07.08.2015 Dassendorf bleibt Spitze von Andreas Killat
vs.
TuS Dassendorf – FC Süderelbe 3:1 (2:0)
TuS Dassendorf: Lenz – Warmbier, S. Atug, Bogunovic, Steinfeldt – Aust – Nägele, Möller (81. B. Atug), Dettmann, Thomas (78. Voigt) – Kurczynski (56. Agyemang) FC Süderelbe: Lohmann – Lasko, Schuhmann, Peters, Richter – Louca, M. Bergmann – D. Bergmann, Keisef (46. Reinecke) – Karaaslan, Tüter (71. Sekac) Tore: 1:0 Kurczynski (31.), 2:0 Aust (45.), 2:1 Bogunovic (64., ET), 3:1 Agyemang (70., FE) Gelb-Rot: M. Bergmann (34./69., wiederh. Foulspiel) Schiedsrichter: Alexander Nehls (SC Eilbek): Zu Beginn sehr großzügig (S. Atug, M. Bergmann und Schuhmann hätten schon in der 1. Hz runter gehen können). Zum Ende hin dann durchaus etwas kleinlich, der Elfmeter war sehr umstritten und Gelb-Rot zu hart. Beste Spieler: Möller, Nägele, Dettmann – Tüter Zuschauer: 248
Blumen gab es vor dem Anpfiff zwar nicht für den FC Süderelbe, aber die TuS aus Dassendorf erinnerte sich sehr wohl an die tatkräftige Unterstützung aus Fischbek im letztjährigen Saisonendspurt: „Die Siege gegen BU und Vicky waren uns natürlich eine große Hilfe – dafür nochmal herzlichen Dank“, gab sich Jan Schönteich in der Stadionzeitung charmant, während sein Gegenüber Jean-Pierre „Jonny“ Richter nach dem Schlusspfiff ernüchtert feststellte: „Schade, wir hätten heute gerne den Hattrick gegen die großen Drei perfekt gemacht“. Doch es blieb bei der frustrierenden Bilanz der FCS-Kicker: Im direkten Duell gegen die Sachsenwäldler gelang nämlich noch kein einziger Punktgewinn (siehe Statistik am Ende des Berichtes).
Dabei war es von beiden Seiten eine gute Partie mit sehr ansehnlichen Oberliga-Fußball, auch wenn es die Gäste insbesondere in der ersten Halbzeit zeitweise mit der Härte etwas übertrieben. „Das war verkehrt, so zu spielen. Und dafür sind wir auch bestraft worden“, gab sich Richter erstaunlich offenherzig.
Die Gäste (hier Keisef gegen Möller) langten zeitweise mächtig hin. Foto: Joe Noveski
Die erste (dunkel-)Gelbe der Partie sah aber ein Dassendorfer: Seyhmus Atug hatte sich im Duell mit Mustafa Karaaslan mächtig verschätzt und wusste sich (als letzter Mann?!) nur mit einem Foul zu helfen (7.). Da haben andere Schiedsrichter auch schon „Rot“ gezückt. Aber Referee Alexander Nehls ließ auch gegenüber Felix Schuhmann bei seinem Frustfoul an Sven Möller Gnade vor Recht ergehen (40.) und der gerade erst nach einer dreiwöchigen Sperre zurückgekehrte Mirco Bergmann hatte ebenfalls Glück, nicht schon vor der Halbzeit zum Duschen geschickt zu werden. „Mal sehen, wie lange er das in der zweiten Halbzeit durchhält“, orakelte Richter auf dem Weg in die Kabine – und sollte gut 20 Minuten später bestätigt werden.
Doch zurück zum Spiel: Süderelbe spielte ordentlich mit, entwickelte jedoch kaum Torgefahr. Ganz anders da der Meister, der eine ganze Reihe von Hochkarätern kreierte. Erst zwirbelte Möller einen Freistoß mit lautem Klatschen an den Außenpfosten (12.), dann scheiterte Pascal Nägele an Keeper Dennis Lohmann (29.) und schließlich köpfte Joe Warmbier an den anderen Pfosten (30.). Doch nach einer Flanke von Möller war es dann endlich soweit: Kristof Kurczynski hielt seinen Kopf hin und markierte seinen dritten Saisontreffer (siehe Foto).
Kristof Kurczynski schädelt zum 1:0 ein (31.). Foto: Joe Noveski
Nun nahm der amtierende Champion richtig Fahrt auf. Einen Freistoß von Möller konnte Lohmann noch mit Mühe zur Ecke klären (35.), aber nach einem weitem Einwurf von Warmbier und Kopfballverlängerung von Seyhmus Atug war Amando Aust zur Stelle und köpfte zum 2:0 ein (45.). Der Ball trudelte dabei allerdings aufreizend langsam über die Linie. Die sonst so offensivstarken Gäste kamen erst nach 36 Minuten zu einer Art Chance, als Samuel Louca eine Flanke von Keisef übers Tor setzte. Kurz nach dem Seitenwechsel folgte dann aber schon die zweite Gelegenheit, doch Tolga Tüter zielte knapp vorbei (55.).
Wäre der Kopfball von Aust (nach Möller-Ecke) nicht von der Linie gekratzt worden (62.), hätte es möglicherweise eine richtig heftige Klatsche gegeben. Doch stattdessen schlugen die Richter-Mannen zu: Dennis Bergmann ließ Sey Atug am rechten Flügel richtig alt aussehen und marschierte vorbei, als ob es nichts Leichteres gäbe. Den aus spitzem Winkel abgefeuerten Schuss – eine Mischung aus Torschuss und Hereingabe – lenkte Bogunovic unglücklich ins eigene Tor (64.). Doch noch bevor so etwas wie Spannung aufkommen konnte, antworteten die Hausherren: Einen Kopfball von Eric Agyemang parierte Lohmann sensationell mit einer Hand (66.), aber gegen den Elfmeter von „EA“ war er schließlich machtlos (70.).
Die Szene, die dazu führte, war allerdings heftig umstritten. Nach einer Flanke von Möller (von wem auch sonst?) kam es im Strafraum zu einem Gerangel zwischen Aust und Mirco Bergmann. Die meisten Zuschauer sahen darin eher ein Offensivfoul, doch Schiri Nehls entschied auf „Klammern“ und schickte Bergmann mit Gelb-Rot vom Platz. Eine sehr harte Entscheidung und Coach Jonny Richter gab zu Protokoll: „Das war für mich ein normaler Zweikampf. Die Abwehrspieler müssen sich auch wehren dürfen". Dem amtierenden Torschützenkönig war’s natürlich egal, er vollstreckte eiskalt flach unten links und sorgte damit für die alleinige Tabellenführung – zumindest bis morgen, wenn Türkiye nicht höher wie 2:0 gegen Niendorf gewinnt.
Stimmen:
Jean-Pierre Richter (Trainer FC Süderelbe): Über das ganze Spiel gesehen war das ein verdienter Sieg für Dassendorf. Wir haben leider gerade zu Beginn des Spiels nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten – unser Matchplan ist nicht aufgegangen. Das lag wohl auch daran, dass wir gegen den Meister nicht richtig an uns geglaubt haben. Wir hatten dann eine Phase, wo wir mehr mit uns selbst beschäftigt waren und unnötige Härte ins Spiel gebracht haben. Dafür wurden wir bestraft. Gerade bei Standards hat uns die Konzentration gefehlt. Aber nach der Pause haben wir mit der Überzeugung unserer Offensivpower durchaus etwas versucht. Da haben wir gezeigt, dass wir auch einer Mannschaft wie Dassendorf Probleme bereiten können. Der Elfmeter und die Gelb-Rote Karte hat uns dann den letzten Elan genommen. Im Vergleich zum Vorjahr haben wir uns immerhin um ein Tor verbessert (lacht).
Jan Schönteich (Trainer TuS Dassendorf): Ich verfolge den Weg von Süderelbe schon länger und finde es ganz toll, was sich da entwickelt hat. Das war heute ein richtig gutes Oberligaspiel auf hohem Niveau und ich bin überzeugt, dass Süderelbe in der oberen Tabellenhälfte landen wird. Von daher wussten wir um die Schwere unserer Aufgabe und sind da sehr respektvoll rangegangen. Das 1:0 war der Brustlöser, danach haben wir das insgesamt gut nach Hause gespielt. So viele Torchancen muss man sich gegen Süderelbe erstmal erarbeiten. Mit dem Auftritt meiner Mannschaft bin ich echt einverstanden und überaus zufrieden. Ich werde den Rest des Wochenendes das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht kriegen.
Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 7 Spiele: 7 Siege, 0 Remis, 0 Niederlagen, 19:4 Tore
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