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26.09.2015
Stuhlmacher stabilisiert Aufsteiger Türkiye von Olaf Both



vs.


FC Türkiye – Altona 93 2:1 (2:0)

FC Türkiye: Braun - Pettersson, Mustafov, Sobczyk, Appiah – Güner (74. Celik), Barlak, De la Cuesta, Mohssen (64. Gelinski) – Kocin, Cetinkaya (86. Pohlmann)
Altona 93: Du Preez – Aug, Shields, Buchholz, Balzis – Niemeyer, Pfeifer – Körner (32. Sumic, 83. Trenel), Brügmann, Agyei Antwi (65. Kranich) – Brisevac
Tore: 1:0 Kocin (10., Vorarbeit Güner), 2:0 Kocin (20., Mohssen), 2:1 Brügmann (50., Sumic)
Schiedsrichter: Jan-Erik Sternke (SC Eilbek): Nicht ganz fehlerfrei (bei vier Bewertungen von Zweikämpfen und Einwürfen lag er wohl nicht ganz richtig), ansonsten solide.
Beste Spieler: Kocin, Güner (beide 1. HZ), Braun (2. HZ) – Pfeifer, Aug (beide 2. HZ)
Zuschauer: 500

150 Flüchtlinge hatte der FC Türkiye heute zum Spiel eingeladen. Diese wurden wahrhaft „umsorgt“ und genossen sichtlich den Nachmittag bei herrlichstem Spätsommerwetter. Ihnen wurde während des Spieles Wasser gereicht und nach der Partie gab es für alle Anwesenden inkl. Fans und Gästefans Erbsensuppe und Döner. Eine tolle Aktion der stets gastfreundlichen Wilhelmsburger!

Das Spiel begann ein wenig unerwartet. Altona – mit drei Siegen in Serie angereist – war fast regungslos und der Aufsteiger von der Landesgrenze – nach immerhin sieben Niederlagen in Serie – legte los wie die Feuerwehr. Gerade einmal sechs Minuten waren gespielt als Cem Cetinkaya nach sehenswerter Flanke von Umut Kocin per Volleyschuss an Joshua du Preez scheiterte. Doch schon im nächsten Versuch gelang die Führung. Sascha de la Cuesta spielte einen tollen Ball aus dem Zentrum auf den rechten Flügel, Erdinc Güner düpierte seinen Gegenspieler Ricardo Balzis und flankte punktgenau auf Kocin, der nur noch einschieben musste (10.).

Auch die nächste Welle rollte nach dem selben Schema. Diesmal Cetinkaya statt de la Cuesta aber wiederum auf Güner – Flanke – Kocin, diesmal per Kopf – knapp links neben den Kasten (14.). Und wie sollte es anders sein: Erneut ein langer Ball aus dem Mittelfeld, Mohssen legte mustergültig per Kopf auf Kocin, 2:0 (20.). Was für ein Tempo, was für ein Spiel. Nach 32 Minuten reagierte Berkan Algan und wechselte erstmals. Philipp Körner, ohnehin nur im Spiel, weil Jakob Sachs beim Aufwärmen muskuläre Probleme bekam, musste runter, Marko Sumic kam.

Die erste Torchance für die Gäste sahen die Zuschauer in der 37. Minute. Jephter Agyei Antwi passte auf Laurel Aug und der zog aus vom rechten Strafraumeck direkt ab, jedoch knapp über den Querbalken. Nach dem Wechsel dann doch ein deutlich anderes Bild. Es war zu erwarten, dass Türkiye dieses Tempo nicht 90 Minuten wird halten können. Doch Matthias Stuhlmacher hätte sich sicher etwas anderes erwünscht, als bei der ersten nennenswerten Aktion der zweiten Hälfte gleich den Anschluss zu kassieren. Doch so kam es. Nick Brisevac spielte die Kugel auf links zu Sumic, der flach hereingab und Felix Brügmann musste nur noch den Schlappen hinhalten (50.).

Danach machte Altona weitgehend das Spiel, Türkiye reagierte nur noch. Eine Viertelstunde vor dem Ende dann die große Ausgleichschance. Balzis kam links zur Flanke, Kemo Kranich verlängerte per Kopf und Brisevac scheiterte völlig blank am stark parierenden Tobias Braun (75.). Die Wilhelmsburger konnten jetzt immerhin noch einmal für Entlastung sorgen. De la Cuesta scheiterte jedoch mit seinem Schlenzer von links knapp am rechten Pfosten (78.). Kurz darauf blieb Bilyal Mustafov nach einem Zweikampf am Boden liegen, Schiedsrichter Jan-Erik Sternke ließ jedoch den Freistoß ausführen und Mike Appiah konnte den von Sumic in Szene gesetzten Brügmann im letzten Moment blocken (81.).

In den Schlussminuten warf Altona noch einmal alles nach vorne um den Ausgleich zu erzwingen. Brisevac nach Kranich-Vorarbeit (83.) und Brügmann per direktem Freistoß (90.) scheiterten jedoch. Den finalen Konter setzten die Stuhlmänner zwar, doch de la Cuesta konnte nach Doppelpass mit dem eingewechselten Alexander Pohlmann ebenfalls nicht netzen (90. +3).

Am Ende stehen drei Punkte für den Aufsteiger, aufgrund der ersten Halbzeit verdient. Altonas Sturmlauf wurde zwar nicht mehr belohnt, aber die Mannschaft hat gekämpft und sich gute Chancen erarbeitet. Auch wenn es heute nicht gereicht hat, sollten sie die positiven Dinge mitnehmen.

Stimmen:


Berkan Algan (Trainer Altona 93):
Türkiye hat heute unsere Fehler gnadenlos bestraft. Erste Halbzeit waren wir einfach zu unsortiert. Wenn Hadid, Lipke, Sachs und Kranich kurzfristig ausfallen, dann ist das einfach ein bisschen viel. Wir sind momentan in einem Prozess, ein wenig hat heute auch das Glück gefehlt. Dafür hatten wir in den letzten Wochen auch schon mal Glück gehabt. Positiv sehe ich, dass wir uns dennoch in der zweiten Halbzeit Chancen erarbeitet und nur noch ganz wenig zugelassen haben. Außerdem haben wir nicht noch mehr verletzte Spieler als schon vorher. Der Kader ist so schon dünn genug.


Matthias Stuhlmacher (Trainer FC Türkiye):
Erste Halbzeit waren wir heute ganz klar die bessere Mannschaft. Extrem schnell, griffig, genau so, wie wir das diese Woche trainiert haben. Schnelle Füße, schnelle Pässe, das hat diese technisch herausragende Mannschaft wahnsinnig schnell umgesetzt. Wenn wir an der Fitness konsequent arbeiten, dann können wir so eine Leistung auch über 90 Minuten zeigen. Die Qualität dazu hat die Mannschaft ja ohne Frage. Aber das ist noch ein langer Weg und heute hat man gesehen, dass Altona das Tempo angezogen hat und dann im zweiten Durchgang wieder in das Spiel kam. Trotzdem ein Riesenkompliment an meine Mannschaft. Das hat heute richtig Spaß gemacht.


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