01.11.2015 Zwei Niendorfer Punkte dank Pinneberger Torwartfehler von Peter Strahl
Dieses Heimspiel des Niendorfer TSV wird präsentiert von Marcus Scholz
vs.
Niendorfer TSV – VfL Pinneberg 1:0 (1:0)
Niendorfer TSV: Kindler – Krüger, Kocadal (71., Windhoff), Rohweder, Dieckmeyer – Schröder, Fuchs, Conde – Eückold, Aydin (90., Klüver) – Schumacher (87., Cavalcante) VfL Pinneberg: Chergui – Daniel Diaz (80., Ivanco), Vollmer, Ellerbrock, Maaß – Borck, Swennosen (65., Kulicke), Reibe, Knottnerus – Lüneburg (60., Luis Diaz), Richert Tore: 1:0 Aydin (37.) Schiedsrichter: Voß (TuS Dassendorf), sah und hörte alles Beste Spieler: Kocadal - Coach Fischer Zuschauer: um die 150
Nur gut ein halbes Jahr ist es her, als zum gerade begonnenen Frühling Trainer Michael Fischer und die Seinen dem Sachsenweg ihren Pflichtbesuch abstatteten. Während die Platzherren damals auf Rang Sieben platziert waren, kamen ihre Gäste gar als Spitzenreiter, mussten aber nach zeitweilig spannenden 90 Spielminuten wieder zurück ins Glied. Vor der heutigen Begegnung aber sah es für beide Teams schlechter aus. Der NTSV auf Platz Zehn und anders als in der Vorsaison mit einer negativen Heimbilanz, die Pinneberger gar im Abstiegssechstel, nachdem sie vom FC Türkiye am Vortage tabellarisch überholt wurden. So konnte dann die Erwartungshaltung der mehr als zuletzt üblichen Zuschauer nicht sonderlich hoch angesiedelt sein.
Tatsächlich gibt es dann auch nahezu eine Viertelstunde lang nur beidseitiges Geplänkel im Mittelfeld zu sehen, bis der den beruflich verhinderten Adam Benn vertretende Tim Krüger mit einem Schuss aus seitigen 16 Metern Keeper Zakaria Chergui prüft. Kurz darauf ein Freistoß von Sascha Richert aus günstiger Distanz über die Querlatte und in der 25. Minute schließlich ein flacher Ball von Flemming Lüneburg, bei dem sich Tormann Marcel Kindler schwer tut. Nach einem gefährlich anmutenden Kopfball von Kjell Ellerbrock am Ende eines Niendorfer Konters bereitet ein eigentlich nicht beachtenswert aussehender Ball von Joshua Fuchs dem einstigen Repräsentativtorwart Chergui unerwartete Probleme. Jedenfalls wehrt er ihn genau vor die Füße von Furkan Aydin ab, der sich diese Großchance nicht entgehen lässt.
Nach den allseitigen Pausengetränken sind es zunächst Fuchs und Tim Schumacher, die ihr Zwei-gegen-Eins-Spiel vor dem Gästegehäuse nahezu fahrlässig ungenutzt lassen. Mit der Einwechslung von Luis Diaz und der Aufforderung ihres Trainers "wir wollen nach vorne spielen" sowie dessen ständiger Anfeuerung kommt zwar mehr Laufbereitschaft und Einsatz bei den Pinnebergern auf, aber fast alles bleibt eigentlich nur dem Zufall überlassen. So brauchen die Fahadi-Hörigen eigentlich nur noch darauf bedacht zu sein, dass dieser Zufall sich nicht gegen sie wendet. Folglich darf das Resümee dieser Begegnung nach 90+ Minuten eigentlich nur lauten: Man muss schon Trainer sein, um diesem Match etwas abgewinnen zu können (siehe Stimmen).
Michael Fischer (Trainer Pinneberg): In fast der gesamten ersten Halbzeit haben wir nichts zugelassen. Der Torwart war quasi beschäftigungslos. Doch zum Ende kam dann bei drei gegen sieben das Kontertor, nachdem wir eine gute Kopfballchance vergeben hatten. Es fehlte aber ganz einfach der Mut, etwas zu machen, wenn der Gegner damit nicht rechnet. Trotzdem muss ich ganz klar sagen, dass die Niederlage nicht unverdient war. Die Jungs spielen in dieser Saison einfach zu kompliziert und so kommt es, dass sie am Ende mit leeren Händen dastehen. Die schon so oft gestellte Frage, ob die Tatsache, dass ich meine Tätigkeit beim VfL zum Saisonende beenden werde, sich auf die Qualität des Spiels der Mannschaft auswirkt, kann ich eindeutig mit einem Nein beantworten. Ich schieße keinen Ball am Tor vorbei oder absichtlich ins Aus, auch köpfe ich nicht aus zwei Metern dem Torwart in die Arme. Dass die Mannschaft aber funktioniert, hat sie in der zweiten Halbzeit bewiesen. Sie ging in die Zweikämpfe rein, erspielte sich Möglichkeiten und ließ erkennen, dass sie will, und sich nicht gehen lässt, nur weil der Trainer Michael Fischer heißt. Im Moment allerdings wird sie für den Aufwand leider nicht so belohnt, wie sie es eigentlich verdient hätte. Das ist natürlich ärgerlich. Irgendwann wird der Knoten aber platzen. Die Frage aber bleibt offen, wann das geschehen wird.
Ali Farhadi (Trainer Niendorf): Das Ergebnis stimmt. Auch mit der Leistung der ersten Halbzeit war ich zufrieden. Dort haben wir stark gespielt und viel schneller den Ball laufen lassen als der Gegner. Die Pinneberger konnten in keiner Phase Druck auf uns ausüben. Dass die Partie schwer werden würde war uns aber klar. Schließlich schlagen sie gerne hinten die Bälle raus und spielen dabei nur wenig Fußball. Oder sagen wir es einmal so: Sie können es, tun es aber nicht. Darauf waren wir eingestellt und ich habe eigentlich keinen Ball außer dem Eckstoß in der ersten Halbzeit, der zentral per Kopf verlängert wird und im unmittelbaren Anschluss zu unserem traumhaften Treffer führte. Ich finde das Ergebnis auch verdient. Wir haben einen Treffer erzielt, wir haben mehr ins Spiel investiert und in der zweiten Halbzeit einfach einen Tick intelligenter gespielt als der Gegner.
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