04.08.2015 Pokal: Jan Landau (SV C-N) enttäuscht kurz vor Ende der Verlängerung die Freunde des Elfmeterschießens von Peter Strahl
2. Runde
vs.
Meiendorfer SV – SV Curslack-Neuengamme 1:2 n. Verl. (1:1, 1:0)
Meiendorfer SV: Sävke – Lindenau, Hoffmann, D. Facklam (76., Hallmann), Khan (77., R. Subasic) – Bahn, Sara, Hoti – F. Facklam, Popalyar (103., Zazai) – Arboleda-Sanchez SV Curslack-Neuengamme: Böse – Apel, Spiewak, Schalitz, Keklikci – Papke, Bannasch (57., Wilhelm) – Beldzik, Degener – Hammel (46., Landau), von Hacht (118., Hoffmann) Tore: 1:0 Hoti (20.), 1:1 von Hacht (58.), 1:2 Schalitz (116.) Rote Karte: Arboleda-Sanchez (67., Grobes Foulspiel) Gelb-Rote Karte: Hallmann (117., Foul, Meckern) Schiedsrichter: Pfefferkorn (SC Urania), hatte mit Sicherheit einen schlechten Abend, sorgte für manchen Frust auf dem Geläuf Beste Spieler: Sävke, Hoti, R. Subasic – Böse, Landau Zuschauer: um die 250
Als am Montag vor einer Woche die zweite Runde des Hamburger Pokalwettbewerbs an ungewohnter Stelle im alt ehrwürdigen "Semperhaus" ausgelost werden sollten, befanden sich noch die Kugeln mit den gesamten Namen der 18 Hamburger Oberligisten in den vier regionalen Trommeln. Am Ende des stets spannungsgeladenen Aktes aber stand fest, dass nur deren 17 auch den dritten Durchgang erreichen könnten, einer der beiden heutigen Akteure hingegen monetäre Hoffnungen erneut um ein Jahr verschieben müsste.
Dabei hatten sowohl die Gelb-Schwarzen als auch die Weiß-Blauen einen erfolgreichen Start in die Pflichtspielserie 2015/2016 hingelegt. Den Meiendorfern gelang nach einem 4:0 in Schwarzenbek mit drei Treffern von Fabian Facklam die erfolgreiche Revanche für die dort ein Jahr zuvor in der Verlängerung erlittene 2:3 Niederlage und danach mit ebenfalls vier Treffern gegen die "große" Victoria ein eindeutiger Punkteerfolg. Dabei mit einem Doppelschlag in den ersten elf Minuten erfolgreich der Remigrant aus Halstenbek, Yiner Ronal Arboleda Sanchez (YRAS), sowie erneut Facklam kurz vor Abpfiff der Partie. Die Henke-Auswahl offenbarte zwar cupmäßig beim Kreisligisten SC Hamm 02, wenn auch unter Leitung von Marco Theetz, noch einige Unebenheiten, doch das nachfolgende 2:1 am Niendorfer Sachsenweg, wieder unter ihrem etatmäßigen Coach, überraschte doch sehr.
Auch an diesem Dienstagabend bei wolkenverhangenem Himmel und ab und zu auch einigen wenigen und somit erträglichen Regentropfen sind es die Gäste, die zunächst das Publikum in Erstaunen setzen. Denn schon nach nicht ganz einer Minute muss Tormann Tobias Sävke sein hinlänglich bekanntes Können gegen einen Hohen Ball von Finn Apel unter Beweis stellen genauso wie in den nachfolgenden Minuten gegen Jan Bannasch und Marcel von Hacht. Der MSV-Anhang hingegen muss nahezu 20 Zeigerumdrehungen lang warten bis ein Kopfball von YRAS nach einer Hereingabe von rechts Gefahr verspricht, wenn auch nicht mehr. Für das "mehr" hingegen und gleichzeitig den Führungstreffer sorgen kurz darauf Michael Sara mit einem Freistoß aus etwa 30 Metern und die Kopfballverlängerung durch den Neuerwerb aus dem benachbarten Ahrensburg Dren Hoti. Die anschließende zweite Hälfte der ersten Halbzeit bietet allerdings nichts mehr, was einer, wen auch nur zeilenfüllender, Erwähnung wert sein kann.
Das ändert sich hingegen im zweiten Spielabschnitt erheblich, der zeigt, wie wichtig sich die Hereinnahme des zunächst auf der Bank positionierten Jan Landau für die Gäste erweisen soll. Denn schon kurz danach fordert er mit einem Flachschuss in die untere linke Ecke von der Strafraumgrenze Tormann Sävke zu einer Großtat heraus. Doch gegen den Torschuss von Marcel Hacht nach Zuspiel von Christian Degener zum Gleichstand nach knapp einer Stunde Spielzeit vermag auch er nichts auszurichten, Auf der anderen Seite ist es wiederum Hoti, der mit seinem Kopfball diesmal allerdings das Ziel knapp verfehlt. Ein Frustfoul von YRAS an Marvin Schalitz im Strafraum der Gäste, leider nicht das erste Mal in seiner MSV- und H-R Laufbahn, lässt ihn zurecht den "carton rouge" von Herrn Pfefferkorn erblicken und einer erneuten Sperre entgegen sehen.Oder wollte er sich vielleicht die Fahrt am kommenden Sonntag zu seinem letzten Verein ersparen? Danach ist vornehmlich Landau, der seine Farben immer wieder nach vorne treibt und seinen Kollegen respektable Chancen erschließt. Doch bei Sävke ist allemal Endstation. Wem unter den Zuschauern nun nach Abendbrot zu Mute ist, weil er sich die Ausgaben für die wohlschmeckenden Fleischwaren am Imbiss – unter neuer, wenn auch nicht wesentlich freundlicher, Regie ersparen will, bei dem kommt in der Schlussminute der regulären Spielzeit Hoffnung auf. Denn da zwingt der leider erst spät eingewechselte Robert Subasic Goalie Frederic Böse mit einem 10-Meter-Kracher zu einer Glanztat, die seinem Gegenüber um keinen Deut nachsteht.
Nun also doch Prolongation und die in Stichworten: Meiendorfer Torjubel nach einer schwer zu erkennenden Situation auf dem rechten Flügel. Allerdings gibt es nur einen nichts einbringenden Eckball. Degener mit einer Riesenmöglichkeit scheitert an Sävke. Hoti aus 20 Metern an den linken Pfosten, Böse hält im Nachfassen. Patrik Papke, eigentlich total unsichtbar, trifft nur die Querlatte und für Fabian Facklam schließlich ist wieder Böse die Endstation. Robert S. mit herrlichem Zuspiel auf Hamid Zazai, nur der ebenfalls Eingewechselte lässt sich die Kugel gleichsam vom Fuß pflücken. Schließlich die 116. Minute. Landau mit einem Ruhenden Ball aus gut 20 Metern, den Sävke in höchster Not nur an das Gebälk über sich lenken kann. Schneller und wendiger als jeder gelb-schwarze Defensivmann aber ist Schalitz und drückt die abprallende Kugel über die Meiendorfer Torlinie und verzückt damit die Seinen. Enttäuschung hingegen bei denjenigen, die sich schon auf ein Penalty-Shootout gefreut hatten.
Damit ist also die Pokalsaison 2015-2016 für die Meiendorfer gelaufen. Dennoch haben sie in Kürze die Möglichkeit zur Revanche. Denn noch in diesem Monat muss die Henke-Equipe erneut an der B 75 zum am 29. allfälligen Punktspiel antreten.
Stimmen:
Torsten Henke (Trainer Curslack): Nach diesem Spiel scheint mir, dass ich ein paar Jahre älter geworden bin. Riesenkompliment an meine Mannschaft. Erst vor zwei Tagen hat sie in Niendorf gespielt und gewonnen, heute hat sie in Rückstand gelegen, ist dann wieder zurückgekommen und hat dann auch in Überzahl das eine oder andere Quäntchen Glück gehabt. Es war hier ein wirklich richtiger Pokalfight. Am Ende denke ich, dass wir auch verdient gewonnen haben. So freue ich mich riesig, dass wir in die dritte Runde eingezogen sind.
Matthias Stuhlmacher (Trainer Meiendorf): Auch wenn mancher von meiner Mannschaft nach dem 4:1 zuletzt gegen Victoria mehr erwartet hatte, so war die Curslacker Mannschaft doch sicher besser besetzt als unser letzter Gegner. Wenn ich berücksichtige, dass ich manchen Spieler wegen mangelnder Trainingsbeteiligung oder Verletzung auf der Bank lassen musste oder gar nicht dabei hatte, so hat meine Mannschaft das sehr ordentlich gemacht. Ich hatte meine Mannschaft als besseres Team gesehen. Wir hatten die besseren Einschussmöglichkeiten, haben sie nur leider nicht genutzt. Der Schiri schien auch etwas dagegen zu haben, uns auf die Gewinnerstraße zu bringen. Denn wenn ich mir das Kartenverhältnis von, wie ich glaube 8:1, ansehe, dann ist das doch arg einseitig. Denn von beiden Seiten wurden Fouls begangen, die gleichermaßen ahndungswürdig gewesen wären. Denn alleine die Tatsache, dass wir nun mal in Gelb spielen, dürfte kein Grund für die gelbe Kartenflut gewesen sein. Schade nur, dass der Spielausgang durch eine zuvor umstrittene Standardsituation entschieden wurde.
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