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07.08.2015
Ebbers rettet Sturmpartner Rodrigues von Mirko Schneider



vs.


SC Victoria – USC Paloma 1:0 (0:0)

SC Victoria: Richter – Edeling, Sampaney (67. Wacker), Eybächer, Vego – Boock, Thiessen – Jadidi (65. Hacker), Strömer – Ebbers, Rodrigues
USC Paloma: Voß – Gomes, Hilbert, Brückner, Dreyer – Wegner, Krause (85. Petrekovic-Loncar), Evers (63. Schiemann) – M. Tunjic, Osmanov, Ljubisavljevic (72. Gimeno Hinrichs)
Tor: 1:0 Ebbers (86., Vorarbeit Boock)
Schiedsrichter: Jennerjahn (TSC Wellingsbüttel) – guter Leiter in einem meist fairen Spiel.
Beste Spieler: Rodrigues, Ebbers, Jadidi – Voß, Krause
Zuschauer: 227

Es ist schon so eine Sache mit dem Eigennutz und dem Wohl der Gemeinschaft. Diesem ewigen Spannungsfeld zwischen „Mir soll es gutgehen“ und „Alle sollen es dufte haben“. Am besten ist es, wenn beides gleichzeitig klappt. Das dachte sich im Oberligaspiel gegen den USC Paloma heute wohl auch Victorias Angreifer Marcel Rodrigues. In der 30. Minute, bei Victorias erster echter dicker Torchance, war er so davon überzeugt, mit einem Schlenzer aus spitzem Winkel sein erstes Oberligator für Victoria zu markieren und damit alle Blau-Gelben zu erfreuen, dass er in der Mitte glatt Sturmkollege Marius Ebbers und Len Aike Strömer übersah. Ein simpler Querpass über wenige Meter – und Ebbers oder Strömer hätten mit dem Ball über die Torlinie laufen können. Rodrigues schoss lieber selbst. Der Ball zischte knapp am langen Eck vorbei.

Dieser Schuss schien lange Zeit der Auftakt für eine sehr tragische Geschichte zu sein. Bis zu eben jenem Zeitpunkt hatte ein trotz seiner 4-3-3-Taktik (Marvin Evers interpretierte seine Rolle im rechten Mittelfeld viel defensiver als links Milos Ljubisavljevic, der so faktisch einen Außenstürmer spielte) defensiv eingestellter USC Paloma unbeschadet in der Defensive gestanden. Ohne irgendetwas nach vorne zu bewegen freilich, ohne Victorias Gegenpressing nach Ballverlusten der im 4-4-2 angetretenen Gastgeber wirkungsvoll überwinden zu können. Aber eben zu null. Dann ereignete sich besagte Szene. Von da an lautete die Frage, ob Rodrigues` (quirlig, wendig, an so gut wie jeder Torchance beteiligt) Egoismus letztlich zwei Punkte kosten würde. Denn Victoria hatte nun genug Torchancen, traf aber nicht.

Das galt für einen Ebbers-Schuss aus spitzem Winkel nach langem Pass von Dennis Thiessen (34., hauchdünn vorbei) ebenso wie für zwei Kopfbälle von David Eybächer aus fünf Metern nach Eckbällen, die Palomas Bester, Torwart Sebastian Voß, im Stile eines Bundesligatorwarts super parierte (40./41.). Es galt für einen Ebbers-Kopfball über das Tor (45.), eine Rodrigues-Direktabnahme ans Außennetz (45.+1), Strömers Doppelversuch per Kopf und Fuß (47., erneut nach einer Ecke) und Strömers kaum zu fassenden Schieber neben das Tor aus vier Metern, als „Krönung“ eines wunderbaren Angriffs über die linke Seite, vorbereitet vom guten A-Jugendlichen Danial Jadidi (50.).

Sieben Chancen in zwanzig Minuten. Zählbarer Ertrag auf der Ergebnistafel nicht existent. Das musste Victoria erst einmal verdauen und plötzlich begann der USC Paloma, offensiv an dieser Partie teilzunehmen. Mladen Tunjic zirkelte einen Freistoß aus 22 Metern über die Mauer fast in den Winkel (63.). Victoria konterte mit einem Doppelpass-Zusammenspiel von Thiessen und Ebbers, dessen langer Fuß den Ball jedoch im Sturzflug im Strafraum am Tor vorbeilöffelte (66.). Paloma, mutig geworden, schlug doppelt zurück. Erst vergab der enttäuschende Ljubisavljevic frei vorm gut parierenden Maximilian Richter (68.), bevor Ahmed Osmanov eine Szene widerfuhr, die ihn ein paar Tage in seinen Träumen verfolgen dürfte.

Paloma spielte einen feinen Konter. Das Spielgerät landete auf der rechten Seite. Der eingewechselte Denny Schiemann flankte butterweich auf Linksverteidiger Jannik Dreyer. Der stand ungefähr da, wo Rodrigues 48 Spielminuten zuvor gestanden hatte – und wählte richtigerweise die mannschaftsdienliche Variante. Dreyer legte den Ball per Kopf mustergültig auf Osmanov ab. Der stand zwei Meter vorm leeren Tor…und der geneigte Leser ahnt es: Osmanov verstolperte die Kugel tatsächlich und vergab die hunderttausendprozentige Chance aufs 1:0 (78.).

Das sollte Folgen haben. Folgen doppelt ironischer Natur sozusagen. Ausgerechnet mit einem Konter – in einer Phase, in der Paloma am Drücker war – und, schon wieder ausgerechnet, mit einem der wenigen Spielzüge, an denen Rodrigues nicht beteiligt war, gelang Victoria die Erlösung. Einwechselspieler Torben Wacker schickte mit einem feinen Diagonalpass über 60 Meter den mittlerweile links spielenden Vincent Boock. Unaufhaltsam rannte Boock aufs Tor zu. Spitzer Winkel, besser postierte Mitspieler, da war doch was in der ersten Halbzeit? Boocks Synapsen schalteten richtig. Er suchte nicht den Torabschluss, sondern chippte den Ball mit dem Außenrist in die Mitte. Ebbers sagte Dankeschön und schob aus sieben Metern flach gegen die Laufrichtung des ob seiner tollen Leistung bedauernswerten Voß ein (86.). Das 1:0, bejubelt von einem Freudenknäuel aus Victorias Spielern (inklusive Rodrigues), war der Endstand. Glücklich aufgrund der letzten halben Stunde, doch hochverdient in Anbetracht des gesamten Spielverlaufs. Somit ging es am Schluss allen gut. Nur Rodrigues sollte sich unbedingt bei Ebbers bedanken. Eine Vorlage zu dessen drittem Saisontreffer in Pinneberg am nächsten Wochenende wäre eine verdammt gute Möglichkeit dafür.


Stimmen:

Olufemi Smith (Trainer USC Paloma):
Glückwunsch an Victoria. Wir wollten hier was Zählbares mitnehmen. Leider hat es nicht geklappt. 85 Minuten haben wir eine ordentliche Leistung abgeliefert. Dann machen wir den einen, obligatorischen Fehler zu viel. Ich fand, wir haben auch die Standards vorher mit klaren Zuteilungen gar nicht so schlecht verteidigt, nur zweimal bei Eybächer nicht aufgepasst. Das haben wir in der Pause klar angesprochen. Dennoch muss man konstatieren: Victorias Sieg ist aufgrund der ersten Halbzeit nicht unverdient. Sie hatten das Chancenplus. Aber wenn man lange ein 0:0 hält, will man den Punkt natürlich holen. So ist meine Gemütslage jetzt doch frustriert. Von einem Fehlstart unsererseits möchte ich nicht sprechen. Wir sind nicht optimal aus den Startlöchern gekommen. Condor und Victoria sind aber gute Gegner. Zum Glück ist eine Saison kein 50-Meter-Sprint. Sie ist länger und wir hoffen, wir können auf der Strecke wieder einiges aufholen.

Lutz Göttling (Trainer SC Victoria):
Meine Gemütslage ist sehr gut. Uns allen fällt ein riesiger Stein vom Herzen. Unser Sieg war knapp, aber hochverdient. Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen. Der letzte Pass war zu oft unsauber. Der Gegner hat extrem auf die Ballseite verschoben. Wir haben in Hälfte eins zu wenig Diagonalbälle gespielt. Vor der Halbzeitpause haben wir uns dann den Gegner zurechtgelegt. Die Führung lag in der Luft. Wir machen das Tor nicht und haben in Hälfte zwei in der 78. Minute Riesenglück. Die Chance muss das 0:1 sein, die darf Osmanov niemals liegenlassen. Unser Siegtor war gut gemacht. Boock bereitet überragend vor, Ebbe schiebt den Ball rein. Über die Szene mit Marcel Rodrigues in der 30. Minute werden wir intern sprechen. Natürlich macht es uns traurig, wenn ein Spieler da aus spitzem Winkel aufs Tor schießt. Wir müssen nun die nächsten drei Wochen überstehen und punkten, bis wir wieder einigermaßen komplett sind. Damit wir oben dabei sind. Da, wo die Musik spielt. Dann werden wir eine sehr gute Saison spielen.


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