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16.05.2015
Vicky vs. Curslack: Keine Geschenke für Henke von Marius Meyer



vs.


SC Victoria – SV Curslack-Neuengamme 3:2 (1:2)

SC Victoria: Grubba – Tanidis, Rabenhorst, Eybächer (61. Cetinkaya) – Carolus, Thiessen, Wacker, Schulz – Edeling (73. Büge), Boock (88. Bambur) – Ebbers
SV Curslack-Neuengamme: Böse – Wilhelm, Schalitz, Metzler, Kleine (85. Durguti) – Papke, Spiewak (74. Bannasch) – Landau, Radic (78. Apel), Beldzik – von Hacht
Tore: 0:1 Beldzik (18.), 1:1 Carolus (19.), 1:2 Landau (22.), 2:2 Ebbers (74.), 3:2 Tanidis (78.)
Schiedsrichter: Paul Jennerjahn (TSC Wellingsbüttel): Hatte kaum Möglichkeiten, in Erscheinung zu treten. Was er machte, machte er gut.
Beste Spieler: Boock – Landau, Beldzik
Zuschauer: 202

Seinen 49. Geburtstag hat sich Curslacks Trainer-Urgestein Torsten Henke sicherlich ein bisschen anders vorgestellt. „Wenigstens einen Punkt hätten wir schon gerne mitgenommen“, bekannte er im Anschluss an die Partie beim SC Victoria in der Pressekonferenz. Dabei hat es auch im Laufe der vorangegangenen 90 Minuten lange Zeit danach ausgesehen, nicht nur einen, sondern gleich drei Punkte mitzunehmen. Aber wie schon so oft in der abgelaufenen Spielzeit vermochte es der SC Victoria in der Schlussphase noch, das Spiel zu drehen und so doch noch die Punkte einzuheimsen. „Wer fleißig ist, wird hinten raus belohnt. Wir betreiben ja auch einen recht hohen Aufwand mit viermal Training in der Woche und das macht sich dann auch irgendwann bezahlt“, erläutert Victoria-Trainer Lutz Göttling, der nun auch nach der Bekanntgabe, nicht an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga teilzunehmen, mit seinem Team nach wie vor die Chance hat, Meister der Oberliga Hamburg zu werden.

Dass diese Chance nach dem Abpfiff noch bestehen würde, war dabei lange Zeit fraglich. Zwar war in der Anfangsphase der Partie eine leichte Überlegenheit der Gastgeber zu erkennen, jedoch kam der letzte Pass regelmäßig nicht an und die Angriffsbemühungen waren in der Anfangsphase zumeist zu umständlich ausgeführt, um im Endeffekt wirklich gefährlich zu werden. Deutlich gefährlicher hingegen wurden die Curslacker Gäste in der Konterbewegung, die sie dann auch in der 18. Minute zur Führung nutzten. Nachdem Victorias Alexandros Tanidis den Ball verstolperte, konnte Curslacks Jan Landau sich den Ball schnappen, von der linken Strafraumseite auf Mike Beldzik weitergeben, der keine Mühe hatte, zum 1:0-Führungstreffer der Gäste einzuschieben.

Jedoch: Wie gewonnen, so zerronnen – so die Erfahrung, die Curslack schnell machen durfte. Kurz nach dem Wiederanpfiff schraubte der Gastgeber das Tempo sehr hoch, drängte in die Hälfte der Curslacker Gäste, Victorias Vincent Boock tankte sich über die rechte Seite durch und konnte zielgenau von der rechten Seite aus auf seinen Mannschaftskollegen Rinik Carolus weitergeben, der am linken Pfosten genau richtig stand, um in der 19. Minute zum Ausgleichstreffer einzuschieben.


Die beiden ersten Torschützen des Spiels im direkten Duell: Mike Beldzik (l.) und Rinik Carolus. Foto: Joe Noveski, www.noveski.com

Die Gäste aus Curslack zeigten sich jedoch keineswegs geschockt nach diesem Blitzausgleich. Dafür waren sie nach wie vor viel zu gut im Spiel. Zwar gab es in den Folgeminuten ein ziemliches Hin und Her, aber geht man nach der Aufmerksamkeit, so konnte man in dieser Hinsicht den Gastgebern kein gutes Zeugnis ausstellen zu diesem Zeitpunkt der Partie. Nach einer Flanke von Curslacks Stjepan Radic landete der Ball auf der rechten Seite bei Beldzik, der auf der die verschlafen wirkende Victoria-Abwehr ausspielen konnte und nach links rüber passte auf Landau, der – völlig von der Abwehr vernachlässigt – am linken Pfosten den 2:1-Führungstreffer für die Gäste herstellen konnte.

Dies war auch der Spielstand, mit dem es in die Pause ging. Insgesamt ein verdienter Spielstand zu diesem Zeitpunkt der Partie, obgleich die Gäste aus Curslack in der 35. Minute noch einmal gefährlich nah in Richtung Victoria-Tor kamen, wo Keeper Tobias Grubba allerdings den Schuss von Stjepan Radic problemlos klären konnte.

Hätte man dem SC Victoria zu Beginn der 2. Halbzeit ein Zeugnis ausstellen müssen, wäre es eher ein „sie waren stets bemüht“ gewesen, das inhaltlich darin gestanden hätte. Auch die Einwechslung von Cem Cetinkaya in der 61. Minute konnte zunächst nicht die gewünschten Impulse setzen. Die Gastgeber waren zwar inzwischen stärker in der Vorwärtsbewegung zu sehen, aber wirkten dabei nach wie vor neben der Spur. Spielzüge wie der Freistoß Torben Wackers in der 65. Minute, den er aus etwa 30 Metern mittig deutlich über das Tor schoss, legen davon Zeugnis ab.

Doch auch, wenn es zunächst nur zaghaft und bemüht wirkte, ab ca. der 70. Minute war der Gastgeber plötzlich doch wieder deutlicher im Spiel, als man es die meiste Zeit davor noch erwartet hätte. Nach zuvor bemühten Spiel erntete der SC Victoria nun doch noch die Früchte seiner Bemühungen. Angefangen beim Ausgleichstreffer in der 74. Minute: Dennis Thiessen schickte einen Pass auf Marius Ebbers, der bisher kaum merklich in Erscheinung getreten war. Ebbers scheiterte zwar zunächst am gut parierenden Curslack-Keeper Frederic Böse, der den Ball aber nicht festhalten, sondern nur parieren konnte, sodass Ebbers im Nachgang den Ausgleichstreffer doch noch erzielen konnte. Plötzlich war der Ausgleich da. 2:2 in der 74. Minute.

Der SC Victoria wirkte wie ausgewechselt, drückte immer wieder nach vorn und steigerte das Tempo. Die Gäste aus Curslack wirkten deutlich verunsichert und konnten zum Ende der Partie hin nicht mehr richtig mithalten mit der Geschwindigkeit, sodass sie dem Victoria-Tempo in der 78. Minute ein weiteres Mal erlegen waren. Nach einer Ecke von links, ausgeführt von Kapitän Marcus Rabenhorst, stand Tanidis goldrichtig am rechten Pfosten und sorgte von dort aus für den 3:2-Endstand des SC Victoria.

Ein knapper Sieg, soviel steht fest. „Ob er verdient ist, da fragt morgen kein Mensch mehr nach“, weiß Victoria-Trainer Göttling. Fest steht: Der SC Victoria ist damit nebst der TuS Dassendorf und dem HSV Barmbek-Uhlenhorst weiterhin im Meisterschaftsrennen. Der SV Curslack-Neuengamme trifft indes am kommenden letzten Spieltag im vorerst letzten Deichderby auf den SC Vier- und Marschlande, dessen Abstieg bereits besiegelt ist. Während es in Curslack also vor allem ums Prestige geht, geht es beim SC Victoria weiterhin um alles.


Stimmen:

Torsten Henke (Trainer SV Curslack-Neuengamme):
Die Zuschauer haben hier heute nochmal ein interessantes Spiel gesehen. Wir haben die Woche über noch einmal über die Partie zuhause gegen BU gesprochen, wo wir nicht gut gespielt haben, nachdem wir davor bei Halstenbek-Rellingen gut gespielt und auch gewonnen haben. So war es uns ein großes Anliegen, dass wir uns in den letzten Spielen nicht hängen lassen und uns gut präsentieren. Ich bin der Meinung, dass wir das hier über 72 Minuten auch sehr gut gemacht haben. Bis zu dem Zeitpunkt haben wir verdient geführt. Wir haben natürlich nach dem 1:0 geschlafen, als der Freistoß schnell ausgeführt wurde und wir postwendend das 1:1 bekommen haben. Wir haben dann das 2:1 gemacht, hatten eine riesige Chance zum 3:1 und konnten diese nicht nutzen. Auch nach der Halbzeit hatten wir zwei drei gefährliche Situationen vorm Tor von Victoria. Dann wurde der Druck von Victoria immer größer, es fiel das 2:2 und es war eine Frage der Zeit bis zum 3:2. Danach hätte Victoria den Sack im Grunde früher zumachen können, da haben wir in der einen oder anderen Situation Glück gehabt. Am Ende geht der Sieg für Victoria in Ordnung, wobei wir heute schon gerne wenigstens einen Punkt mitgenommen hätten.

Lutz Göttling (Trainer SC Victoria):
Ich bin stolz auf die Mannschaft, wie sie das heute gemacht hat. Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert, auch in der ersten Halbzeit. Da hatten wir viel Ballbesitz und haben guten Fußball gespielt. Wir sind in die Zwischenräume gekommen und haben Anspielstationen gehabt. Der letzte Pass hat drei vier fünf mal gefehlt und dann waren da die Gegentore, über die man sprechen muss. Da war einmal Schlafmützigkeit, beim zweiten Mal haben wir den Ball auf der Sechser-Position im Vorwärtsspiel verloren. Ansonsten haben wir das Spiel gut kontrolliert und auch wenig zugelassen, haben aber auch selbst Möglichkeiten liegen lassen. Am Anfang der zweiten Halbzeit war ich nicht zufrieden mit der Art, wie wir gespielt haben. Da haben wir so 20 Minuten Leerlauf gehabt, die zwingenden Aktionen haben gefehlt und die Pass-Ungenauigkeit war sehr sehr hoch. Wir haben dann alles riskiert, die Außenbahnen höher gestellt und dann auch die Möglichkeiten gehabt, das 2:2 und das 3:2 erzielt und noch ein paar Möglichkeiten fahrlässig liegen lassen. Über die 90 Minuten haben wir das sehr ordentlich gemacht und haben uns die Möglichkeit gewahrt, am kommenden Wochenende Meister zu werden. Das ist das Ziel.


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