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31.07.2015
"Super Anfield, Super Anfield!" BU verschafft seinem Stadion einen glanzvollen Abgang von Mirko Schneider



vs.


HSV Barmbek-Uhlenhorst – Altona 93 3:0 (2:0)

HSV Barmbek-Uhlenhorst: Tholen – Carlson, Jannsen, Clausen, Lange – Merkle, Hoeft – El Nemr (85. Bober), Odabas (90., Griesch) – Sa Borges Dju, Labiadh
Altona 93: Schenk – Aug, Theißen, Shields – Niemeyer (75. Sumic), Buchholz – Sachs, Lipke – Pfeifer (55. Hadid) – Brisevac, Brügmann
Tore: 1:0 Merkle (15., Vorarbeit Clausen), 2:0 Sa Borges Dju (38., ohne Vorarbeit), 3:0 Sa Borges Dju (85., Hoeft)
Rote Karte: Theißen (51., Altona, Nachtreten)
Schiedsrichter: Thorsten Bliesch (Niendorfer TSV) – in der ersten Halbzeit benachteiligte er die Gäste bei der Kartenvergabe. Korrekter Platzverweis. Insgesamt eine gute Leistung.
Beste Spieler: El Nemr, Jannsen, Clausen, Sa Borges Dju – keiner
Zuschauer: 2700 (ausverkauft!)

Viel ist geschrieben worden in den letzten Wochen über den Abschied von der berühmt-berüchtigten „Anfield“, dem Kultstadion von Barmbek-Uhlenhorst. Vor dem Anpfiff vor imponierender Kulisse brachte es Barmbeks Edelfan Lotto King Karl noch einmal auf den Punkt: „Ich bin immer gerne hierhergekommen. Das war ein Platz, an dem man beides konnte: abschalten und sich aufregen.“ Und Hamburgs Fußball-Ikone Uwe Seeler ergänzte angesprochen auf Barmbeks Siegchancen, mit zwei von ganz wenigen Sätzen, die sich nicht mit Fußball-Nostalgie beschäftigten: „Ihr seid Weltklasse, Jungs! Ihr schafft das!“Und sie schafften es. Barmbeks Fans konnten sich ein letztes Mal positiv aufregen und schon weit vor Spielschluss entspannt abschalten. 3:0 besiegten die Barmbeker Altona 93 und verschafften ihrem Stadion einen glanzvollen Abgang.


Das sind ja wir! Uwe Seeler und ein Barmbeker Fan beobachten dank modernster Technik total fasziniert, wie sie aussehen. Foto: Andre Matz

Personell ordnete Barmbeks Trainer Frank Pieper sein Team dabei wie erwartet in einem 4-4-2-System mit flacher Vier im Mittelfeld an. Neuzugang Mohamed Labiadh ersetzte Abgang Adrian Sousa als Sturmpartner. Altonas Trainer Oliver Dittberner wählte – anstelle des in der vergangenen Saison oft von ihm bevorzugten 4-3-3 – mit einem 3-4-2-1 eine noch offensivere Variante. Vor der Dreierkette sollten die Sechser Hannes Niemeyer und Neuzugang Ronny Buchholz das Spiel antreiben, der Part der offensiven Spielgestaltung übernahm auf der Zehn Chris Pfeifer. Eine echte Doppelspitze mit Felix Brügmann und Nick Brisevac war für die Torgefahr zuständig.

In der Realität sah das aus wie erwartet: BU lauerte mit zwei Viererketten tief in der eigenen Hälfte auf Konter. Altona hatte viel Ballbesitz und versuchte diesen in Zählbares umzumünzen. Es blieb beim Versuch. Nach passablen Anfangsminuten begannen die schludrig agierenden Gäste den Ball meist schon kurz vor oder hinter der Mittellinie herzuschenken. Der erste Barmbeker Treffer entstand jedoch aus einer clever ausgeführten Standardsituation. Der bärenstarke Pacal El Nemr spielte einen Freistoß von links aus 22 Metern überraschend flach an den Elfmeterpunkt, Ex-Altonaer Sebastian Clausen ließ den Ball (unfreiwillig, wie er später zugab) in seinem ersten Spiel für Barmbek und gegen seinen Ex-Verein prallen und Christian Merkle vollendete abgezockt per Flachschuss zum 1:0 (15.).

Nun war Barmbek endgültig im Spiel. Mohamed Labiadh scheiterte aus spitzem Winkel nach einem langen Abschlag von Keeper Andre Tholen an Altonas Schlussmann Arvid Schenk (24.), Adil Tolga Odabas schlenzte nach einer mustergültigen Vorarbeit von Jon Jesper Hoeft die Kugel ohne Gegnerdruck aus 14 Metern viel zu lässig über den Kasten (36.) – und erregte damit offenbar Mitleid bei Altonas Sechser Buchholz. Mit einem absoluten Katastrophenfehlpass ließ er Ivan Sa Borges Dju eine Chance zukommen, die dieser sich nicht entgehen ließ. Sa Borges traf frei vor dem herausstürzenden Schenk von der Strafraumkante zum 2:0 (38.). Und Altona? Nicht existent. Der Titelkandidat agierte körperlos, fahrig und ohne jeden Zug zum Tor. Einzige Ausnahme: Ein unplatzierter Kopfball von Benjamin Lipke im Anschluss an eine Flanke von Felix Brügmann (45.). Vorausgegangen war ein schöner Spielzug. Leider der einzige der Gäste in Hälfte eins.

In der Halbzeit warf Fußballexperte und Hafo-Gründungsmitglied Thorsten Schettle die Frage auf, ob Altona eigentlich die Spielkontrolle besäße? „Sie haben viel den Ball“, so Schettle, „aber das Spiel kontrolliert doch Barmbek.“ Perfekte Analyse, Kopfnicken bei den schlauen Journalisten in Schettles Nähe.

In Halbzeit zwei änderte sich zunächst nichts: Ein Odabas-Freistoß flog Zentimeter am Tor vorbei (48.). Als sich Sa Borges Dju drei Minuten später regelwidrig den Ball gegen Lipke erkämpfte, brannten bei Dennis Theißen die Sicherung durch. Er trat Sa Borges Dju einfach um und flog vom Feld (51.). Das kommentierte der Fanclub „Barmbeker Pöbel" bald darauf auf seine Weise und begrüßte Neuzugang Clausen mit einem großen Plakat: „Willkommen auf der guten Seite der Macht, Clausi!“ Der "Clausi" sah seinen Ex-Club nun einen Tick besser besser kombinieren. Der eingwechselte Mustafa Hadid belebte sogar ab und an das Spiel. Doch mehr als viele fruchtlose Fernschüsse und eine ganz gute Chance von Lipke, der von halblinks aus acht Metern verzog (67.), sprang nicht heraus. Barmbek kontrollierte, um in der Schettle`schen Analysediktion zu verweilen, weiter das Spiel – und machte aus zwei Chancen noch einen Treffer. El Nemr nutzte zwar in der 61. Minute einen krassen Fehler von Laurel Aug nicht, als er alleine auf das Tor zulief, bediente aber in Minute 85. den heute eher durchschnittlich kickenden Hoeft. Der zog ab, der sonst gute Schenk ließ prallen – und Sa Borges Dju war per Abstauber zur Stelle und schrieb Barmbeker Fußballgeschichte. Letztes Tor und letzter Doppelpack an der „Anfield“ – sein Name wird für immer mit diesem Stadion verbunden bleiben.


Kampf um das Objekt der Begierde! Wie so oft an diesem Tag ist der beste Mann auf dem Platz, Barmbeks Pascal El Nemr (l.), seinem Altonaer Gegenspieler Chris Pfeifer um eine Schuhspitze voraus. Foto: Andre Matz

Gemeinsam mit ihren Fans und angeleitet vom im Spiel nahezu beschäftigungslosen Torwart Andre Tholen feierten die Barmbeker Spieler daraufhin den Erfolg mit „Super Anfield, Super Anfield!“-Sprechchören, sodass dem geneigten Betrachter warm ums Herz wurde. Also Tschüss, du wunderbares, altes, kuscheliges Fußball-Wohnzimmer. Wir werden Dich sehr vermissen!

Stimme:

Oliver Dittberner (Trainer Altona 93):
Glückwunsch an BU. Das war eine tolle Veranstaltung. Ein toller Rahmen und sie haben verdient gewonnen. Wir hätten uns den Ausgang anders gewünscht. Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben es dem Gegner beim 2:0 und 3:0 aber zu leicht gemacht. In der ersten Halbzeit haben wir vorne zu früh die Bälle verloren. Die Außenspieler mussten dann weite Wege machen und einen hohen Aufwand betreiben. Das war dramatisch, denn ansonsten haben wir in der ersten Halbzeit gut gestanden. In der zweiten Halbzeit haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht, aber uns hat ein bisschen der Abschluss gefehlt. Wir hatten mehr Ballbesitz, aber wenn du ein Spiel gewinnen willst, musst du halt Tore machen.

Frank Pieper (Trainer HSV Barmbek-Uhlenhorst):
In den ersten 15 Minuten waren wir noch nervös. Da haben wir hinten nicht im Kollektiv verteidigt. Das wurde dann besser. Nach vorne haben wir unsere Qualität unterstrichen. Ich freue mich für Ivan Sa Borges Dju, dass er so gut reingekommen ist, nachdem er die ganze Woche nicht trainieren konnte. Wir hatten mehr Torchancen und haben fast nichts zugelassen. Daher geht der Sieg in Ordnung. Was den Abschied von der Anfield angeht, so könnte ich heulen. Ich habe hier als Spieler viel Schweiß gelassen und in meinen letzten vier Jahren als Trainer hier haben wir uns jede Saison in der Tabelle verbessert. Die Anlage am Borgweg, auf die wir jetzt ausweichen, ist ganz schön, aber da freut sich auch der Gegner auf den Platz. Das war hier nicht so.




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