau. Was man aber weiß: Die Liga bleibt spannend! Auch nach diesem 28. Spieltag ist das Titelrennen noch sehr offen. Platz 1 bis 5 sind noch im Rennen. Warten wir es also ab, wer am 29. Spieltag dem Panther gemäß zum Sprung ansetzt.


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