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18.10.2015
Dassendorf ist kein Spitzenteam mehr von Andreas Killat




vs.


TuS Dassendorf – Altona 93 1:1 (0:0)

TuS Dassendorf: Gruhne – Warmbier, S. Atug, Hamdan, Steinfeldt – Aust – Nägele, Dettmann, Möller, Zmijak (69. Voigt) – Agyemang (75. B. Atug)
Altona 93: Du Preez – Balzis, Shields, Buchholz, Lipke – Aug, Pfeifer – Hadid, Brisevac, Trenel (73. Sachs) – Kranich
Tore: 0:1 S. Atug (80., Eigentor), 1:1 S. Atug (88.)
Besondere Vorkommnisse: TuS-Trainer Jan Schönteich wird wegen wiederholten Reklamierens/Meckerns hinter die Bande verwiesen (59.)
Schiedsrichter: Johannes Mayer-Lindenberg (HTB): Erste Halbzeit gut, zweite Hälfte ausreichend (viele kleine Fehl-Pfiffe und viel zu viele Gelbe Karten).
Beste Spieler: Zmijak, Nägele, Warmbier – Lipke, Kranich
Zuschauer: 281

Überraschung vor dem Anpfiff: Beim AFC fehlte Stürmer Felix Brügmann. Pressesprecher Andy Sude klärte auf: „Der HFV hat Felix für die Vorfälle beim Spiel SSV Güster – VfB Lübeck II ( http://www.hlsports.de/index.php?content=news&view=11582) für vier Spiele gesperrt, davon zwei auf Bewährung. Die eigentliche Farce dabei ist, dass der HFV hier urteilt, noch bevor der S.-H.-Verband überhaupt darüber verhandelt hat“. Und Trainer Berkan Algan ergänzte: „Felix wurde beleidigt und getreten, ich weiß nicht, wie ich da reagiert hätte. Man muss da auch mal die Kirche im Dorf lassen. Ich bin ja selbst ein Mensch mit Migrationshintergrund und wenn man angegriffen oder geschlagen wird, dann sagt man eben auch mal was. Deswegen ist man doch nicht gleich ein Rassist. Felix ist ein guter Junge und hat nicht zurückgeschlagen. Für seinen verbalen Ausrutscher als Zuschauer (!) wird er jetzt vier Spiele gesperrt, das ist wirklich sehr hart“.

Im Spiel selbst fiel der Verlust von Brügmann zunächst gar nicht sonderlich auf, da sich die Gäste heute vor allem über eine relativ massive Defensive definierten. Coach Algan beorderte hierzu seinen sonstigen Außenverteidiger Laurel Aug zusätzlich zu Chris Pfeifer auf die „Sechs“ und ließ ein laufintensives Pressing spielen. Die ballführenden Dassendorfer wurden immer sofort mit 2-3 Mann angelaufen und so gelang dem Meister nur sehr schwer ein geordnetes Aufbauspiel. Bei einer dieser Attacken verlor Amando Aust in der Vorwärtsbewegung den Ball, Nick Brisevac reagierte blitzschnell, steckte das Leder fein auf Kemo Kranich durch und der lief völlig alleine auf Keeper Christian Gruhne zu, umkurvte diesen – und schoss dann aus sechs Metern über das leere Tor (11.). Was für eine Chance!

Aufgeweckt durch diese Aktion nahmen nun auch die Gastgeber am Spielgeschehen teil und packten ihre „Geheimwaffe“, die Standards, aus. Ein Freistoß von Sven Möller segelte in den Fünfmeterraum, Aust ließ das Leder abtropfen und Joe Warmbier nagelte es mit einem satten Knaller an die Latte (22.). Auch an der nächsten Aktion war der Rechtsverteidiger beteiligt: Nach einem Doppelpass mit Pascal Nägele brachte Warmbier das Spielgerät perfekt vors Gehäuse, doch nachdem Eric Agyemang knapp per Kopf verpasste, fiel der Ball dem überraschten Mariusz Zmijak quasi auf den Fuß, ohne das er dabei einen echten Schuss abgab. Dementsprechend trudelte das Leder etwas unkontrolliert um Zentimeter am Pfosten vorbei (31.).


Sven Möller (m.) wird von Laurel Aug (r.) zu Fall gebracht - aber SR Mayer-Lindenberg pfiff nicht. Foto: A. Matz

Nur drei Minuten später dann große Aufregung bei Jan Schönteich & Co. Nach einem vermeidlichen Foul von Cody Shields an Agyemang forderten die Hausherren vehement Strafstoß: „Das war ein glasklarer Elfmeter“, schrie Schönteich quer über den Platz, wurde aber nicht erhört (34.). Als schließlich erneut Warmbier einen Möller-Freistoß nur auf das Tornetz köpfte (36.), ging es mit einem torlosen Remis in die Kabine.

Im zweiten Durchgang konnte Dassendorf nicht ganz an dieses Chancenplus anknüpfen, Altona verteidigte leidenschaftlich und ließ nicht mehr viel zu. Der Frust hierüber saß bei Schönteich wohl tief, anders ist sein permanentes Meckern/Reklamieren kaum zu erklären. Denn auch wenn Schiri Mayer-Lindenberg in der zweiten Hälfte einige Fehlentscheidungen traf – spielentscheidend und einseitig waren diese nicht. Trotzdem entfuhr es dem Meister-Coach: „Wir fühlen uns hier nicht gerecht behandelt“. Den Rest der Partie musste er sich dann hinter der Absperrung angucken (59.).

Die bis dahin beste (und einzige) Chance hatte schließlich Nägele, der eine Möller-Ecke aus dem Rückraum nur knapp neben das Tor setzte (72.). Die tapfer kämpfenden Altonaer wurden dann unter dem Jubel der zahlreich angereisten Fans belohnt: Kranich beschleunigte aus dem Stand heraus auf gefühlt 200 km/h, düste auf der rechten Seite allen Blau-Weißen davon und brachte den Ball scharf nach innen. Seyhmus Atug grätschte am ersten Pfosten hinein und bugsierte das Leder am verdutzen Gruhne vorbei ins Tor zum 0:1 (80.).

Was für ein Schock für den Meister, der aber Moral zeigte und sich Aufbäumte. Möller versprang das Leder zwar zunächst noch freistehend (84.), aber kurz vor dem Ende rackerte sich Nägele mit einer Energie-/Willensleistung über rechts durch und „chipte“ den Ball hoch an den zweiten Pfosten, wo „Funkturm“ Seyhmus Atug aus einem Meter zum Ausgleich einköpfte und so sein Eigentor wieder halbwegs ausbügeln konnte (88.). „Der ist einfach zu groß für unsere Abwehr“, stöhnte Algan – und hätte dennoch fast einen Dreier mitgenommen, als es in der Nachspielzeit 20 Meter zentral vor dem Tor einen Freistoß für den AFC gab. Doch Brisevac scheiterte an Gruhne (90.+3). Danach war Schluss – mit einem gerechten Remis, das dem AFC sicher mehr hilft, als dem Titelverteidiger.


Stimmen:

Berkan Algan (Trainer Altona 93):
Das war ein sehr intensives Spiel und man hat gemerkt, dass Dassendorf unbedingt gewinnen will. Da haben wir erfolgreich Paroli geboten und nur wenig zugelassen, das war wirklich gut. Bei der Riesenchance von Kranich (11.) muss er sich vielleicht fallen lassen, schade, dass der nicht reingeht. Aber ein sehr guter Angriff von uns. Eigentlich haben wir unsere Führung auch gut verteidigt, aber für die Situation, in der wir uns befinden, ist es völlig normal, dass wir nicht immer die 100%ige Sicherheit ausstrahlen. Mit dem 1:1 können wir leben, aber nach dem Spielverlauf schon ein bisschen ärgerlich. Wir haben uns gut präsentiert, darauf können wir aufbauen.

Jan Schönteich (Trainer TuS Dassendorf):
Auch ich habe ein sehr intensives und richtig gutes Fußballspiel gesehen. Mit dem Ergebnis sind wir aber überhaupt nicht zufrieden. Die vielen Standards, die nun mal ein Stilmittel von uns sind, hätten absolut ausgereicht, um heute als Sieger vom Platz zu gehen. Das haben wir aber leider nicht geschafft. Es ist immer das gleiche Strickmuster: Vorne machen wir uns Dinger nicht und hinten bekommen wir sofort Gegentore, zur Not schießen wir sie auch noch selbst rein. Das ist bestimmt das fünfte Mal diese Saison, dass wir ein Übergewicht nicht in drei Punkte ummünzen können. Wir sind im Moment eben kein Spitzenteam mehr, sondern stehen nur noch im Verfolgerfeld. Und das ist irgendwann auch nicht mehr unverdient, da wir es nicht schaffen, zu Null zu spielen. Ich bin im Augenblick noch nicht soweit, dass ich mich über den Ausgleich freuen kann. Ein Remis hilft uns einfach nicht weiter.


Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 11 Spiele: 5 Siege – 3 Remis – 3 Niederlagen, 21:16 Tore

1997/98: 3:1 / 4:0 Verbandsliga Hamburg
1998/99: 1:0 / 1:1 Verbandsliga Hamburg
2001/02: 1:2 / 2:4 Verbandsliga Hamburg
2013/14: 2:1 / 3:3 Oberliga Hamburg
2014/15: 3:0 / 0:3 Oberliga Hamburg
2015/16: 1:1 / --- Oberliga Hamburg

Historie:
„Aufsteiger Dassendorf marschiert“ – so titelte das „Sport-Mikrofon“ am 1. September 1997, als die Sachsenwäldler nach ihrem Durchmarsch von der Kreis- bis in die Verbandsliga (1995-1997) nach drei Spieltagen in der Saison 1997/98 mit makellosen 9 Punkten (12:4 Tore) von der Tabellenspitze der Verbandsliga grüßten.

Zum ersten Punktspiel-Duell der Vereinsgeschichte mit dem Traditionsklub Altona 93 kam es am 15. Spieltag (So, 23.11.1997, 14:00 Uhr), wo die damals von Peter Martens trainierten Dassendorfer zu Hause zu einem ungefährdeten 3:1-Erfolg kamen. Das Prädikat „Bester Mann“ und die Note 2 verdiente sich in dem Spiel übrigens ein gewisser Jan Schönteich – und sein heutiger Co-Trainer Thomas Hoffmann (nur „Fußball-Gott“ gerufen) stand ebenfalls in der Startelf (Note 3). Dazu gesellten sich u.a. Sven Schneppel und Andreas Hammer, der damals im „SpoMi“ eine große Sonderstory bekam, weil er zusammen mit Michael Biermann (SC Condor) als einer der ersten Vereine in Deutschland überhaupt die Dassendorfer im Internet präsentierte (http://home.inm.ch/booker/index.htm). Dazu muss man wissen – heute unvorstellbar – dass es 1997 erst wenige PC’s in heimischen Wohnzimmern gab.

Das Rückspiel am So, 24. Mai 1998 (letzter Spieltag) gewann TuS an der Griegstraße sogar mit 4:0 und beendete die Saison auf Platz 3 (vier Punkte hinter Meister Rasensport Elmshorn), während Altona damals auf Platz 13 (von 16) liegend lange um den Klassenerhalt zittern musste und erst drin blieb, als der 1. SC Norderstedt sich zum weiter machen in der Regionalliga Nord entschied.

Prunkstück der Dassendorfer Elf von 1997/98 war der Angriff mit Matthias Rauls (20 Tore), Andreas Hammer (16) und Claudio Markewitz (13), die zusammen 49 Treffer erzielten. Doch es gab nicht nur Sonnenschein: Kapitän Jan Schönteich zog sich am 22. Februar 1998 im Spiel gegen Vicky (1:0) einen Kreuzbandriss zu und fehlte den Rest der Saison, DaDo-Mitglied Lutz Barfuß (damals Bedienung in der Snack-Bude) verstarb im Oktober 1997 bei einem Autounfall und Trainer Peter Martens fehlte dem Team in der entscheidenden Saisonphase (am 25. Spieltag lag man noch auf Platz 1) wegen eines Herzinfarktes in der Nacht vor dem Spitzenspiel bei Raspo Elmshorn.


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