SV Halstenbek-Rellingen: Elfert – Novotny, Ermisch, Schöttke, Sottorf – Karakaya (25., Ercek), Steinecke, Mentz - Nrecaj, Hoppe (58., Agyei Antwi) - Schneider Niendorfer TSV: Lustermann – Benn, Kocadal, Huneke, Thiemann– Schröder, Yapici (74., Fuchs), Schumann – Streubier (86., Rückhold), Balde – Schumacher (68., Utz) Tore: 0:1 Schumacher (20.), 1:1 Nrecaj (34.), 1:2, 1:3 Yapici (58., 68.) Rote Karte: Balde (37., Assistenten-Kritik) Schiedsrichter: Wöllner (FC Süderelbe), Ende gut, alles gut Beste Spieler: Elfert - Yapici Zuschauer: um die 150
Nachdem die Halstenbeker mit ihrem 3:1 an der B 75 sich in sehr guter Verfassung präsentiert hatten, mussten ihnen zwangsläufig auch für dieses, das die Saison finalisierende Match, die Favoritenrolle zuerkannt werden.
Doch schon in den Anfangsminuten lassen die Gäste mit zwei hohen Bällen in den Torraum, mit denen Tormann Steve Elfert einige Mühen hat, Zweifel an dieser Vermutung aufkommen. Ein Freistoß von Marcel Schöttke hingegen sowie eine gute Möglichkeit von Goalgetter Jan Marc Schneider fielen eher dürftig aus. Ein Stockfehler von Jan Novotny wiederum, der Braima Balde in eine gute Position bringt, zwingt Elfert zu einer starken Vorstellung. In der 20. Minute, nun schon nicht mehr gänzlich unerwartet, das 0:1. Dafür verantwortlich Tim Schumacher, der ein Zuspiel von Eike Thiemann aus zehn Metern in die Halstenbeker Maschen setzt. Danach aber erneut Schneider mit einem Kopfball, wobei sich auch NTSV-Goalie Julius Lustermann von seiner besseren Seite zeigen darf. Weniger gut dagegen seine Faustabwehr bei einer Hereingabe von Yannick Sottorf, nämlich genau auf den zentral postierten Enric Nrecaj, der sich diese Chance nicht entgehen lässt.
Nach zehn Minuten im zweiten Spielabschnitt versucht es Schneider nun mit einem Lupfer, doch Niendorfs Torhüter kann auch hier Unheil vermeiden, Danach die zwei großen Momente von Serhat Yapici. Erst mit einem Solo und abschließenden Flachschuss ins lange Ecke und dann aus der Mitte das 1:3, das ihm Fynn Huneke auf die Füsse legt. Den "carton jaune" für seinen Jubellauf bei gleichzeitiger Präsentation seines unbekleideten Oberkörpers nimmt er billigend in Kauf. Die letzten zehn Minuten dieses durchaus unterhaltsamen Spiels gehören dann schließlich doch den Platzherren. Allerdings scheitert ein weiterer Schneider-Versuch an acht sich ihm entgegen stemmenden Niendorfer Defensivbeinen, Schöttke an Lustermann und schließlich ist es Adam Benn, der für seinen Letzten Mann gegen Serhat Ercek den kurzen Pfosten sichert.
So, das war es nun mit der Spielzeit 2014-2015, der zugleich 70. Nachkriegssaison. Es lebe die kommende 2015-2016. Ob es auch danach so insgesamt zufriedenstellend wie bisher weitergehen wird, bleibt jedoch fraglich, sollten die Vorlagen des Spielausschusses den Verbandstag des Hamburger Fußballverbandes am 4 Juni 2015 passieren.
Stimmen:
Ali Farhadi (Trainer Niendorf): Wir haben eine wirklich interessante Saison gespielt, wir haben viel erlebt und eine Menge mitgenommen. Hut ab vor der Mannschaft, die trotz der widrigen Umstände, die uns entgegen gebracht wurden, nicht umgefallen ist. Wenn unglückliche und eindeutige Niederlagen dabei waren, konnten wir sie immer richtig einschätzen. So ist es nun einmal im Fußball: Wenn Du immer viel investierst und die Aufgaben ernst nimmst, dann ist auch der Erfolg nahe. Das haben die Jungens auch begriffen. Wir haben einen sehr interessanten Kader. Deshalb freue ich mich auch riesig auf die neue Saison. Zum Spiel heute war es für mich so, dass ich uns von der ersten bis zur letzten Minute als eindeutig besseres Team gesehen habe, erst recht, als wir mit einem Mann weniger spielen mussten. Schade war für mich eigentlich nur, dass Herr Bliemeister mir nach dem Match nicht die Hand geben wollte. Deshalb bedauere ich auch nicht, dass H-R nicht Meister geworden ist, wie ich es eine Zeit lang erwartet hatte.
Thomas Bliemeister (Trainer H-R): Nach diesem Spielausgang müssen wir uns ganz eindeutig an die eigene Nase fassen. Wer aus einem 0:1 ein 1:1 macht, danach in Überzahl spielt, anfängt zu lupfen und die Kugel nicht über die Linie bringt und dann noch solche Fehler, wie vor dem 1:2, macht, also alles dazu beiträgt, um dieses Spiel zu verlieren, darf sich nicht wundern, wenn es in die Hose geht. Deshalb ist auch der Sieg der Niendorfer vollauf verdient. Ich aber muss mich über Dinge ärgern, die einfach unnnötig sind. Dass Pinneberg uns heute noch überholen konnte, interessiert hier keinen Spieler mehr. Die es interessieren könnte, wie Hermanowicz, Krabbes, Tunjic und ältere, haben heute alle nicht auf dem Platz gestanden. Die Herren Schneider oder Steinecke zum Beispiel kennen diese ehemalige Rivalität überhaupt nicht und deshalb ist sie für diese auch völlig belanglos. Das ist bestenfalls eine Angelegenheit für uns Alte. So ist es nun mal leider. Natürlich hätten wir uns gerne mit einem Sieg verabschiedet. Schade, dass wir die Niederlage selbst verursacht haben. Die Saison insgesamt ist aber wirklich gut gelaufen. Niemand hatte erwartet, dass wir mit 15 neuen Spielern, davon neun aus A-Jugendmannschaften, soviel Erfolg haben würden. Vor einer Woche hatten wir in Meiendorf noch den Biss, den heute die Niendorfer hatten.
Anmerkung der Redaktion:Gerne hätte der Schreiber die beiden Trainer noch einmal zu einem klärenden Gespräch über die farhadische Kollegenschelte zusammengebracht. Wie das Statement von Herrn Bliemeister, Trainer-Senior in der Liga, eindeutig zum Ausdruck bringt, war er über die Leistung seines Teams erheblich verärgert, was sich auch noch bei dessen drittem Bier nicht übersehen ließ. So ist es eigentlich nur vorstellbar, dass der H-Rer über seinen Ärger den NTSVer schlichtweg übersehen hat. Deswegen hätte der HAFO-Uralte die beiden Coaches gerne, eine Pressekonferenz gab es heute ausnahmsweise nicht, zu einem klärenden Gespräch zusammengeführt. Doch da waren die Niendorfer offensichtlich schon auf dem Heimweg. Schade eigentlich. Aber vielleicht lässt sich das in der kommenden Spielzeit noch nachholen.
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