25.04.2015 Salve Germania: Schnelsen scheitert an sich selbst und besiegelt den Abstieg! von Andreas Killat
von Gerd Schreiner
vs.
TuS Germania Schnelsen – Buxtehuder SV 1:3 (1:1)
TuS Germania Schnelsen: Lastro – Paschen, Bogucki, Stecker (77. Adwubi), Gasiev – R. D'urso, Rahn, Dudiev (69. Hermanns), Abdalla – Solmaz (30. Pavlovic), M. D'urso Buxtehuder SV: Menzel – Faruke, Mudimba Tshidibu, Patsalis, Mhamdi (61. Maschmann) – Heins, A. Aichaoui – Schroeder (75. Tarkocin), De-Souza-Da-Silva, Sama – S. Aichaoui (86. Hahn) Tore: 0:1 Schroeder (34.), 1:1 Rahn (43.), 1:2 Sama (65.), 1:3 S. Aichaoui (84.) Gelb-Rote Karte: Paschen (62., wiederholtes Foulspiel) Schiedsrichter: Kevin Rosin (SV Lieth): War der hektischen Partie nicht gewachsen und sollte lieber nicht Lotto spielen, dafür lag er zu oft daneben. Beste Spieler: Rahn – Sama Zuschauer: 52
Es hätte ein schöner Abend werden können für die Germanen: Stephan Rahn lief nach langer Verletzungspause endlich wieder auf, die milde Abendsonne schien noch, als der Schiedsrichter anpfiff und von Beginn an agierten die Hausherren aggressiv. Schon nach zwei Minuten grätschte King Onasis Paschen tief in des Gegners Hälfte Buxtehudes Alasanne Sama völlig übermotiviert um, sah aber nicht einmal Gelb. Der Buxtehuder musste einige Minuten behandelt werden, bevor er aufs Feld zurückkehrte – nur um wenige Minuten später erneut zu liegen. Hier spätestens hätte Schiedsrichter Rosin energischer eingreifen müssen, doch Sama wurde nicht geschützt und lag vor der Pause öfter als er stand…
Während der ersten 30 Minuten waren die Laufduelle und Zweikämpfe von Paschen und Sama sowie die gelben Kartons gegen Yunis Abdalla, Marcel Stecker (beide TuS) und Anis Aichaoui (BSV) die einzigen Höhepunkte, spielerisch fehlte beiden Seiten die Oberligareife. Dann die überraschende Führung der Gäste: Die Germanen verloren einen Ball im Spielaufbau, Sama schickt Tobias Schroeder und der überwindet Boris Lastro mit einem Schuss ins linke untere Eck (34.). Sicherheit gab den Gästen die Führung aber nicht: Kurz vor der Pause flankte Ahmed Mhamdi aus dem Lauf, den Kopfball von Kepper De Souza Da Silva konnte Lastro klären und leitete einen Konter ein, der per Foul etwa 28 Meter vor dem BSV-Tor gestoppt wurde. Stephan Rahn legte sich die Kugel zurecht und verwandelte mit einem angeschnittenen Ball, der vom rechten Pfosten ins Netz prallte – ein Traumtor und keine Abwehrchance für Buxtehudes Sebastian Menzel (43.).
Nach dem Wechsel spielte zunächst nur Schnelsen und erarbeitete sich Groß-Chancen, die aber nicht verwertet wurden. So scheiterte Yunis Abdalla zunächst freistehend mit einem Lattenkracher und wenige Minuten später schoss er Keeper Menzel an, statt sich unbedrängt eine Ecke auszusuchen. Auch Rahn hätte erneut treffen können, diesmal legte er einen Freistoß aus etwa 20 Metern aber knapp neben den rechten Pfosten. Währenddessen wurde die Partie immer hitziger: Alan Dudiev sprang für Paschen, legte Sama und sah Gelb. Buxtehudes Torschütze Schroeder langte dann gegen Karl Bogucki zu, dieser wiederum sprang auf, ließ sich zu einer Tätlichkeit hinreißen und hatte Glück – beide sahen nur Gelb. Auch Marcel Stecker hatte Glück, als er in der 60. Minute Mudimba Tshidibu elfmeterreif foulte, doch der Unparteiische hatte das wohl anders gesehen. Doch die Proteste der Gäste zeigten Wirkung: Nur eine Minute später sah Paschen nach einem Foul gegen Sama im Mittelfeld die Ampelkarte. Gelb-Rot war berechtigt, aber hätte der Referee konsequenter gepfiffen, hätte es noch weitere Karten geben müssen…
Matchwinner Alasanne Sama setzt zum Fallrückzieher an. Foto: Joe Noveski
Der starke Sama rächte sich nach 65 Minuten auf sportliche Weise, als er nach einem perfekten Querpass von Julian Heins zur erneuten Führung einnetzte, allerdings mit etwas Glück: Keeper Lastro war noch dran und hätte fast gerettet. Aber weder die Überzahl, noch die erneute Führung wirkten auf den BSV beruhigend, das Klawon-Team wurde immer hektischer und verspielte viele Bälle im Mittelfeld. Die Germanen fighteten weiter, allerdings ohne sich wirklich gute Möglichkeiten zu erarbeiten. Der BSV vergab zwei Konterchancen durch Mudimba Tshidibu und den eingewechselten Mazlum Tarkocin bevor die Entscheidung fiel: In der 84. Minute setzte sich Tarkocin am rechten Flügel durch und legte kurz vor dem Fünfmeterraum quer, am langen Pfosten vollstreckte Salim Aichaoui freistehend aus kurzer Distanz.
Stimmen:
Eugen Helmel (Trainer TuS Germania Schnelsen): Wir waren lange Zeit die bessere Mannschaft und hätten schon vor der Pause in Führung gehen müssen. Aber wenn wir drei Riesenchancen nicht nutzen und allein vor dem Tor nur Latte oder Torhüter treffen dann sind wir eben der HSV der Oberliga. Selbst nach dem Platzverweis von Paschen waren wir noch besser. Natürlich darf Paschen im Mittelfeld so nicht attackieren, das war sehr unclever und er hat sich in der Kabine bei seinen Mannschaftskameraden für seinen Fehler entschuldigt. Der Abstieg steht nun fest, aber wir wollen unbedingt noch einen Sieg einfahren.
Rene Klawon (Trainer Buxtehuder SV): Wir haben wieder einmal nicht gut gespielt und glücklich gewonnen, aber dennoch nicht unverdient. Matchwinner war heute Sama, der vom Anpfiff an viel einstecken musste, sich aber durchgebissen und mit seinem Treffer zum 2:1 belohnt hat. Wir haben unser großes Ziel Klassenerhalt fast erreicht mit zehn Punkten und 21 Toren Vorsprung auf die Konkurrenz. Das freut mich natürlich, auch wenn wir weit weg sind von den 35, 36 Punkten, die wir eigentlich holen wollten.
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