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10.05.2015
AFC vergibt ein Dutzend Großchancen und gewinnt dennoch souverän! von Gerd Schreiner



vs.



Altona 93 – Meiendorfer SV 4:0 (0:0)

Altona 93: Babuschkin - Clausen, Shields, Theißen, Aug – Niemeyer – Domazet, Brügmann (86. Ledesma), Sachs – Körner (76. Segedi), Sumic (81. Lipke)
Meiendorfer SV: Sävke – Sejdiu, G. Subasic, Lindenau, Ahadi – Sara (76. Apostolidis) – Sutt (46. Hoffmann), F. Facklam, Zazai – R. Subasic, Sharifi (65. D. Facklam)
Tore: 1:0 Sumic (64.), 2:0 Körner (71.), 3:0 Brügmann (78.), 4:0 Clausen (86.)
Schiedsrichter: Konrad Oldhafer (SC Poppenbüttel): Souverän, fehlerlos und mit Argusaugen ausgestattet: Sah sogar mitten im Spiel, dass der Ersatzball nicht am korrekten Platz – hinter der Mittellinienfahne! – lag!
Beste Spieler: Brügmann, Clausen, Niemeyer, Sumic – Sävke
Zuschauer: 609

Bei schönem Fußballwetter legte das Dittberner-Team druckvoll los, Felix Brügmann und Sven Körner hatten schon in den ersten 180 Sekunden das 1:0 auf dem Fuß, doch ein Platzfehler und der starke Tobias Sävke im Tor des MSV verhinderten die frühe und nicht unverdiente Führung des AFC, die die gewohnt emotional mitgehenden Fans in der Adolf-Jäger-Kampfbahn dennoch bejubelten. Noch… Denn in der Folge entwickelte sich ein interner Wettkampf zwischen Felix Brügmann Sven Körner und Marko Sumic um den Titel des Altonaer Chancentodes Nummer 1 und dem Beifall auf den gut gefüllten Rängen folgte immer öfter ein von lautstarken Säufzern untermaltes Kopfschütteln und Haare raufen.
Noch keine 30 Minuten waren gespielt, da stand es in der nicht offiziellen Oberliga-Disziplin „Großchancen vergeben“ 6:0 für Altona und im internen Dreikampf lag Sumic mit drei Nicht-Treffern vor Körner (zwei) und Brügmann (eins). Positiv allerdings: Sämtliche Chancen waren gut herausgearbeitet, meist von Brügmann und Hannes Niemeyer und trotz der mangelnden Effizienz war von Frust keine Spur auf dem Platz.
Gut zehn Minuten vor der Pause erinnerten sich die Meiendorfer ihres eigentlichen Grunds für die lange Anreise quer durch die Hansestadt und tauchten des Öfteren vor dem Altonaer Gehäuse auf, ohne jedoch ernsthaft für Gefahr zu Sorgen. Der 16er des AFC war durch die gut funktionierende Viererkette Tabu für den MSV, allerdings ergaben sich einige Freistoß-Situationen für die Gäste durch teilweise übermotivierte Attacken im Mittelfeld. Doch weder diese Standards, von Hamid Zazai in der 37. und 39. jeweils aus gut 20 Metern getreten, zwangen den heute fast beschäftigungslosen Gianluca Babuschkin zur Arbeitsaufnahme, noch die drei Ecken in Serie um die 40. Minute, die sämtlich kompromisslos geklärt wurden. Auf der Gegenseite hätte Körner in der 42. Minute nach einer Flanke von Jakob Sachs per Kopf und keine 60 Sekunden später per Direktabnahme nach Brügmann-Vorarbeit – Sävke hält bärenstark – doch noch die längst überfällige Führung besorgen können, schaffte es aber nur, Sumic mit nun vier vergebenen Top-Möglichkeiten vom ersten Platz zu verdrängen und für ein neues Synonym zu sorgen: AFC = Absolut Fatale Chancenverwertung.

In der Pause reagierte MSV-Coach Matthias Stuhlmacher und brachte Marcel Hoffmann für den heute überforderten Pasquale Sutt. Nach einer weiteren AFC-Chance durch Brügmann in der 50. Minute – er scheiterte mit einem scharfen Ball auf die lange Ecke erneut an Sävke – dann fast die logische Konsequenz des bisherigen Spielverlaufs: Meiendorfs bester Feldspieler Fabian Facklam haut im direkten Gegenzug einen Hammer raus, trifft aber nur Latte und mit dem vom völlig blank stehenden Gabriel Subasic aus gut zwölf Metern vergebenen zweiten Ball auf das leere Tor bewiesen die Gäste, das man in Sachen Effektivität mit den Gastgebern durchaus auf Augenhöhe korrespondiert.
Zurück zum Dreikampf Brügmann – Körner – Sumic: Nach Zuspiel von Körner scheitert Sumic an Sävke, Sumic revanchiert sich und legt perfekt ab auf Körner doch dessen Direktabnahme wird von Meiendorfs Christopher Lindenau zur Ecke geklärt und nach genau einer Stunde steckt Körner clever durch die Innenverteidiger auf den startenden Brügmann, dem aber – allein vor Sävke – der Ball verspringt. Platzfehler, damit 5 – 4 – 3 für Körner vor Sumic und Altonas Spielmacher und das volle Dutzend ist erreicht.
Glaubt irgendjemand etwa nicht an Glückszahlen? Möglichkeit 13! bringt tatsächlich die kaum noch erwartete Führung für die spielstarken Altonaer: Im Mittelfeld erarbeitet sich Hannes Niemeyer das Spielgerät und legt nach links außen in den Lauf von Marko Sumic. Der tritt zu einem „Robben-Lauf“ an, nur eben über links, zieht an der Strafraumgrenze ab und legt das Leder – selbst für Sävke unhaltbar – ins lange Eck.
Nach dem der bisher vierfach gescheiterte Sumic traf, ließen sich seine direkten internen Vergeber-Konkurrenten auch nicht lumpen: Innerhalb von sieben Minuten trafen Körner nach Zuspiel von Sumic und Brügmann – ebenfalls von Sumic bedient zum 3:0 gegen schon nach dem ersten Gegentreffer einbrechende Meiendorfer. AFC-Kapitän Sebastian Clausen blieb die Ehre, den Deckel nach guter Hereingabe von Laurel Aug endgültig auf das Spiel zu legen.
Mit diesem Dreier kletterte das Dittberner-Team auf den sechsten Platz und ist in der Endphase der Saison dem strauchelnden VfL Pinneberg und H/R auf den Fersen – theoretisch ist also noch Platz vier möglich. Schau‘n mer mal…

Stimmen:

Matthias Stuhlmacher (Meiendorfer SV):
Grundsätzlich bin ich von dieser Rückrunde sehr enttäuscht, nachdem wir ja im Winter noch der Tabellenspitze sehr nahe waren. In der Rückrunde fehlten uns leider einige länger verletzte Leistungsträger, dann ist die Trainingsbeteiligung auch aufgrund beruflicher Probleme einiger unserer Spieler zuletzt nicht befriedigend und heute früh haben sich auch noch zwei Spieler wegen eines Virusinfekts abgemeldet. Da fehlt dann eben der nötige Druck für den Rest der Truppe, die bestmögliche Leistung abzurufen. Aber das werden wir in der kommenden Saison ändern…“

Oliver Dittberner (Altona 93):
Das war heute ein hochverdienter Sieg für uns. Wir haben 12, 13 Großchancen nicht genutzt, aber trotzdem nicht die Köpfe hängen lassen und immer weiter gearbeitet. Die Chancenausbeute ist natürlich zu bemängeln, aber der eine oder andere Fehlversuch war auch den Platzverhältnissen geschuldet. Wichtig ist aber, dass wir diese Chancen herausgespielt haben…


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