20.03.2016 Muss Niendorf sich jetzt ernsthafte Sorgen machen? von Peter Strahl
Dieses Heimspiel des Niendorfer TSV wird präsentiert von Marcus Scholz
vs.
Niendorfer TSV – SC Condor 0:1 (0:1)
Niendorfer TSV: Kindler – Krüger, Kocadal, Rohweder, Rückold – Schumacher, Yapici, Schröder – Kukuk (66., Darwin Streubier), Darius Streubier (71., Dieckmeyer) - Buttler SC Condor: Kleinschmidt – Mellmann, Hamdan, Anders, Krohn, Theis, – Daudert, Klaes– Özalp (90., Alekseev), Coskun (87., Hoeling) – Flores (84. Kieckbusch) Tore: 0:1 Coskun (23.) Schiedsrichter: Kulawiak (SC Teutonia 10), ruhig und abgeklärt, vor dem Treffer des Tages allerdings zu ruhig, bekam aber auch keine Hilfe von seinem Assistenten Beste Spieler: Alle gaben ihr Bestes, doch das war nur wenig Zuschauer: 70
Groß konnte die Erwartungshaltung eines Zuschauers nicht sein, der vor dem Match einen Blick auf die nur die Spiele beider Mannschaften in 2016 berücksichtigende Spezialtabelle geworfen hatte. Denn dort nämlich rangierte die Woike-Auswahl mit einem Pünktchen aus vier Spielen auf Rang 16 vor den Niendorfern, die gar noch eine Niederlage mehr ausweisen, ihren einzigen Zähler in diesen drei Monaten allerdings bei BU ergattern konnten. Auch deren jeweilige Tor-Differenzen unterscheiden sich lediglich durch die Mehrzahl der erzielten Treffer, nämlich deren sechs für die Gelb-Schwarzen gegenüber nur vier der Weiß-Blauen.
Nach den letzten drei Spielen, die der Schreiber am Sachsenweg bei mehr oder weniger strömenden Regen verbracht hatte, beginnt es an diesem Sonntagnachmittag für ihn aber zunächst einmal erfreulich. Nur eine dünne Wolkendecke hindert die Sonne daran, den Bio-Rasen dauerhaft zu bestrahlen, gestattet ihr aber einen gelegentlichen freien Blick auf den Hoppelrasen, wo sich Carlos Flores und Emre Coskun jeweils per Einzelaktion bemühen, Marcel Kindler zu düpieren, damit aber erfolglos bleiben. Auch ein Schuss von Till Daudert aus 18 Metern kann den NTSV-Keeper nicht in Verlegenheit bringen. Erst recht nicht für Gefahr auf der anderen Seite sorgt der Ruhende Ball von Nico Kukuk, da er lediglich das Quergestänge überquert. Nach 23 Minuten aber schon das "Tor des Tages". Auf der linken Seite passt Flores zu Coskun, der umspielt Kindler und braucht danach nur noch einzuschieben. Abseits oder nicht abseits? Von der Mittelinie und ohne Fernsehbild kann es der einzige Berichterstatter weit und breit nicht beurteilen. Die Niendorfer Spieler jedenfalls nehmen den Treffer gefasst hin. Zehn Minuten später vermag sich Johann Butler auf dem linken Flügel geschickt durchzusetzen, bleibt aber schließlich an Sascha Kleinschmidts Beinen hängen. Auch den Bemühungen Serhat Yapicis um den Ausgleichtreffer bei einer Vollversammlung im Strafraum der Condoraner ist keinerlei Erfolg beschieden. Danach wieder die Gäste, doch Coskun kann mit seinem Volley Kindler nur in Verlegenheit bringen während Stefan Klaes aus 20 Metern um Weniges vorbeizielt. Kurz vor der Halbzeitpause ist auch Tim Schumacher zu sehen, allein seine Behandlung des ihn präzise erreichenden Befreiungsschlages gerät viel zu umständlich.
Der zweite Spielabschnitt ist schnell erzählt. Bis eine gute Viertelstunde vor dem "final whistle" passiert nahezu Garnichts, was auch nur annähernd der Erwähnung wert wäre. Erst versuchen sich kurz nach einander Coskun aus 20 und gleich darauf Substitut Marcel Dieckmeyer aus18 Metern, allein beider Torschüsse streichen mehr oder weniger klar über die Torlatte. Schließlich noch nett anzusehen, wie Coskun drei Niendorfer umspielt. Sein Abschluss hingegen landet nahe der auf der anderen Seite postierten Eckfahne.
Danach Jubel bei den Spielern vom Berner Heerweg über die drei Punkte, obwohl zwei für die erbrachte Leistung eigentlich genügt hätten. Allein mit nunmehr 36 Zählern dürfte die Woike-Auswahl auch in der kommenden Serie wieder in der Oberliga dabei sein. Ratlosigkeit hingegen bei den Platzherren, die deshalb gedanklich schon beim kommenden Match an der B 75 und den tabellarisch noch hinter ihnen positionierten Meiendorfern sind. Doch HAFO vermag mit dem Hinweis, dass am Mittwoch, dem 30. März, der SV Lurup am Sachsenweg zu Gast sein wird, zunächst einmal Trost zu spenden. Was aber, wenn auch das Spiel in die Hose gehen sollte?
Punktspiel-Statistik aus der Sicht des Gastgebers: 28 Spiele – 10 Siege – 5 Remis – 13 Niederlagen – 43:49 Tore
Stimmen:
Christian Woike (Trainer SC Condor): Wir wollten heute unbedingt die drei Punkte haben, nachdem wir in den letzten drei Spielen zwar gut gespielt haben, aber nicht gerade vom Glück verfolgt wurden. Deshalb war mir heute die Art und Weise eigentlich ziemlich egal, wie wir sie erreichen würden. Schließlich haben wir sie.
Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV): Es war wirklich kein überragendes Fußballspiel. Es ist einfach schwierig auf diesem Acker ordentlich zu spielen. Was die Verantwortlichen vom Bezirksamt sich dabei denken, wenn sie sich nicht um den Rasen kümmern, kann ich einfach nicht verstehen. Das Spiel jedenfalls war definitiv schlecht von beiden Seiten, In der zweiten Halbzeit fand ich uns allerdings einen Tick griffiger. Der Treffer von Condor hingegen war klar abseits, darüber brauchen wir überhaupt nicht zu reden. Der Linienrichter hat es um Nachhinein auch so gesehen. Aber was soll man machen? Das sind aber Dinge, die uns zurzeit gerade treffen. Es ist traurig, gehört aber zum Fußball dazu. Condor hat dementsprechend gut verteidigt, Kleinschmidt brauchte nicht mehr so richtig einzugreifen, was zeigte, dass wir erneut harmlos gewesen sind. Momentan haben wir einfach nicht die Qualität, gegen einen Rückstand anzuspielen. Das ist leider Tatsache.
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