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28.08.2015
Heimat ist da, wo man Tore schießt von Mirko Schneider



vs.


Hamm United FC – FC Voran Ohe 3:1 (1:0)

Hamm United FC: Graudenz – Qayumi, Deron, Harrsen, Hoppe – Suntic, Yousofzai – Ahmadi, Schirosi (74. Asante), Ludin (55. Sakarya) – Kunkel (82. Römhild)
FC Voran Ohe: Baasch – Schenkenberg, Altefrohne, Stritzke, Prehn – Dülsen, Walek (66. Schild) – Krüger (66. Aydin), Thiel (70. Fritsch), Woost – Nüchterlein
Tore: 1:0 Schirosi (16, Vorarbeit Graudenz), 2:0 Kunkel (53., Graudenz), 3:0 Suntic (62., Qayumi), 3:1 Woost (88., Nüchterlein)
Schiedsrichter: Thorsten Bliesch (Niendorfer TSV) – gewohnt soverän. Hatte die Partie jederzeit im Griff.
Beste Spieler: Schirosi, Suntic, Graudenz – Fritsch
Zuschauer: 130

Auswärts! Dieses Wort hatte für Hamm United in der bisherigen Saison besondere Bedeutung. Auswärts hieß: Jubel über das zu Null und drei Punkte. Entweder für Hamm United selbst (5:0 in Poppenbüttel, 1:0 in Barbsbüttel) oder für Hamms Gäste an der bei den Fans ungeliebten zweiten Heimstätte Snitgerreihe, wo erst Altengamme (6:0) und danach Bramfeld (3:0) sich reich mit Toren und Punkten beschenkten.

Am heutigen Abend kehrten die technisch versierten „Geächteten“ zum ersten Mal in dieser Saison wieder in ihren geliebten Hammer Park zurück – und schwupps lässt sich das neue Hammer Glücksgefühl mit dem Wort „Heimsieg“ übersetzen. So schnell geht das, wenn man in der Heimat kicken darf, wo man sich wohl fühlt. Dies trifft vornehmlich auf die erste Halbzeit zu, in der die Hammer das Spiel trotz mittelmäßiger Leistung total im Griff hatten und zwei Treffer erzielten, von denen nur einer zählte. Das erste Heimtor der Saison hätte Paul Adam Deron frei vor dem glänzend parierenden Niklas Baasch machen müssen. Oliver Kunkel verwertete zwar dankend den Abpraller, stand dabei aber im Abseits (8.).

Hamm entschied sich nach dem Auslassen dieser Großchance für den Überraschungseffekt. Zwei alleine vorm Tor kriegen es nicht hin? Dann halt einer aus 30 Metern. Hamms Torwart Samuel Graudenz schlug einen Rückpass weit in des Gegners Hälfte, Supertechniker Alessandro Schirosi kontrollierte den Ball gegen zwei Mann exzellent, und die dachten wohl: `Lass den mal schießen, was soll passieren?` Schirosi schoss und die Kugel flog mit vollem Karacho über den verdutzten Baasch hinweg in den Kasten (16.). 1:0 für Hamm, erster Heimtreffer nach 196 Minuten.

Während die Fans lobend den Hammer Park besangen, verflachte die Partie. Hamm tat nur das nötigste, Ohe spielte erschreckend harmlos. In Fahrt kam die Begegnung wieder fünf Minuten vor dem Pausentee. Danijel Suntic, bei dessen phänomenaler Ballbehandlung man manchmal vor Ehrfurcht niederknien möchte, zog von rechts an den Sechzehner und Baasch ließ seinen harmlosen Schuss fallen, packte im zweiten Nachfassen zu (40.). Eine Freistoßhereingabe von Robin Woost auf der anderen Seite verlängerte ein Hammer Verteidiger fast in den eigenen Kasten (41.). Sandjar Ahmadi vergab eine perfekte Flankenvorlage von Schirosi am zweiten Pfosten aus zwei Metern Entfernung. Baasch, der stets Parade und Fauxpas im Wechsel bot, war spektakulär zur Stelle (44.).

In Sachen Torchancen änderte sich in Hälfte zwei zunächst nichts. Ohe war jetzt optisch überlegen, kam aber nicht durch. Hamms Ahmadi (47.) und Abdul Ludin (49.) aus je 16 Metern auch nicht. Baasch klärte erst per Hand-, dann per Fußabwehr. Und dann wurden Erinnerungen wach an die seligen Zeiten, als wir alle Kinder waren. Was hatte unser Trainer uns kleinen Knirpsen da meist
gesagt? „Schießt den Ball nach vorne. Wer da steht, rennt hinterher. Seid ihr am Ball, schießt ihn drauf.“ Die berühmte F-Jugend-Taktik, mit der wir alle mal so richtig viel Spaß gehabt haben, ermöglichte Hamm das 2:0. Graudenz pflückte sich eine Freistoßflanke und schlug den Ball mächtig weit aus der Hand ab. Hamms Kunkel startete von der Mittellinie, überlief den indisponierten Rechtsverteidiger Jens Schenkenberg, kam knapp vor Baasch an den Ball, umspielte ihn und grätschte den Ball aus 16 Metern Richtung Tor. Das Spielgerät kullerte ins Netz und die Fans waren aus dem Häuschen (53.). Zwei Assists des eigenen Torwarts sieht man auch nicht alle Tage. Selbst Altengammes Trainer Daniel Andrade (reist mit seinem Team nächste Woche nach Ohe) staunte Bauklötze, wie naiv sich die Gäste hier anstellten, da sie eine Absicherung des Rückraumes wohl als überflüssig empfanden. Beim 3:0, der Entscheidung, ließen die Hammer ihren eigenen Keeper allerdings aus dem Spiel, kombinierten sich schön über rechts durch und Suntic vollendete mit einem langen Bein am zweiten Pfosten (62.).

Die Begegnung war endgültig gegessen, obwohl Hamm in Hälfte zwei zwar effektiv war, aber spielerisch immer weniger zeigte. Doch plötzlich nahm sie eine merkwürdige Wendung. Ohe, zuvor vor dem Hammer Gehäuse nahezu unsichtbar gewesen, begann plötzlich zu realisieren, dass dieses Spiel ja nicht zuletzt davon lebt, sich ab und zu mal die Möglichkeit herauszuspielen, einen Treffer zu markieren. Es mag der Mut der Verzweiflung gewesen sein. Auf einmal zeigten die Reinbeker schöne Kombinationen und Zug zum Tor. Vor allem der eingewechselte Patrick Fritsch machte dabei auf sich aufmerksam. Eine seiner Flanken passierte Graudenz und konnte nur mit Mühe kurz vor der Linie geklärt werden (77.), danach war Graudenz gegen Fritsch mit einer blitzschnellen Fußabwehr auf dem Posten (79.). Kevin Dülsen hämmerte einen Freistoß knapp drüber (81.), Fritsch spielte über rechts wunderbar Arne Nüchterlein frei. Der machte leider seinem Namen alle Ehre und knallte den Ball ernüchternd zwischen die Football-Stangen (83.). „Leider“, weil Ohe sich das Ehrentor mittlerweile mehr als verdient hatte.

Und die Mannschaft, bei der sich der geneigte Betrachter fragte, warum sie ab Minute 75 erst so toll aufspielte, schaffte es tatsächlich, den Ball wenigstens einmal im Hammer Gehäuse unterzubringen. Diesmal pfiff Nüchterlein auf sein Namens-Omen und spielte sich erfrischend auf links durch, Woost bekam die Kugel sechs Meter vor dem Tor und donnerte sie frustvoll in den Kasten (88.).

Immerhin ein Auswärtstreffer. Viel zu spät jedoch, um die Feierlichkeiten der Gastgeber in ihrer geliebten Heimat Hammer Park ernsthaft beeinträchtigen zu können. Trainer Uli Schulz, heute zum ersten Mal in dieser Saison nach überstandener Krankheit wieder auf der Bank, zog den ruhigen Gang in die Kabine vor, der ihm sehr gegönnt sei. Spieler und Anhänger mochten es lieber lautstärker. Mehrere Sangesrunden mit Co-Trainer Jassi Huremovic als stimmungsvollem Taktgeber mündeten zum Abschluss im Hochhalten eines von einem weiblichen Fan spendierten Spruchbandes für Rilind Neziri, dem das Team eine Videobotschaft in den Kosovo schicken will (siehe Stimmen). Auf dass er bald wieder nach Hause komme!


Stimmen:

Rainer Seibert (Trainer FC Voran Ohe):
Wir haben in der ersten Halbzeit einen Sonntagsschuss kassiert und sind dadurch 0:1 in Rückstand geraten. In der zweiten Halbzeit hatten wir mehr Spielanteile. Hamm kommt aber noch zweimal vors Tor und macht die Tore. In der Halbzeit hatte ich extra noch angesagt, dass Hamms Torwart Samuel Graudenz weit werfen und schießen kann. Dessen Abstöße können bis hinter unser Tor kommen, so weit gehen die. Wir passen nicht auf und diese individuellen Fehler brechen uns das Genick. Als wir unsere Chancen hatten, machen wir sie leider nicht. Es wird eine sehr schwere Saison für uns.

Jassi Huremovic (Co-Trainer HUFC):
Kein gutes Spiel von uns. Trotzdem schön, wieder im Hammer Park zu spielen und hier zu gewinnen. Wir können von Glück reden, dass Ohe am Ende so fahrlässig mit seinen Chancen umgegangen ist. Wir waren uns mit dem 3:0 im Rücken wohl zu sicher. Dass Samuel weit kommt mit dem Ball, wissen wir ja. Im Abschlusstraining wirft er immer irre weit und trifft ab und zu Oliver und der macht das Tor. Hat ja heute auch gepasst. Auf dem Zettel von den Fans stand „Rili, immer mit uns“. Rilind Neziri ist einer unserer Spieler, der mit einem Studentenvisum drei Monate hier war. Nach dessen Ablauf musste er nun für 8-12 Wochen in den Kosovo zurück. Er kommt aber danach wieder und darf dann bleiben, hat einen Job hier. Wir schicken ihm gleich eine Videobotschaft mit dem Sieg. Uli Schulz geht es besser. Das habe ich heute auf der Trainerbank hören können (schmunzelt). Schön, dass er wieder da ist. Das freut uns alle sehr.


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