12.04.2004 Grottenkick am Heisterort von Christian Grün
Eider Büdelsdorf - Altona 93 1:1 (0:1)
Eider Büdelsdorf: Legrum - Drescher, Ritter, Furthmann - Lütje, Ellefsen, Altin (46. Lehmann), Frank (81. Lorenzen), Fatnassi (62. Bohl) - Ahrends, Atasoy Altona 93: Hinz - Asante, Weber, Rector, Kement (58. Reiter) - Sokolowski, Bajramovic, Urbszat (71. Jendrzey), Henning - Hartmann (83. Trochowski), Tunjic Tore: 0:1 Sokolowski (35.), 1:1 Ahrends (90.) Schiedsrichter: Dittrich (Bremen) Zuschauer: 550 Rote Karten: Atasoy (57./Tätlichkeit gegen Hinz), Lütje (68./Tätlichkeit?), beide FT Eider Beste Spieler: Fehlanzeige
Das "Stadion Heisterort" in Büdelsdorf besteht im Wesentlichen aus einer Grube, die irgendwann einmal sandigen Untergrund gegraben wurde. Wenn man damals gewusst hätte, das die dort kickenden Fussballer der Freien Turnerschaft Büdelsdorf einmal in der Oberliga spielen würden, dann hätte man vielleicht ein paar Kubikmeter Erde mehr bewegt. Denn die Fläche zwischen den Erdwällen ist vor allem in der Breite etwas knapp ausgefallen, das Spielfeld dadurch um einiges schmaler als es der gemeine Vierligakicker gewöhnt ist. Eckbälle und vor allem Einwürfe in Strafraumnähe gewinnen so eine ganz andere Bedeutung als dies auf normal bemessenen Plätzen der Fall ist, und man sollte denken, das dies der Heimmannschaft, die ja an diese Verhältnisse gewöhnt ist einen besonderen Vorteil verschafft. Seltsamerweise waren es jedoch die Gäste aus Hamburg, die zuerst von den örtlichen Besonderheiten profitieren konnten. Bei ihrem Führungstreffer köpfte nämlich Uwe Sokolowski einen Henning-Einwurf aus kurzer Distanz direkt ins Tor. Die Führung war verdient, weil Altona in der Abwehr sicher stand und auch vorne die besseren Szenen besaß. Von Büdelsdorf war in den ersten 45 Minuten kaum etwas zu sehen. Ob das wohl daran lag, das der ortansässige Fanclub "Megaperls", der die Mannschaft normalerweise lautstark unterstützt in der westfälischen Provinz weilte um dort der Niederlage eines Hamburger Regionalligisten beizuwohnen?
Der zweite Durchgang begann mit einer kurzen Drangperiode der Gastgeber. Diese fand jedoch schnell ein Ende als Özkan Atasoy ausserhalb des Spielgeschehens mit Altonas Keeper Oliver Hinz aneinandergeriet und vom schwachen Schiedsrichter Dittrich daraufhin zum Duschen geschickt wurde. Durch die Überzahl kam aber keine Sicherheit ins Altonaer Spiel. Man versuchte zu wenig, die Angriffe auszuspielen und verzettelte sich in Einzelaktionen. Die beste Möglichkeit, den Sack zuzumachen hatte noch Björn Hartmann als er per Kopf die Torlatte traf. Fast überflüssig zu erwähnen, das dies nach einem Eckball passierte (65.). Nach dem zweiten Platzverweis - vorausgegangen war wieder eine Rangelei mit Hinz - nahm die Verkrampfung der Prohn-Elf sogar noch zu. Es dauerte deshalb bis zur 88. Minute bis der Kasten von Stefan Legrum noch einmal ernsthaft in Gefahr geriet. In kurzer Folge vergaben die eingewechselten Trochowski und Jendrzey die Entscheidung. Büdelsdorf war seit der ersten roten Karte nicht einmal gefährlich in die Nähe des gegnerischen Tores gekommen. Trotzdem beschlich einen ein ungutes Gefühl, als es in der Schlussminute Freistoss in halbrechter Position für die Platzherren gab. Alle Spieler der zurückligenden Mannschaft einschliesslich des Torwarts hatten sich in und um den Strafraum der 93er versammelt. Und das Unglaubliche geschah: der Ball flog in weitem Bogen hinein, Büdeldorf gewann das Kopfballduell, und der bis dahin unsichtbare Jörg Ahrends konnte ungehindert zum Ausgleich einköpfen. Eine Minute später war Schluss, und es herrschte Katerstimmung bei den Gestreiften, die vor dem Spiel mit einem Unentschieden sicherlich zufrieden gewesen wären, aufgrund des Spielverlaufs aber zwei Punkte fahrlässig verschenkt haben.
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