Meiendorfer SV: Sävke – Rosseburg, Hoffmann (60. Lindenau), Oshoffa, Gündogan – Scheffel (30. Goncalves), Kuhle – R. Subasic, Sara, Hallmann (70. Koura) – Mahnke Niendorfer TSV: Kindler – Darwin Streubier, Rohweder, Krüger, Rückold (71. Aydin) – Niemann (34. Dieckmeyer), Schröder – Buttler, Yapici, Schumacher (81. Dario Streubier) – Jobmann Tore: 1:0/2:0 R. Subasic (13./24.), 3:0 Hallmann (31.), 3:1 Yapici (57.), 4:1 R. Subasic (87.) Schiedsrichter: Johannes Mayer-Lindenberg (HTB): Strahlte Ruhe und Souveränität aus. Sehr gute Lei(s)tung. Beste Spieler: R. Subasic, Sara – Yapici (2. Hz) Zuschauer: 257
Nein, die aus Delmenhorst stammende Sängerin ist mit der Überschrift nicht gemeint ( https://de.wikipedia.org/wiki/From_Sarah_with_Love). Vielmehr ist es eine Hommage an den Meiendorfer Michael Sara, der heute zum Spieler des Jahres 2015 geehrt wurde, drei Treffer mit seinen genialen Zuspielen direkt vorbereitete und auch am vierten Treffer entscheidend beteiligt war. Kongenialer Partner und Abnehmer dieser „Liebes-Pässe“ in den freien Raum war heute Robert Subasic, der nach sehr (sehr) langer Durststrecke (zuletzt hatte der Stürmer am 10. Oktober gegen Paloma getroffen), endlich wieder etwas für sein Tor-Konto tun konnte.
Bei den Gästen aus Niendorf hingegen schrillen (nicht erst seit heute) alle Alarmglocken. Die sechste Niederlage in Folge und vor allem die Art und Weise des Auftritts über weite Strecken des Spiels haben auch beim Trainer Spuren hinterlassen. „In der Halbzeitpause habe ich meinen Jungs nur gesagt, dass uns eben einfach die Qualität fehlt. Da muss man ehrlich bleiben“. Doch hinschmeißen will Farhadi keinesfalls: „Ich weiß, wie Abstiegskampf geht und denke gar nicht daran, aufzugeben. Definitiv nicht. Aber wir werden uns Dienstag zusammensetzen und beratschlagen, was nun das Beste für den Verein ist. Wir haben eigentlich eine unglaubliche Qualität im Kader und da muss ich mich selbst hinterfragen, ob ich da noch rankomme. Es gibt da zwischen Absender und Empfänger Störungen – und vielleicht muss man sich da jemand anderes suchen“.
Sauer war und ist Farhadi dabei vor allem auf einige seiner „Jungspunde“: „Wir spielen in der Oberliga und müssen uns auch so verhalten. Da ist es völlig unwichtig, ob ein Spieler letztes Jahr noch in der A-Regio gespielt hat, die keinen interessiert – und trotzdem meint, er sei der Größte. Wenn jemand keinen Bock auf Oberliga hat, dann muss man halt getrennte Wege gehen“. Gemünzt war dies vor allem auf Ebenezer Utz, den Farhadi suspendiert hat: „Die Summe seiner Fehltritte war einfach zu lang. Unter mir wird er nicht mehr spielen“. Da zudem die wichtigen Abwehrspieler Finn Huneke (verletzt) und Özden Kocadal (Heirat der Schwester) fehlten, stand die so wichtige Partie im Prinzip schon vor dem Anpfiff auf verlorenem Posten.
Die Meiendorfer spielten mit der „Hintermannschaft“ der Gäste nämlich Katz und Maus (von „Abwehr“ zu sprechen, wäre eine glatte Lüge). Immer wieder konnten die Hausherren vor dem Strafraum beliebig kombinieren, ohne von den „Sechsern“ gestört zu werden - und weil die Abseitsfalle so gar nicht funktionierte (Rückold!), hatten quasi alle Tore das gleiche Muster: Traumpass Sara durch die Schnittstelle in den freien Raum und einen durchstartenden Subasic oder Hallmann nebst erfolgreichem Abschluss aus halbrechter Position. So fiel das 1:0 (13.) und 3:0 (31.). Zwischendurch noch der zweite Treffer, als Sara (na klar) Subasic bediente (wen auch sonst) und dieser von Rückold 23 Meter vor dem Tor (natürlich auf halbrechts) zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Freistoß knallte Subasic in die Maschen (24.). Mit dem Halbzeitpfiff noch ein identischer „Freekick“, doch diesmal war Kindler mit einer Fußabwehr auf dem Posten.
Es wäre wohl ein Debakel geworden, wenn sich nicht wenigstens Serhat Yapici gewehrt hätte. Nach 40 Minuten zog „Dassendorfs Liebling“ satt aus 25 Metern ab und Tobias Sävke hatte große Mühe, den Ball mit einer Hand an die Latte zu lenken. Der zweite Versuch von „SY“ landete knapp über dem Gehäuse (52.), aber im dritten Anlauf klappte es: Mit einem Freistoß aus 18 Metern düpierte er Sävke zum 1:3 (57.). Für ein paar Minuten schien die Partie nochmal spannend werden zu können, doch weder Yapici’s vierter Versuch (Streifschuss an die Latte, 64.), noch Schumachers Kopfball (natürlich nach Flanke von Yapici) völlig frei vom Elfmeterpunkt in die Arme von Sävke (66.), brachten den Anschlusstreffer.
Der MSV fing sich ab Minute 70 wieder und schaukelte die drei Punkte letztendlich sicher ins Ziel. Den krönenden Schlusspunkt setzte - natürlich - das heutige Traum-Duo: „From Sara with Love“ über den rechten Flügel quer in die Mitte auf Subasic gelegt, und der aus 12 Metern ganz abgezockt in die Maschen zum 4:1 (87.). „Ich freue mich immens für ihn. Er lebt ja von den Toren und hatte eine lange Durststrecke“, spendete Coach Fatih Ergün seinem Stürmer abschließend Lob und hatte auch für Sara ein paar warme Worte: "Nach nur zwei Trainingseinheiten hat er mir signalisiert: Trainer es geht! Er ist für uns einfach fast unersetzbar".
Stimmen:
Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV): Ein hochverdienter Sieg für Meiendorf. Bei uns ist momentan einfach keine Qualität vorhanden, um in dieser Liga mitzuhalten. Zwar haben wir meines Erachtens gar nicht so schlecht gespielt, aber unglaubliche individuelle Fehler produziert. Einige meiner Jungs sind mit dem Kopf und den Gedanken ganz woanders, zwischen Absender und Empfänger von Botschaften gibt es viele Störungen. Ich will aber der Mannschaft gar keinen Vorwurf machen. Insbesondere Serhat Yapici hat heute alles gegeben. Wahnsinn, was der hier abgeliefert hat, obwohl er wegen eines Muskelfaserrisses gar nicht hätte spielen sollen. Da hat Meiendorf gegen Yapici gespielt. Hut ab vor der Leistung von Meiendorf, wo die Trainer gute Arbeit leisten und bewiesen haben, dass sie den Schalter umlegen können. Wir werden uns trotz des 1:4 nicht aufgeben.
Fatih Ergün (Trainer Meiendorfer SV): Unser Plan ist voll aufgegangen - obwohl ein 4:1 in dieser Höhe natürlich nicht geplant war. Schließlich hat Niendorf eine der besten Abwehrreihen der Liga. Da sind vier Tore wirklich gut, alle Achtung. Ein ganz großes Lob an meine Mannschaft, die sich das hart erarbeitet hat. Ich bin sehr stolz auf diese Leistung.
Die Punktspielstatistik zwischen beiden Teams aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 22 Spiele: 11 Siege, 3 Remis, 8 Niederlagen, 39:32 Tore
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