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18.04.2015
Das Leverkusen der Landesliga behält die Nerven von Mirko Schneider




vs.



FC Türkiye – Harburger TB 3:0 (1:0)

FC Türkiye: Ceylani – Pettersson, Sobczyk, Mustafov, Erbibi – Jawla, M. Barlak (76., de la Cuesta) – Mahrt (56. Zawada), Özkan, Cayir – Arifi (82. D. Barlak)
Harburger TB: Schmidt – Geraldo, Hanke, Albayrak, Levermann – Heidari – Düzgüner (75. Aschendorf), Schneider, Sawiel (75. Eryüce), Ören (60. Suyer) – Boateng
Tore: 1:0 Jawla (37., Vorarbeit Arifi), 2:0 Sobczyk (53., Mustafov.), 3:0 de la Cuesta (81., Özkan)
Rote Karte: Pettersson (88., FC Türkiye, grobes Foulspiel)
Schiedsrichter: Thorsten Bliesch (Niendorfer TSV) – insgesamt gute Leistung. Der Platzverweis ging in Ordnung. Korrekt auch, vor dem 2:0 auf indirekten Freistoß im Strafraum zu entscheiden. Einziger unglücklicher Fehler für Freunde der Pedanterie: Pfiff besagten Freistoß einen Tick zu früh an (siehe Bericht)
Beste Spieler: Cayir – Keiner
Zuschauer: 200

Seit vielen Jahren schwankt der Status des FC Türkyie in der Landesliga Hansa zwischen zwei dicht beieinander liegenden Beschreibungen. Die technisch exquisite Auswahl von der Landesgrenze gilt entweder als Mitfavorit oder als Topfavorit auf den Oberligaaufstieg. Doch wenn es mehr Fans im Hamburger-Amateurfußball mit einem Sinn für fiese via Sprechchor verabreichte Nadelstiche gäbe, so müsste sich die Elf von Trainer-Präsident Dogan Inam wahrscheinlich jede Woche „Nie Oberliga, ihr spielt ja nie Oberliga“-Sprechchöre anhören. Wie Bundesligist Bayer Leverkusen, auf höherem Niveau, häufig genug die „Nie deutscher Meister, ihr werdet nie deutscher Meister“-Arien anderer Anhänger verkraften muss. Immer ging irgendwas schief – obwohl auf dem Papier geradezu überreif dafür steigt und steigt und steigt der FC Türkiye einfach nicht auf. Also hätte ein Ausrutscher gegen den Harburger TB – durch eine filmreife Aufholjagd in der Rückrunde wieder voll im Geschäft um den Klassenerhalt – heute zumindest historisch nicht überrascht.

Dazu kam es nicht. Türkiye gewann mit 3:0 und bleibt Tabellenführer. Obwohl HTB-Gästecoach Nabil Toumi nach einer Viertelstunde Hoffnung schöpfte. „So, das haben wir überstanden. Jetzt können wir reinkommen“, pustete Toumi verbal durch, nachdem der FC Türkiye sein Team 15 Minuten läng kräftig durchgerüttelt hatte. Mit gutem Pressing erzwangen die ganz in Rot gewandeten Gastgeber frühe Ballverluste des Abstiegskandidaten – und münzten diese umgehend in Torchancen um. Serhat Cayir wurde einschussbereit kurz vor dem Tor soeben noch geblockt (8.), Christopher Mahrt knallte eine zu kurz abgewehrte Ecke aus 20 Metern nur Zentimeter daneben (10.), und Emre Özkan verzog im Anschluss an einen Einwurf aus ähnlicher Distanz (12.). Jeton Arifi setzte, Noumis Hoffnungen waren fünf Minuten alt, noch eins drauf, als er fünf Meter vor dem Tor vom starken Rechtsverteidiger Philip Pettersson mit einer scharfen Flanke bedient wurde. Zu scharf, er köpfte drüber (20.). In der Folgezeit bekam der durchaus leidenschaftlich kämpfende Gast aus Harburg das Spiel tatsächlich besser in den Griff, setzte sogar ein Zeichen durch einen Fernschuss von Kirill Schneider aus 30 Metern. Der weit vor seinem Kasten stehende Yalcin Ceylani hätte das Nachsehen gehabt. Der Ball strich äußerst knapp am rechten Torwinkel vorbei (35.).

Kurz darauf holte sich Türkiye verspätet seine erste Belohnung für die starke Anfangsphase ab. Lamin Jawla tankte sich über die rechte Seite resolut durch und brachte den Ball von der Außenlinie mit einer Grätschte kullernd in den Sechzehner. Es folgte ein wenig Pingpong, gleich zweimal legte der HTB unglücklich vor – und schließlich versenkte Cayir die Kugel trocken aus acht Metern. Acht Minuten vor der Pause (37.).

Acht Minuten nach dem Wechsel legte Türkiye das kuriose 2:0 nach. Einen wunderbaren Angriff über links veredelte der beste Mann auf dem Platz, Serhat Cayir, mit einer weichen Flanke auf den Elfmeterpunkt. Dort ging HTBs Erhan Albyrak mit hohem Bein gegen Emre Özkan zu Werke. Schiedsrichter Thorsten Bliesch entschied genau richtig: indirekter Freistoß. Der Ball lag auf dem Elfmeterpunkt, doch was war das? Die Harburger stellten ihre Mauer freiwillig auf die Linie – und verschenkten knappe zwei Meter zur Verkürzung des Winkels. Auch Gästetrainer Toumi merkte es zu spät. Als er „Ihr dürft noch zwei Meter vor“ auf das Spielfeld brüllte, holte Martin Sobczyk schon aus und drosch den Ball in den linken Torwinkel (53.). Die HTB-Bank reklamierte aufgeregt beim Schiedsrichterassistenten, da der verletzte Özkan zum Zeitpunkt des Schusses noch von mehreren Betreuern vom Feld geführt wurde. Vier Meter von der Seitenlinie entfernt war er allerdings weit weg vom Geschehen. Bliesch hätte trotzdem noch nicht anpfeifen dürfen. Da kein Regelverstoß vorlag, ließ er dennoch alle Beschwerden von sich abprallen.

Türkiye verpasste nun zunächst die endgültige Entscheidung durch Vasco Zawado (61.) und Cayir (77.), während die Harburger durch Jimmy Boateng (70.) und Thomas Hanke (78.) am Anschlusstreffer vorbeischrammten. Die Frage ,Alles durch oder ein bisschen zittern?` beantworteten die Gastgeber schließlich auf ihrer Weise. Cayir verlor bei einem Konter den Ball erst stümperhaft gegen Batur Heidari – und holte ihn sich entschlossen zurück. Türkiye spielte den Überzahlangriff über links daraufhin ebenso entschlossen aus. Der Ball wurde immer zur logisch nächsten Station weitergeschoben, bis die Position für Sascha de la Cuesta so gut war, dass er nach einem Haken mit Hilfe des Innenpfostens zum 3:0 traf (81.).

Türkiye geriet nun in den Schlussminuten in den Daddelmodus und versuchte den HTB vorzuführen. Die Partie wäre also mit ein paar technischen Kabinettstückchen zu Ende gegangen, hätte Pettersson seine glatte Note zwei nicht in wenigen Sekunden in eine ebenso glatte fünf transformiert. Auf Höhe des gegnerischen Sechzehners grätschte er nach einem Ballverlust Nihat Eryüce von hinten völlig sinnbefreit um. Thorsten Bliesch blieb keine Wahl. Er zog die Rote Karte (88.).

Fazit: Sie haben alle die Nerven behalten an der Landesgrenze – bis auf einen. Aber sollte der FC Türkiye seiner tollen Saison weitere drei Siege hinzufügen, wird all das kein Thema mehr sein. Weil allen Zweiflern mit dem Aufstieg bewiesen sein wird: Der FC Türkiye ist reif für die Oberliga!


Stimmen:

Nabil Toumi (Trainer Harburger TB):
Türkiye hat stark angefangen. Wir hatten Glück, die ersten 20 Minuten zu überstehen. Als wir ins Spiel kamen, schluckten wir ein bitteres Gegentor. Nach dem 0:2 wurde es dann natürlich schwer. Das war nicht unser bester Tag. Ich habe in den letzten Wochen bessere Spiele von uns gesehen. Beim 0:3 verlieren wir den Ball in einer Drucksituation, statt ihn vorher einfach zum Torwart zu spielen. Türkiyes Sieg geht in Ordnung. Dass wir beim Tabellenführer verlieren können, ist klar, auch wenn wir die letzten Wochen stark waren. Wir werden uns aufrichten und wollen in den letzten drei Spielen noch einmal Spaß haben wie in den Wochen zuvor. Türkiye wäre der Aufstieg zu gönnen bei dem Aufwand, den sie seit Jahren betreiben. Ich wünsche es ihnen. Aber es wird schwer, da Cordi auch bärenstark ist. Doch Türkiye hat es in eigener Hand: Drei Spiele, drei Siege – und sie sind durch.

Dogan Inam (Trainer FC Türkiye):
Für uns zählen nur noch Pflichtsiege. Wir müssen immer drei Punkte hamstern. Das ist uns heute gelungen. Das Spiel stand nie auf der Kippe. Nur waren wir wieder zu verspielt. Wir spielen klare Torchancen nicht aus oder machen sie nicht rein. Ich bin schon froh, dass wir drei Tore gemacht und nichts haben anbrennen lassen. Wir haben es leider verpasst, etwas für unser Torverhältnis zu tun. Die Rote Karte war unnötig. Da nehme ich auch meine Offensive in die Verantwortung. Die darf da nicht den Ball verdaddeln, sodass ein Abwehrspieler hinterherlaufen muss. Dem fehlte auch der Sauerstoff in der 90. Minute. Ich weiß nicht, ob das Frust war. Es war ja normalerweise nichts los. Doofheit wird bestraft. Aber wenn ich bedenke, dass Sascha de la Cuesta heute getroffen hat und auch die anderen Herrschaften ihre Arbeit erledigt haben, dann bin ich optimistisch für den Aufstieg.


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