28.11.2015 Fünf Kinder - vier Tore - drei Punkte von Olaf Both
vs.
TuS Dassendorf – USC Paloma 4:0 (1:0)
TuS Dassendorf: Gruhne – Warmbier, Brudler (68. Kurczynski), S. Atug, Steinfeldt (78. Koops) – Aust – Nägele, Dettmann, Möller, Zmijak (52. Thomas)– B. Atug USC Paloma: Jonas – Hoeling, Brückner, Hilbert, Dreyer, Gimeno Hinrichs - Wegner – Evers (87. Isic), Tunjic, Depers – Schiemann (64. Osmanov) Tore: 1:0 B. Atug (16.), 2:0 Möller (67.), 3:0 Nägele (73.), 4:0 Möller, (76., FE ) Schiedsrichter: Murat Yilmaz (FC Türkiye): Seine Leistung war gut, beide Assistenten hatten aber Probleme “auf Ballhöhe” zu sein und bekamen dies dementsprechend oft von beiden Bänken zu spüren. Beste Spieler: Möller, Dettmann, B. Atug – Dreyer Zuschauer: 104
„Warum macht der das fünfte Tor nicht!“, so der völlig entsetzte Alexander Knull nach der 100%igen Chance von Kristof Kurczynski in der 81. Minute. Der Grund für den Aufschrei war ein ganz einfacher. Knull wollte seinen Kontostand aufbessern und stand in der internen Tipprunde der Hinrunde auf Platz zwei. Ein 3:0 hatte er Anfang der Saison für das heutige Spiel prophezeit und war bis zur 76. Minute der Mann mit dem breitesten Grinsen im „Estadio Dasse“. Doch dann erzielte Sven Möller das 4:0. Für Knull bedeutete dies den geteilten 3. Platz und einen Einnahmeverlust von 40 EUR... Danach lief er zu Höchstform auf und sammelte hinter dem Tor die Bälle ein, um sie schnell wieder ins Spiel zu bringen und einen fünften Treffer zu begünstigen, der ihn wieder auf Platz zwei gebracht hätte, hatten doch gleich zwei ernsthafte Konkurrenten auf ein 4:0 getippt.
Doch zum Sportlichen. Da gab es fast eine Stunde lang nicht viel zu berichten. Nach zehn Minuten flankte Pascal Nägele und Bey Atug wollte per Hacke abschließen, was Co-Trainer Thomas Hoffmann wie folgt quittierte: „Das ist doch scheiße, jetzt auch noch mit Hacke.“ Es passte ins Bild. Kurz zuvor (7.) rief er ihm nämlich zu: „Wir sind die Weißen“ (Anm. d. Red. Trikots), als dieser völlig unbedrängt den Ball einem Palomaten in den Fuß spielte. Insgesamt war das heute lange Zeit recht unansehnlich. Die Gäste standen unheimlich tief mit einer Fünferkette, in die bei Angriffen des Doppelmeisters auch Matteo Evers als sechster Mann einrückte. Doch dann patzte Danny Hilbert, der eine Nägele-Flanke direkt zu Bey Atug schob, dieser nahm das Geschenk an und verwandelte halb rechts oben zur Führung.
Alle jubeln außer Hauke Brückner (rechts) Foto: Alexander Knull
Im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs gab es wenig erwärmendes, nimmt man den leckeren Glühwein einmal aus. Einzig der agile Henrik Dettmann mit einem Schlenzer links vorbei (36.) und erneut Möller mit einem 19m-Freistoß, der Yannik Jonas zu einer Flugshow einlud (42.) waren noch erwähnenswert. Nach dem Wechsel gab es dann einen Hagelschauer. Dieser bewegte den guten Referee zu einer Unterbrechung (51.), doch so schnell er gekommen war, so schnell war er auch wieder weg. Und noch ehe die Mannschaften den Platz richtig verlassen konnten, pfiff Murat Yilmaz schon wieder an.
Nach einer Stunde war es dann Mladen Tunjic, der die große Chance zum Ausgleich hatte. Von links bekam er den Ball schön durchgesteckt und stand alleine vor Keeper Christian Gruhne. Doch sein Versuch strich knapp rechts vorbei. So war es fast nur logisch, dass das destruktive Spiel der Tauben mit dem zweiten Treffer bestraft wurde. Erneut Bey Atug mit einem flachen Pass von rechts, Möller musste nur noch den Schlappen hinhalten (67.). Danach wechselten die Dassendorfer und für Brudler ging Aust in die Innenverteidigung, Bey dafür auf die Sechs und Kurczynski in den Sturm. Letzterer durfte dann auch gleich flach auflegen und bediente Nägele mustergültig, der ebenfalls flach rechts einschob. Flach spielen, hoch gewinnen. Alte Fußballerweisheit...
Sven Möller zerstört via Elfmeter den Traum des Fotografen Alexander Knull.
Jonas foulte dann Kurczynski, verletzte sich dabei selbst am Kopf, konnte seinen eigens verschuldeten Elfmeter aber immerhin selbst nicht abwehren. Der Schütze Möller knallte die Kugel unten rechts rein. Das war der Weckruf für Knull. „Ist ja noch eine Viertelstunde“, sagte er uns nach dem Spiel, „da wird schon noch etwas gehen“. Neeeee, es ging nix mehr... Das lag vor allem an der fast schon unfassbar vergebenen Großchance in der 81. Minute, die Knull wohl noch über Wochen verfluchen wird. „Kristof spielt nicht mehr für uns. Ich hab ihn eben gefeuert“, war seine scherzhafte Reaktion auf der Pressekonferenz.
Mehr Grund zum Jubeln hatte dagegen "Kobra" Michael Funk, der vor kurzem zum fünften Mal Vater geworden ist ("Jetzt ist aber Schluss") - und, wie passend, 5:0 getippt hatte. „Ist das jetzt eigentlich eine virtuelle Herbstmeisterschaft?“, fragte „Femi“ Smith nach dem Spiel. „Auf jeden Fall gratuliere ich euch dazu.“ Dies tun wir von Hafo auch, obwohl Protagonist Knull es auf den Punkt brachte: „Wir werden es wohl erst im Februar oder März sehen, wer Herbstmeister ist“.
Stimmen:
Olufemi Smith (Trainer USC Paloma): Erst einmal Glückwunsch an Dassendorf. Es ist wieder eine Niederlage, das müssen wir so hinnehmen, jede Niederlage tut weh. Wir sind heute trotzdem hergefahren, um hier etwas zählbares mitzunehmen. Dafür hat es am Ende nicht gereicht. Jetzt gilt es, sich auf die nächsten Aufgaben vorzubereiten. Die Hinrunde ist gelaufen, wir haben viel viel zu wenig Punkte geholt in diesen 17 Spielen. Das bleibt erst einmal als Ergebnis stehen.
Jan Schönteich (Trainer TuS Dassendorf): Schönen Dank für die Glückwünsche. Wir haben dieses Fußballspiel 4:0 gewonnen, wir haben zu null gespielt und dies gegen einen letzten Endes schwierigen Gegner zufriedenstellend gelöst. Wir sind es ja gewohnt, dass Mannschaften gerade hier bei den Heimspielen tief stehen, besonders Barmbeker Teams scheinen sich hier hervorzuheben. Bisher stand nur BU noch tiefer. Ich will meine Mannschaft gar nicht groß kritisieren. Wenn es doof läuft fällt hier das 1:1 mit der einzigen Torchance von Paloma. In der letzten halben Stunde haben wir das dann aber glaube ich ganz gut gelöst. Auch von mir ein Hinrundenfazit: Wir haben eine klasse Hinserie gespielt, auch wenn wir wie letzte Saison eine kleine Auszeit hatten, das ist total normal und kürzer als letztes Jahr. Wir haben sogar sechs Punkte mehr als letzte Saison zu dem Zeitpunkt und ein doppelt so gutes Torverhältnis.
Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 7 Spiele, 3 Siege, 1 Remis, 3 Niederlagen, 16:8 Tore
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