14.04.2015 BU klettert in Rugenbergen auf das "Treppchen" von Peter Strahl
vs.
SV Rugenbergen – HSV Barmbek Uhlenhorst 0:1 (0:0)
SV Rugenbergen: Schultz – Rühmann, Streib, Beese (81., Tegeler), Lohrke – Munzel (76., Ansorge), Ziller, Melich – von Bastian, Worthmann - Haase HSV Barmbek Uhlenhorst: Tholen – Lange, Dammann, Klitzke, Müller-Leitloff (46., Griesch) – Polzin (60., Wiedemann), Ahmed, Merkle, Bober – Schinzel (60., Sa Bjorges Dju), Sousa Tore: 0:1 Merkle (52.) Schiedsrichter: Konrad Oldhafer (SC Poppenbüttel), mit seinen ruhigen Entscheidungen ließ er keinerlei Hektik aufkommen. Beste Spieler: eigentlich keiner Zuschauer: um die 150
Vor dem Nachholspiel vom 23. Spieltag und dem zwölften Rendezvous ihrer gemeinsamen Vereinsgeschichte auf oberstem Hamburg-Level sollte die beiderseitige Interessenlage eigentlich klar gewesen sein. Die Bönningstedter haben sich trotz zweier Restanten mit einem gesicherten Mittelfeldplatz auch für die kommende Spielzeit ihre Oberliga-Präsenz frühzeitig gesichert und könnten das noch Kommende ruhig angehen, so sollte es scheinen. Doch wer, wie der Schreiber, die gesamte Rug-PAJ-Troika am vergangenen Freitagabend am Riekbornweg begrüßen durfte, müsste seine möglicher Weise vorgefasster Meinung unverzüglich revidieren. Schließlich sind die Germanen, kommende Besucher an der Ellerbeker Straße, nun wahrlich keine Gegner zum Fürchten. Ganz anders hingegen die Barmbeker mit zuletzt sieben Siegen aus acht Spielen bei einem einzigen Remis und über die ganze Saison nur einer einzigen Niederlage in der Buchführung. Ein weiterer "Dreier" an diesem Abend und Platz Drei wäre erreicht mit nur einem Punkt Rückstand auf die beiden Führenden und einer sehr ordentlichen Tor-Differenz. Ein absolutes Hammerspiel mithin?
Doch bereits die erste Viertelstunde scheint eine Antwort auf diese Fragestellung erkennen zu lassen. Eine nicht gerades planes Geläuf, in dieser Jahreszeit allerdings nicht gerade unüblich, und der augenscheinliche beiderseitige Respekt vor dem jeweils anderen Widersacher lässt keine Stimmung auf dem Rasen und daneben aufkommen. Hauptsache, keinen Treffer zulassen, scheint die Devise beider Teams zu sein. So sind dann nicht nur einmal fünf Defensivkräfte im und am Strafraum zu sehen, wenn die übrigen sechs versuchen einen Angriff vorzutragen. Nach 17 Minuten der erste Torschussversuch von Adrian Sousa, der sich auf der rechten Seite gut durchgespielt hat. Doch es bleibt beim Versuch, da dessen Schuss weit und hoch in die schleswig-holsteinische Natur entschwindet. Zwölf Minuten später auf der anderen Seite Sven Worthmann, allerdings noch höher und weiter neben das von André Tholen behütete Ziel. Auch der für gefährliche Ruhende Bälle bekannte, einem alten kaschubischen Adelsgeschlecht entstammende, Dennis von Bastian bringt mit seinem Freistoß aus 20 Metern nur einen Hoppelball kurz vor dem weiten Pausengang in die weit entfernten Kabinen zustande.
Nun Spielabschnitt Zwo scheint mehr bringen zu wollen als das zuvor Gesehene. Denn bereits nach vier Minuten trifft Worthmann schon einmal das tholensche Außennetz und nur drei Umdrehungen des Sekundenzeigers später steht es gar 0:1. Sousa flankt von rechts hoch vor das Rug-Gehäuse, Dennis Schultz kann den Ball nur vor die Füße von Christian Merkle bugsieren und ermöglicht so dem Mittelfeldmann den Torjubel. Damit aber scheinen die Gelb-Blauen bereits ihr Abendwerk vollendet zu haben. Jedenfalls tun sie noch weniger als zuvor und so mancher Zuschauer kann sich damit trösten, dass das Bönningstedter Bier wohlschmeckend und preiswert ist. Derart beschwingt sehen sie schließlich noch einen v.B.-Freistoß auf Kevin Lorke, der ihn an die Barmbeker Latte weiterleitet, sowie einen Knaller von Viktor Streib an den Pfosten. Die BU-Männer aber dürfen sich des Glücks der – wenn auch heute nicht so – Tüchtigen erfreuen und schließlich den erhofften Tabellensprung machen.
Freuen aber dürfen sich auch die Palomaten, die am kommenden Sonntag die BU-Männer zur sicherlich gut besuchten "battle of Barmbek" aufsuchen werden. Nach einem Remis im Hinspiel und aktuell fünf Siegen aus ihren letzten sechs Punktspielen nicht ohne Hoffnungen, sich den Stadtteil-Titel in ihre Annalen eintragen zu können. Den "Palapiesern" aber sei gegönnt, die heute vermissten Treffer gegen die gleichfalls benachbarten Schnelsener nachzuholen. Auch dem Leser dieser Seiten stehen noch hoch interessante Zeiten bevor. Schließlich ist es trotz des Vorhabens der USCer nicht auszuschließen, dass der Meistertitel in der Oberliga erst am letzten Spieltag dieser Saison, dem 22. Mai, vergeben wird, wenn die Dassendorfer die Pieper von Valtier-Auswahl als Gäste willkommen heißen werden.
Die bisherige Rug-Bilanz gegen die BU-Männer: 12 Spiele – 5 Siege – 2 Remis – 5 Niederlagen – 11:15 Tore
Stimmen:
Frank Pieper-von Valtier (Trainer BU): War in der aufkommenden Dunkelheit im weiträumigen Geläuf nicht mehr auffindbar
Ralf Palapies (Trainer Rugenbergen): Es war in der Tat heute ein sehr langweiliges Fußballspiel. Ich muss die Akteure dennoch ein klein wenig in Schutz nehmen. Unser Geläuf ist wirklich in einem sehr desolaten Zustand. Gut Fußballspielen war hier wirklich schwer. Wollen wir hoffen, dass wir gleich mit Atletico gegen Real ein besseres Spiel zu sehen bekommen.
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