SV Billstedt-Horn: Latendorf – Lübbecke, Schröder, Ohlrich, Koch – Bordiehn, Pflug – Karwacki, Tian, Balcik – Ibrahimi (56. Ehmke) HSV Barmbek-Uhlenhorst: Tholen – Carlson, Dammann, Klitzke, Müller-Leitloff – Merkle – Ourou-Gnaou, Hoeft, Bober – Sa Borges Dju (63. Korczanowski), Sousa (78. Schinzel) Tore: 0:1 Dammann (4.), 0:2 Sa Borges Dju (32.) Schiedsrichter: Omar Amarkhel (MSV Hamburg ): Hatte das Spielgeschehen unter seiner Kontrolle. Kurz vor Schluss hätte es nach Rückpass aber indirekten Freistoß für Billstedt geben müssen. Beste Spieler: Balcik, Ohlrich – Die sensationelle Stimmung der mitgereisten Fans Zuschauer: ca. 850
Die vielen Zuschauer kamen am heutigen Tag der Arbeit mit Zweierlei Wünschen an die Möllner Landstraße. Diese hießen Pokalwunder auf der einen, sowie Kantersieg auf der anderen Seite. Anhand der Ligazugehörigkeit von Billstedt-Horn (Kreisliga) und Barmbek-Uhlenhorst (Oberliga) kann sich wohl jeder denken, wer die jeweilige Hoffnung hatte. Um es vorweg zu nehmen: unter den knapp 850 Besuchern war kein Gini, der Wünsche erfüllt hat.
Auch wenn es zu Beginn ganz danach aussah als wenn die Gelb-Blauen ein Torfestival feiern werden. Denn nach einem Sousa-Freistoße köpfte Dammann nach nicht einmal fünf Minuten ein und stellte die Weichen damit klar auf Auswärtssieg (4.). Nach dem so wichtigen frühen Tor ging es wirklich nur noch um die Höhe des Sieges – so zumindest der Eindruck, wenn man in das ein oder andere Gespräch außerhalb des Spielfeldes reinhorchte.
Doch da wollten die Braun-Weißen Gastgeber nicht mitspielen. Die Mannen um den bärenstarken Kapitän Ohlrich verkrafteten das frühe Gegentor relativ gut und standen fortan in der Defensive äußerst kompakt und auch in der Offensive setzte der Kreisligist ein Zeichen. Billstedts Balcik war es, der frei auf das Gehäuse des Oberligisten lief und aus halblinks nur am Oberarm von Tholen scheiterte (29.).
Ein Sieg der Uhlenhorster schien trotz der schlechten Leistung zwar nie gefährdet, aber es war schon sehr dünn, was der Drittplatzierte der Hamburger-Eliteliga seinen mitgereisten Supportern anbot. Dass sie konnten, wenn sie wollten, bewies das Sturmduo um Adrian Sousa und Sa Borges Dju kurz nach der Billstedt-Horner Großchance. Borges Dju verlängerte einen langen Ball und schickte damit seinen kongenialen Partner Sousa auf Reisen. Dieser verzögerte im Strafraum kurz, spielte den Rückpass und bejubelte anschließend den erfolgreichen Torschuss von Sa Borges Dju (32.).
Doch wirklich nachsetzen um den Sack, der nie wirklich „auf“ war, endgültig zu zumachen, konnte die Pieper-Equipe nicht. Lediglich einen Schuss von Sousa musste BH Keeper Latendorf im ersten Durchgang noch parieren (40.).
In dem Oddset-Pokal-Halbfinale machte sich gegen Ende der ersten 45-Minuten sogar ein wenig Langeweile breit. Die mitgereisten BU-Fans hatten zumindest in der Pause mehr Spaß, als sie einen Sprössling (ca. 1 Jahr jung) frenetisch bejubelten, wenn dieser einen zugespielten Ball „halten“ konnte.
Und auch im zweiten Spielabschnitt waren es nicht die Barmbeker-Akteure auf dem Feld, die hier für Unterhaltung sorgten, sondern die Zuschauer. Mit Wechselgesängen, einem selbstgebastelten Europacup, einer Prise Humor („Auswechselspieler, ihr seid nur Auswechselspieler“) und der nötigen Selbstironie („Europapokal, Europapokal…“) begeisterten die Anhänger.
Dieses war auch ziemlich notwendig, um Müdigkeit und einen eventuellen „Kater“ (nicht das Tier) vergessen zu lassen. Denn außer einem Kopfball von Sa Borges Dju (61.) und einige Halbchancen passierte auf dem Rasen nichts Erwähnenswertes und so steht die Auswahl von der Anfield zum ersten Mal im Oddset-Pokalfinale gegen dem Gewinner aus der Partie Buchholz gegen Condor.
Der Einzug in dieses war zwar nie wirklich gefährdet, aber auch „das einzig Positive vom heutigen Tag“, wie BU-Trainer Pieper später klarstellte.
Die Gastgeber können sich über den wohl umsatzreichsten Tag der Vereinsgeschichte freuen und mit Stolz auf eine tolle Pokalserie zurückblicken.
Stimmen:
Frank Pieper-von Valtier (Trainer Barmbek-Uhlenhorst): “Mit dem Einzug ins Finale bin ich zufrieden, aber über alles andere gilt es intern noch zu sprechen. Die Mannschaft kann heute feiern, aber ich nicht. Das Positivste ist, dass wir im Pokalfinale stehen. Das war heute nicht zielstrebig, da war der letzte Ball nicht gut, aber das könnte man unter entsprechenden Umständen noch hinnehmen, aber in der ersten Halbzeit war das nicht einmal bis zur Mittellinie gut. Mit Fußball hatte das wenig zutun, auch wenn Billstedt kämpferisch gut dagegengehalten hat.“
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