06.12.2015 Sinterklaas belohnt Pinneberg von Andreas Killat
vs.
TuS Dassendorf – VfL Pinneberg 1:1 (1:1)
TuS Dassendorf: Gruhne – Warmbier, S. Atug, Aust, Steinfeldt – B. Atug – Thomas, Nägele, Möller, Voigt – Kurczynski (89. Zmijak) VfL Pinneberg: Chergui – Ellerbrock, Vollmer, Zimmermann, D. Diaz – Reibe (70. Borck), Dirksen, Richert – Fl. Lüneburg (70. Fi. Lüneburg), Knottnerus (90. Boesten) – L. Diaz Tore: 0:1 Knottnerus (6.), 1:1 Aust (28.) Gelb-Rot: Zimmermann (74., wiederh. Foulspiel) Schiedsrichter: Dennis Krohn (TSV Reinbek): Ließ den Gästen viele Nicklichkeiten durchgehen. Beste Spieler: Keiner – Vollmer, Richert Zuschauer: 114
Passend zum heutigen Nikolaus-Tag bekam Gäste-Coach Michael Fischer nach dem Schlusspfiff von TuS-Sponsor Michael „Kobra“ Funk zum Abschied eine Flasche Schampus und Marzipan geschenkt. Fischer bedankte sich herzlich und zeigte sich gerührt: „Ich komme immer gerne in dieses idyllische Dorf. Vielleicht will mich ja irgendein anderer Verein als Trainer haben und wir sehen uns nochmal wieder“.
Auch auf dem Platz zeigten sich die Gastgeber generös: Als die gesamte TuS-Mannschaft bei Ballbesitz weit in die Pinneberger Hälfte aufgerückt war, wurde sie klassisch ausgekontert. Christian Dirksen schlug einen langen Ball aus dem Zentrum auf den rechten Flügel, wo sich Flemming Lüneburg ungestört nach Herzenslust austoben konnte (weit und breit kein Gegenspieler zu sehen) und in der Mitte Fabian Knottnerus bediente. „Knotti“ ließ Seyhmus Atug mit einer Körpertäuschung ins Leere grätschen und vollendete eiskalt zum 0:1 (6.). Was für eine kalte Dusche für den Meister, der sich heute so viel vorgenommen hatte – und nichts davon umsetzen konnte.
Gegen unbequem zu bespielende Pinneberger, die sich aufopferungsvoll und leidenschaftlich in jeden Zweikampf warfen und jeden Zentimeter des schweren Geläufs bearbeiteten, rannten die Dassendorfer immer wieder ins Abseits oder bissen sich an der vielbeinigen Abwehr die Zähne aus. Da durch das verletzungsbedingte Fehlen von Henrik Dettmann Pascal Nägele in die Mitte rutschte, fehlte auf den Außenbahnen der notwendige Esprit, um so eine Deckung auszuhebeln. Insbesondere Finn Thomas hatte nicht seinen besten Tag erwischt und blieb über das gesamte Spiel wirkungslos, während Adrian Voigt zumindest gelegentlich mit seiner Schnelligkeit für Gefahr sorgen konnte.
Doch wie so häufig „rettete“ eine Standard den Meister: Eckball Sascha Steinfeldt, Fehler Keeper Zakaria Chergui, der den Ball nicht festhalten konnte, und Amando Aust erzielte aus kurzer Distanz mit einer Art „Seitfallschuss“ den Ausgleich (28.). Kurz danach eine der wenigen herausgespielten Torchancen, als Voigt nach feinem Zuspiel vom Möller im vollen Lauf in den Sechzehner stürmte, aber leicht nach Außen abgedrängt wurde und an Chergui scheiterte, der den Winkel geschickt verkürzt hatte (34.).
Pascal Nägele (Nr. 9) umarmt den Torschützen Amando Aust nach dessen Ausgleichstor. Foto: Alexander Knull
Die zweite Hälfte plätscherte bis auf einen Lattenknaller von Sven Möller (60.) so dahin, beide Teams rieben sich meist im Mittelfeld auf. Nach der Gelb-Roten Karte für VfL-Innenverteidiger Jan Zimmermann (74.) gab es aber für die Fans zumindest noch eine hektische Schlussphase zu sehen, wo beide Teams Chancen zum Sieg hatten. Die dickste Gelegenheit (Fischer nannte sie „Vierfach-Chance“) hatten dabei die Gäste: Ein Freistoß von Sascha Richert aus 25 Metern halbrechter Position klatschte an den Pfosten, den Abpraller zimmerte Tim Vollmer aufs Gehäuse, doch Keeper Christian Gruhne klärte auf der Linie. Das Leder war damit allerdings noch nicht aus der Gefahrenzone, Kjell Ellerbrock köpfte es zurück ins Geschehen und Fabian Knottnerus wollte schon seinen zweiten Treffer bejubeln, als irgendein TuS-Bein erneut auf der Linie retten konnte (82.). Was für eine turbulente Szene!
Auf der Gegenseite fiel Nägele eine Möller-Ecke vor die Füße (90.) und „Palle“ zimmerte mit Schmackes aufs Tor, doch „die goldene linke Pobacke von Sascha Richert“ (Zitat Fischer) rettete dem VfL den völlig verdienten Punktgewinn.
Stimmen:
Michael Fischer (Trainer VfL Pinneberg): Ein sehr intensives Spiel. Endlich mal mit einem Ausgang, wie wir uns das vorgestellt haben. Mit zunehmender Hektik zum Ende des Spiels hin wäre auch noch was anderes möglich gewesen – allerdings in beide Richtungen. Aber man muss die Kirche im Dorf lassen, insgesamt gesehen ein Riesenerfolg für uns. Das haben sich meine Jungs echt verdient. Genau so kommen wir da unten raus.
Jan Schönteich (Trainer TuS Dassendorf): Ich halte das 1:1 auch für ein gerechtes Ergebnis. Wir hatten heute weder ein Chancenübergewicht, noch ein spielerisches Übergewicht. Hier waren heute alle Türen offen: Niederlage – die dicke Dreifachchance für Pinneberg kurz vor Schluss -, Sieg mit unserem Lattenknaller und die dritte Tür ist eben Unentschieden. Das ist zwar leistungsgerecht, bringt uns aber nicht nach vorne. Mehr haben wir uns heute aber auch nicht verdient, das können wir viel besser. Man muss aber anerkennen, dass sich Pinneberg hier total leidenschaftlich in jeden Zweikampf geworfen hat.
Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 10 Spiele: 5 Siege – 3 Remis – 2 Niederlagen, 20:9 Tore
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