15.11.2015 Condor macht sie alle nass von Olaf Both
vs.
SC Condor – SV Rugenbergen 4:2 (2:1)
SC Condor: Kleinschmidt – Lüdemann, Anders, Hoeling, Krohn – Daudert, Kamalow (90. Gnanzou) - Kieckbusch (66. Mellmann), Klaes, Theis – Özalp (90.+1 Alekseev) SV Rugenbergen: Schultz (54. Waldmann) – Ansorge (80. Ballandat), Tegeler, Streib, Worthmann – Beese (46. Lauer) - Munzel, Rühmann, Kuhr, Melich – Haase Tore: 1:0 Theis (25.), 1:1 Melich (27.), 2:1 Theis (44.), 2:2 Melich (70., FE), 3:2 Lüdemann (75.), 4:2 Özalp (78.) Schiedsrichter: Norbert Grudzinski (TSV Wandsetal): Heute wohl der Mann mit den wenigstens Fehlern auf dem Platz. Gute, klare Ansagen, starke Partie. Beste Spieler: Theis, Anders – Melich, Haase Zuschauer: 60
60 Zuschauer dürfte einen Negativrekord bedeuten. „Ich habe den höchsten Respekt vor euch“, zollte Christian Woike den vier anwesenden Journalisten seinen Tribut. „Das Spiel war ungefähr wie das Wetter“, meinte auch Ralf Palapies nach selbigem. Ganz Unrecht hatte er damit nicht. In den ersten 20 Minuten deutete vieles auf ein 0:0 hin, es passierte wahrhaft nichts erwähnenswertes. Dann aber überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst bekam Mike Theis einen Ball auf der linken Seite durchgesteckt, drehte sich um die eigene Achse und schob flach im kurzen, linken Eck ein (25.). Nur etwas über eine Minute später zirkelte Jan Melich einen 25 Meter Freistoß von der linken Seite in den Sechzehner, Freund und Feind segelten munter vorbei und der Ball zappelte im Netz. Aus 0:0 mach 1:1.
Condor war trotzdem wacher in der Schlussphase des ersten Durchganges. Nach 38 Minuten spielte Lars Lüdemann auf der rechten Seite schön auf Raffael Kamalow, der bediente erneut Theis, dessen Versuch jedoch genau in den Armen von Dennis Schultz landete. Keine 120 Sekunden darauf war es Thiemo Kieckbusch, der Ibrahim Özalp in Szene setzen wollte, doch erneut war Schultz auf seinem Posten und klärte in höchster Not. Doch es sollte noch vor der Pause erneut scheppern. Till Daudert spielte den Ball aus dem Zentrum auf außen zu Theis, der guckte, sah, dass Schultz zu weit vor seinem Kasten stand und überlupfte den Keeper der Gäste geschickt zur Pausenführung. „Der Pass von Till war natürlich wunderschön. Ich stand völlig frei und muss den nur noch reinlegen“, so der Doppel-Torschütze, der laut eigenen Angaben erstmals einen Doppelpack in der Oberliga erzielte.
Nach dem Wechsel war Condor plötzlich nicht mehr vorhanden. Viele Fehlpässe folgten etlichen Stellungsfehlern, ein Aufbauspiel fand für fast 20 Minuten quasi nicht statt. Leider musste Schultz nach einem Zusammenprall mit Lüdemann nach 54 Minuten mit Verdacht auf Kreuzbandriss ausgewechselt werden. Hoffen wir mal, dass sich die Prognose nicht bewahrheitet. Gute Besserung auf jeden Fall von dieser Stelle. Melich zog kurz darauf einen Freistoß vor das Tor und Pascal Haase versuchte links unten ins Eck zu schieben, hatte jedoch kein Zielwasser getrunken (62.). Isaak Hoeling foulte dann Melich, der gute Schiri Norbert Grudzinski zeigte auf den Punkt. Da es wenig Proteste gab, schien diese Entscheidung korrekt zu sein. Der gefoulte ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte mit dem Innenpfosten im Bunde sicher zum Ausgleich (70.).
Kurz darauf zog der eingewechselte Kevin Mellmann einen Freistoß von links in den Strafraum, Lüdemann lief perfekt herein und grätschte den Ball hinein, was die erneute Führung für die Raubvögel bedeutete. Keine drei Minuten darauf war es erneut ein Mellmann-Standard, der für die Entscheidung sorgte. Seine Ecke verlängerte Lüdemann mit dem Kopf und Özalp schob die Kugel über die Linie. Sascha Kleinschmidt, der bisher eher nur bei unhaltbaren Gegentoren auf den Notizblöcken der nassen Journalisten auftauchte, durfte sich dann auch noch auszeichnen. Viktor Streib spielte einen Ball auf Haase, doch dieser scheiterte am starken Reflex des Goalies (82.).
Auch der eingewechselte Dirk Ballandat versuchte es zwei Minuten darauf mit einem 25-Meter-Kracher, der jedoch knapp rechts neben dem Pfosten einschlug. „Am Ende ist alles gut gegangen und wir haben die drei Punkte hier behalten“, gab der Doppeltorschütze später zu Protokoll. Dies kann man wohl unterschreiben. Condor hat im ersten Durchgang etwas mehr für das Spiel getan und im zweiten etwas mehr „Spielglück“ gehabt. Das reicht nun einmal zu drei Punkten.
Stimmen:
Ralf Palapies (Trainer SV Rugenbergen): Das Spiel war ungefähr wie das Wetter. Viel Hektik, viele Fehlpässe, wenig Struktur, speziell von uns. Das Defensivverhalten von uns war heute insgesamt ungenügend. Das muss man so deutlich sagen. Was wir heute hinten fabriziert haben ist schon eine Menge Holz für ein Spiel. Ich hoffe, die zahlreichen Schnitzer reichen jetzt bis Saisonende. Nach dem 2:2 waren wir eigentlich am Drücker aber da geht die Patzerserie einfach weiter. So kann man sich einfach nur eine Niederlage abholen. Weiter geht’s, danke.
Christian Woike (Trainer SC Condor): Wenig Struktur, wenig Ordnung, viele Fehlpässe, viel Hektik, das ist wohl wahr. Die Platzverhältnisse hätten heute in der Tat ein besseres Spiel zugelassen. Es fehlte heute komplett die Wachheit auf dem Platz. Wie aus dem nichts gehen wir dann in Führung und was danach passiert macht mich fassungslos. 64 Sekunden nach der Führung machen wir so ziemlich alles falsch. Nach der Pause haben wir 20 katastrophale Minuten gehabt und haben dann sozusagen „Spielglück“. Wir sind heute der glückliche Gewinner an diesem wunderschönen Tag.
Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1956): 17 Spiele: 10 Siege – 5 Remis – 2 Niederlagen, 35:18 Tore
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