24.04.2015 Dassendorf macht einen weiteren großen Schritt in Richtung Titel von Peter Strahl
vs.
TuS Dassendorf – Meiendorfer SV 5:0 (3:0)
TuS Dassendorf: Gruhne – Warmbier, Stadel, Hamdan (75., Buchholz), Saglam – Ladendorf, S. Atug, Dettmann – Möller, B. Atug (68., Murrins) – Agyemang (63., Kurczynski) Meiendorfer SV: Sävke – Hoffmann, Lindenau, G. Subasic, Sejdiu (67., Ahadi) – Bahn (46., Zazai), Sara, Hercog – Sharifi, Facklam (46., Hallmann) – R. Subasic Tore: 1:0 Möller (20.), 2:0 Agyemang (26.), 3:0 Möller (29.), 4:0 S. Atug (60.), 5:0 Saglam (65.) Schiedsrichter: Pfefferkorn (SC Urania), scheint weitgehend in der Oberliga angekommen zu sein Beste Spieler: Möller - Sävke Zuschauer: 238
Kann der letztjährige Hamburger Meister seinen zum zweiten Mal nach 1999 erworbenen Titel verteidigen? Eine Frage, die bislang nur höchst selten in den bisherigen 69 Nachkriegs-Spielzeiten auf Hamburg höchsten Hamburger Level positiv beantwortet werden konnte. Denn lediglich den HSV-Amateuren in den 80ern und dem SC Concordia in den 90ern gelang dieses offensichtliche Kunststück und selbstverständlich auch den Victorianern, die es gar vier Mal in Folge zwischen 2006 und 2010 schafften. Allerdings darf bei dieser Betrachtung nicht vergessen werden, dass der Hamburger Amateurmeister in früheren Jahren über Aufstiegsspiele avancieren konnte und sich im Erfolgsfalle, anders als gegenwärtig, dieser Möglichkeit gegenüber auch nicht verschloss.
Allein diesmal verläuft der Weg zum Championat für die Platzherren wesentlich mühevoller. Während sie in der vergangenen Saison bereits ab dem siebten Spieltag die Tabelle anführten und diese Position bis zum letzten Abpfiff nicht wieder verließen, war heuer die Konkurrenz erheblich wacher mit der Folge, dass es bislang nur an sieben Wochenenden zum Spitzenrang für den Jan-Schönteich-Kader reichte, was die Chose dann auch viel spannender gestaltet. Möglich gar, dass der Titel erst am letzten Spieltag vergeben wird, wenn die überraschend starken BU-Männer an den Wendelweg kommen werden. So soll es an diesem Abend auch erst einmal lediglich um die ligainterne Dorfmeisterschaft gehen, bei der die Meien- und Niendorfer die Dreiergruppe mit sechs Punkten aus je drei Spielen anführen, die TuSer aber nach zwei Partien noch keinen Zähler aufzuweisen haben.
Dass sie diesen misslichen Fakt aber ändern wollen, lassen die Einheimischen bereits in den Anfangsminuten klar erkennen. Eric Agyemang, Anführer der Torschützenliste seines Zeichens, aus der Drehung und Beytullah Atug per Kopf verfehlen das Gästetor nur minimal. Wenig später bereits der Führungstreffer. Bei einer Hereingabe von Adam Hamdan staunt Marcin Hercog, wie es scheint, über die elegante Ballannahme von Sven Möller und lässt diesen anschließend unbehelligt die Kugel in die Maschen des Gästetores weiterleiten. Sechs Minuten nach dem Führungstreffer bereits das 2:0. Einen Eckstoß von Onur Saglam verpassen zunächst Freund wie Feind, doch am Ende der Spielertraube unweit des langen Pfostens lauert Agyemang und kann den "ballon" unbehelligt über die Meiendorfer Torlinie drücken. Knapp eine halbe Stunde ist gespielt, als ein langer Ball auf dem rechten Flügel Henrik Dettmann erreicht. Der wiederum bedient mittig seinen Kombattanten Möller mit der Folge, dass Tobias Sävke zum dritten Mal hinter sich greifen muss, ohne vorher die Chance eines Eingreifens zu haben. 0:3 zur Pause ein absolutes Novum für die Meiendorfer in dieser Saison und deshalb wohl auch der Grund, die Halbzeitpause auf dem Rasen in der Sonne statt in der kalten Kabine zu verbringen.
Doch der Nutzen dieser Maßnahme scheint gering, da sich das Spielgeschehen auch im zweiten Spielabschnitt nahezu ausschließlich in der Platzhälfte der Gelb-Schwarzen abspielt. Nahezu deshalb, weil nach 55 Minuten erstmals auch Dado-Tormann Christian Gruhne Gelegenheit erhält, den Ball aus dem Spiel heraus in die Hände zu bekommen, dabei eine gewisse Unsicherheit aber nicht verbergen kann. Dafür verantwortlich Robert Subasic unter Assistenz von Substitut Hamid Zazai. Wenig später nochmals Robert S., der sich auf der linken Außenbahn durchaus ansehnlich durchsetzen kann. Allein was als Torschuss gedacht zu sein scheint, entpuppt sich als Katastrophenball. Unmittelbar danach aber glänzt Sävke bei einem Möller-Knaller, muss jedoch in der Folge zum vierten Mal den Ball aus seinem Netz holen, den S. Atug nach Eckball von Möller und Zuspiel von Agyemang dorthin befördert hatte.
"Yes I can" - Seyhmus Atug lässt sich nach dem 4:0 feiern. Foto: Alexander Knull
Das 5:0 schließlich geht auf das Konto von Saglam, unterstützt von Dettmann. Auch danach haben die Platzherren noch Großchancen, allein es mangelt ein wenig an Präzision beim Abschluss, vor allem beim eingewechselten Kristof Kurczynski, der aus geschätzten 3,85 Metern versemmelt oder aber Sävke nutzt die Gelegenheit, sich als einziger Gast an diesem schönen Frühlingsabend erneut auszuzeichnen.
Sollte die Schönteich-Auswahl nun auch noch am 3. Mai am Sachsenweg, wo von Pinneberg bis Buchholz alle tabellarisch bis Platz Acht oben stehenden Teams einträchtig verloren haben, dreifach punkten, ist es nur schwer vorstellbar, dass sie nicht erneut zu Meisterehren gelangen wird. Die Meiendorfer hingegen werden sich am Saisonende wohl damit zufrieden geben müssen, diesmal besser abgeschnitten zu haben als in der vergangenen Spielzeit, welche sie auf dem zwölften Platz beendeten. Was übrigens das "Championat der Dörfer" angeht, darüber wird gleichfalls am 31. Spieltag in Niendorf entschieden.
Stimmen:
Matthias Stuhlmacher (Trainer Meiendorf): Das war ein deutliches Ergebnis. Aber wer pomadigen Sommerfußball nach vorne spielt, bei Standardsituationen schläft, nicht an den Leuten dran ist, der hat es einfach schwer. Der hätte mit dieser Spielweise wahrscheinlich auch gegen jede andere Mannschaft schlecht ausgesehen. Dass die Dassendorfer eine gute Mannschaft haben, weiß schließlich jeder. Aber auch die sind zu schlagen. Aber meine Mannschaft hätte heute wohl niemanden schlagen können.
Jan Schönteich (Trainer Dassendorf): Wir sind zurzeit ganz anders konstituiert als im leidigen Herbst. Die jetzigen Erfolge sind keinesfalls ein Zufall, die Mannschaft spielt einfach großartig. Sie hat es sogar geschafft, im Gegensatz zu den Bayern, zwei Halbzeiten großartigen Fußball zu zeigen. Darauf bin ich auch ein wenig stolz. Das dürfen meine Jungens aber auch sein. Mit uns ist jedenfalls zu rechnen.
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