Dieses Heimspiel des Niendorfer TSV wird präsentiert von Marcus Scholz
vs.
Niendorfer TSV – FC Türkiye 1:1 (0:1)
Niendorfer TSV: Kindler - Benn, Kocadal, Rohweder, Rückold – Krüger – Windhoff, Schröder, Fuchs (69. Yapici), Utz – Aydin FC Türkiye: Braun – D. Barlak, Sobczyk, Metzler, Appiah – M. Barlak, de la Cuesta – Cetinkaya, Kocin, Mohssen – Pohlmann (76. Iscan) Tore: 0:1 Kocin (7.), 1:1 Utz (84.) Schiedsrichter: Adrian Höhns (TuS Dassendorf): Hätte einige Male härter durchgreifen dürfen, insgesamt aber gut. Einige Abseitsentscheidungen der Assistenten schienen fragwürdig. Beste Spieler: Windhoff, Kindler, Rückold – M. Barlak, de la Cuesta, Kocin Zuschauer: 70
„Wir sind momentan spielerisch nicht in der Lage, das Pensum einzugehen, was wir in unseren guten Spielen schon gezeigt haben“. Ehrliche Worte von NTSV Coach Ali Farhadi nach dem Spiel. In der Tat waren die ersten 45 Minuten qualvoll anzusehen für jeden Niendorf-Fan, auch wenn Ebenezer Utz den ersten Freistoß der Partie aus knapp 20 Metern links am Tor vorbei zirkelte (2.). Die Wilhelmsburger bestimmten das Spiel danach nach belieben und konnten ebenfalls mit einem ruhenden Ball die Führung erzielen. Umut Kocin schaufelte das Leder aus 18 Metern links halbhoch ins Eck und ließ Marcel Kindler keine Chance (7.).
Zehn Minuten später eine tolle Kombination von Sascha de la Cuesta über Cem Cetinkaya auf Alexander Pohlmann, doch seinen Flachschuss ins linke Eck parierte Kindler stark. Türkiye spielte sich in dieser Phase in einen Rausch und hatte nach Flanke Cetinkaya und Brustablage von Kocin die nächste Großchance durch Haisem Mohssen, doch erneut war Kindler der Spielverderber spielfreudiger Türkiyaner (21.). Erneut Mohssen zog kurz darauf am linken Pfosten vorbei (26.). Längst hätten die Gäste ihre Führung ausbauen müssen – es wäre auch verdient gewesen. Niendorf fand im ersten Durchgang einfach nicht statt.
Ali Farhadi quittierte einen der wenigen schwachen Abschlüsse seines Teams mit einem „Bam bam bam muss er da machen“, als einer der Niendorfer einen kläglichen Schussversuch absetzte. „Wir hadern zu viel mit dem was wir nicht können“, sagte der Übungsleiter nach dem Spiel. „Das war keine gute Absprache, das Mittelfeld war zu weit weg, jeder Ball, den wir in der Kette gewonnen haben, ging einfach direkt zum Gegner.“
„Wir entscheiden eigentlich immer selber, wie der Spielausgang ist, heute haben wir uns leider entschlossen, dass das Spiel nicht für uns gewonnen wird, sondern wir unentschieden spielen“, so FCT Coach Matthias Stuhlmacher nach dem Spiel. „Wir haben keinen konstruktiven Fußball mehr gespielt und die Bälle nur hinten raus gehauen“. Recht hatte er, hätten die Gäste doch durchaus noch zwei bis drei Tore mehr machen können, so wurden sie jetzt doppelt bestraft. Zunächst nur spielerisch, da Niendorf plötzlich stattfand, doch später auch im Ergebnis...
Stuhlmacher entwickelte sich an der Linie zum Sprücheklopfer aber auch zum Motivator. „Beide Innenverteidiger kompromisslos, erst einmal Bälle raus, danach wieder Fußball“ (62.). „Der betet das Abseits runter wie das Vater Unser“ (66.). „Ball unten – Niveau hoch“ (78.). Das alles hatte seinen Grund. Spielerisch ging bei Türkiye nicht mehr viel, Niendorf versuchte krampfhaft, dies zu nutzen. Doch auch nach toller Vorarbeit von Jan Rückold konnte Furkan Aydin aus zwei Metern nicht einnetzen, weil er in Tobias Braun seinen Meister fand (57.).
Auch den nächsten Ball konnte Aydin nach schönem Pass von Adam Benn nicht verwerten (78.). Während der mittlerweile beschäftigungslose Keeper Marcel Kindler einem Mitspieler noch den Ratschlag „gib ihm noch einen Kaffee aus“ mitgab, war es der bärenstarke Aydin, der Utz bediente, welcher zum völlig verdienten Ausgleich traf (84.).
„Mit einem Punkt bin ich auf jeden Fall zufrieden“, sagte Farhadi nach dem Match. „Mich ärgert, dass wir die chaotische Phase von Türkiye nicht genutzt haben! Die sind gespickt mit guten Spielern und das verstehe ich nicht, dass sie darin verfallen.“ „Nächsten Samstag haben wir noch einmal ein Highlight hier, Pokal gegen Curslack, darauf gilt jetzt die Konzentration“.
„Wir haben hier zwei völlig verschiedene Halbzeiten gesehen. Eigentlich müssen wir schon drei oder vier zu null führen. Für die Spieler ist das eine gefühlte Niederlage. Das ist ärgerlich. Über das Ergebnis und den Ausgang des Spieles bin ich enttäuscht. Das ist ein völlig neues Gesicht meiner Mannschaft, das ich gesehen habe und das möchte ich auch nicht mehr sehen. Manchmal muss man professionell sein und das war heute semi-professionell“, so die harte aber faire Bilanz des Türkiye-Trainers.
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