22.02.2016 Rückblick: Zum wettern - nur drei der neun Plätze trotzten der besch… Wetterlage von Gerd Schreiner
Nur drei von neun angesetzten Oberligaspielen fanden statt, ist das noch ein Rückblick? Oder doch eher eine Vorschau auf die Nachholspiele? Nein: Die sind allesamt so weit entfernt von diesem 21. Spieltag das sich im April und Mai wohl niemand mehr an die Februar-Partien dieser 21. Runde erinnern wird. Oder doch? Immerhin sorgten die 33,3 % des Spieltags für 100 % Gesprächsstoff mit Siegen von Süderelbe und Buxtehude und harten Worten in Niendorf – da werden es die Nachholspiele schwer haben – trotz dann bestimmt wieder gutem Wetter. Ergo: Nicht wettern, sondern freuen, das gelegentlich überhaupt noch gespielt wird in Hamburg…
Am Freitagabend empfing der FC Süderelbe mit dem SC Victoria einen Titelaspiranten, der im Winter einen Trainerwechsel vornahm. Während Jean-Pierre Richter mit zehn ungeschlagenen Ligaspielen in die Begegnung ging, wollte – und musste – Neu-Coach Jasko Bajramovic punkten um die 1:3-Heimpleite gegen den VfL Pinneberg anlässlich seiner Amtsübernahme vor Wochenfrist auszuwetzen. Am Ende des Tages stand Vicky aber erneut mit leeren Händen da, während der FCS nach einem 2:1 neben den Hoheluftern noch zwei weitere Fliegen schlug: Die niederlagenlose Serie wurde auf elf erhöht und der direkte Gegner auch noch vom dritten Rang verdrängt. Allerdings nur virtuell: Das Richter-Team ist neben dem Buxtehuder SV und Concordia nur eins von drei Teams ohne Nachholspiel. Vicky dagegen – nun punktgleich hinter dem FCS – hat dagegen noch zwei Pfeile im Köcher, wird es am 12. April in Rugenbergen und eine Woche später bei HR aber nicht leicht haben, verlorenen Boden wieder gut zu machen. Das klappt laut Bajramovic aber nur, wenn künftig nicht immer einem Rückstand hinterhergelaufen wird. Schließlich wurde die Partie in der letzten halben Stunde noch eng und trotz des wichtigen Heimsiegs der Hausherren hatte JPR zwischenzeitlich doch „… Angst, dass wir das Spiel noch abgeben.“
Am Sonntagmorgen ging es in Barmbek weiter, wo an der Brucknerstraße der USC Paloma den Buxtehuder SV zu einem echten Abstiegsduell empfing. Allerdings merkten die neutralen Beobachter schon sehr früh, dass es nur eine Mannschaft gab, die wirklich noch an den Klassenerhalt glaubte – und das waren die Gäste. Der BSV hatte die Vorentscheidung allerdings schon im Winter herbeigeführt: Während von den insgesamt neun Neuzugängen der Palomaten keiner ins Auge fiel, entschied Buxtehudes Wintertransfer Mustafa Karaaslan das Spiel fast allein: Zwei Tore erzielte der Ex-Süderelber selbst, vor dem 1:2 wurde er elfmeterwürdig gefoult und ein weiteres Foul am Mittelstürmer wurde von Hasan Ramazanoglu per direktem Freistoß verwandelt. Während die Oberligalichter an der Brucknerstraße zwar rechnerisch noch nicht ausgingen, zumindest aber schon ziemlich gedimmt wurden, haben aber auch die Märchenstädter noch nichts gewonnen. Zwar rückte man zunächst auf einen Nichtabstiegsplatz, mit dem VfL Pinneberg hat der direkteste aller Konkurrenten aber noch zwei Spielausfälle nachzuholen und es könnte bis zum Schluss zum berühmten Wettlauf zwischen Hase und Igel kommen. BSV-Coach Sven Timmermann sah das trotz des verdienten Erfolgs beim USC ähnlich und stellte fest, das „…wir noch 13 Endspiele vor der Brust haben.“ Schön für die Liga: Oben und unten bleibt es spannend!
Spannungen gab es auch in Niendorf, wo am Sonntag-Nachmittag der NTSV zuhause keine Chance gegen die offensivstarken Concorden aus Wandsbek hatten (siehe Spielbericht: http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=5811). Möglicherweise hatte man sich am Sachsenweg vor der Partie etwas ausgerechnet, immerhin reisten die spielstarken Gäste ohne den Rot-gesperrten Benjamin Bambur – mit 21 Treffern Top-Torjäger der Liga – in den Nordwesten. Auf dem Kunstrasen war von Kunst – sprich Spielstärke – allerdings nicht viel zu sehen, dennoch reichte es für das Cholevas-Team zu einem souveränen Auswärtserfolg. Dessen Kollege Ali Farhadi bemängelte nicht das Ergebnis, auch nicht das Spiel seiner Start-Elf vor der Pause, sondern vielmehr die mangelnde Einstellung einiger seiner jungen Akteure und deren Verhalten vor der Partie sowie während der zweiten Halbzeit. Sein Fazit nach dem Abpfiff war deutlich und einigen seiner jungen Spieler wurde für die kommende Woche in Aussicht stellte, aussortiert und durch noch jüngere und noch hungrige Aspiranten aus der U-19 und U-23 ersetzt zu werden. In Niendorf wird die Woche also möglicherweise viel spannender als die 90 Minuten beim SV Rugenbergen am nächsten Samstag…
Da die Spiele Buchholz 08 – Curslack-Neuengamme, SV Lurup – SC Condor, Meiendorfer SV – Altona 93, VfL Pinneberg – Halstenbek-Rellingen, Rugenbergen – Barmbek-Uhlenhorst und FC Türkiye – TuS Dassendorf nicht angepfiffen wurden, umfasst die Liste der Nachholspiele nun wieder 16 Partien, die unter http://www.hafo.de/hafosmf/index.php?topic=1416.0aufgeführt sind.
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