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10.04.2016
Es "müllert" in der Otto-Koch-Kampfbahn von

von Thorsten Schettle




vs.


TSV Buchholz 08 – FC Süderelbe 3:1 (2:1)

TSV Buchholz 08: Titze – Kettner, Greve, Mallwitz, Fischer – Fritz, Wilke – Müller, Thees, Buzhala (42. Schulz) – Fornfeist (78. Köster)
FC Süderelbe: Lohmann – Lasko, Peters, Schuhmann – Biedermann (68. Richter), Louca, M. Bergmann, Petzschke (83. Eken) – Keisef – Kohpeiß, D.Bergmann (74. Murtezani)
Tore: 1:0 Müller (27.), 1:1 Schuhmann (32.), 2:1 Fornfeist (40.), 3:1 Müller (82.)
Schiedsrichter: Becker (FC Borussia Segeberg 07), bot eine souveräne Spielleitung
Beste Spieler: Müller, Mallwitz, Kettner – M. Bergmann, Peters
Zuschauer: 390

Es geht auf die Zielgeraden. Nicht nur für beide Vereine in der laufenden Saison, sondern auch für mehrere prägende Köpfe, die in den zurückliegenden Jahren ihren Klubs den Stempel aufgedrückt haben. Auch unter diesen Vorzeichen stand das Südderby des TSV Buchholz 08 gegen den FC Süderelbe. Jean-Pierre Richter wird, dies wurde bekanntermaßen bereits vor dem letzten Heimspiel gegen den SV Rugenbergen bekannt, nach sechs erfolgreichen Jahren als Chefcoach dem FCS den Rücken kehren. Unter der Woche sickerte außerdem durch, dass Henrik Titze, Alexander Bowmann und Philip Mathies ab dem Sommer nicht mehr zum Buchholzer Kader zählen werden. Während Mathies seine Karriere beendet, zieht es Bowmann und Titze zum TSV Winsen. Dort übernimmt Henriks Bruder Sören – bis zur vergangenen Saison als eines dieser „Urgesteine“ ebenfalls in Diensten in der 08er – zur neuen Saison den Trainerposten.

Dass man in der Nordheide plant, dennoch einen schlagkräftigen Kader auf die Beine zu stellen, steht außer Frage. Nicht ganz unwichtig wäre es, wenn ein Spieler wie André Müller weiterhin dazuzählt. Denn der 23jährige Rechtsaußen war heute in einer gut funktionierenden Heimelf der Mann mit dem gewissen Extra. Präsent, laufstark und obendrein torgefährlich zeigte sich Müller nicht nur in der 27. Spielminute, wo er sich nach einem Steilpass von Jannik Thees robust durchsetzte und allein auf das Tor zulaufend das 1:0 erzielte. Süderelbe, das bis dahin den etwas aktiveren Eindruck hinterlassen hatte, schlug jedoch unmittelbar zurück: Eckball Mirco Bergmann, die Buchholzer Defensive ist kollektiv abwesend, und Schuhmann kann völlig blank im Fünfer zum Ausgleich einnicken.

Auch Henrik Titze, der in dieser Situation auf der Linie geblieben war, wirkte am Ausgleich nicht völlig schuldlos. Zuvor und in der Folgezeit hatte er jedoch auch einen erheblichen Anteil am Sieg. Unmittelbar vor dem Führungstreffer war er bereits blitzschnell nach einem Flachschuss von Mirco Bergmann zur Stelle. Das 2:1 bereitete er fünf Minuten vor der Pause dann mit einem langen Abschlag vor. Dieses Mal lies sich Süderelbes Anton Lasko von Dominik Fornfeist abkochen – und dessen Linksschuss passte perfekt ins rechte untere Eck.

Auch nach dem Seitenwechsel sahen die knapp 400 Zuschauer in der Otto-Koch-Kampfbahn weiter ein sehr gutes Oberligaspiel. Und wäre der Freistoß von Mirco Bergmann drei Minuten nach der Pause nicht ans Lattenkreuz gesegelt, sondern hätte im Netz eingeschlagen, wäre der Sieger womöglich ein anderer gewesen. Doch so kam es, wie es so oft kommt. Das zurückliegende Team läuft an, kommt aber in diesem Fall kaum zu zwingenden Torabschlüssen. Und die führende Elf? Na klar, die kontert. Den entscheidenden Gegenstoß vollendete schließlich erneut Müller, nachdem ihm Jakob Schulz den Ball uneigennützig quer gelegt hatte. Danach hätten sowohl Blerim Murtezani als auch Samuel Louca (83./ 90., Titze pariert jeweils) noch für die Gäste verkürzen können. Maximilian Köster (88., Großchance, am Tor vorbei) und Andre Müller (89., Lattenschuss) vergaben für die 08er einen Erfolg, der dann aber letztlich zu hoch ausgefallen wäre.

Gäste-Trainer Jean-Pierre Richter schmerzte die Niederlage naturgemäß: „Über 90 Minuten gesehen haben wir zu viel falsch gemacht. Dafür ist Buchholz offensiv einfach zu gut und zu schnell. Es war ein geiles Derby, fair und umkämpft – aber letztlich haben wir die Böcke geschossen.“ Sein Gegenüber Thorsten Schneider, der auf den angeschlagenen Arne Gillich verzichten musste (und dieser wiederum auf seinem 250. Einsatz für den TSV), konnte hingegen strahlen: „Wir sind hochzufrieden. Aus meiner Sicht war der Sieg verdient, auch wenn Süderelbe bei Standards regelmäßig gefährlich war. Wir haben ein wenig Geduld benötigt, aber irgendwann waren die Räume da. Vorne sind wir im Moment saustark besetzt. Und Müller hatte heute nicht nur einen Sahntag, er hat im Moment Sahnewochen.“



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