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17.04.2016
Yapici sorgt für Aufatmen am Sachsenweg von Peter Strahl

Dieses Heimspiel des
Niendorfer TSV
wird präsentiert von
Marcus Scholz



vs.


Niendorfer TSV – SV Halstenbek-Rellingen 1:0 (0:0)

Niendorfer TSV: Kindler – Benn, Kocadal, Rohweder, Thiemann – Dieckmeyer (38., Utz), Schröder – Yapici – Schumacher (69., Windhoff), Aydin - Buttler
SV Halstenbek-Rellingen: Oest – Sottorf, Ermisch, Rottstedt, Schöttke – Telli, Karakaya, Jin (73., Arda) – Balde, Siebert - Nrecaj
Tore: 1:0 Yapici (90.)
Rote Karte: Benn (70., grobes Foulspiel)
Schiedsrichter: Pfefferkorn (SC Urania), zunächst unauffällig, später recht pingelig, die Berechtigung des "carton rouge" kann nicht beurteilt werden.
Beste Spieler: Yapici - Balde
Zuschauer: etwa 100

Ein Blick der für die Niendorfer Liga Verantwortlichen in das DFB-Netz oder besser noch auf die HAFO-Seiten dürfte bei ihnen eine positive Erwartungshaltung im Hinblick auf das heutige Match ausgelöst haben. Schließlich konnten sie dort lesen, dass als Referee der Barmbeker Martin Pfefferkorn angesetzt wurde, dem auch die Spielleitung des drittletzten Besuchs der Baumschuler am Sachsenweg oblegen hatte. Damals hatten die Platzherren unter Frank Hüllmanns Regie eine sehr durchwachsene Saison gespielt und mussten sich von Befürchtungen plagen lassen, die Oberliga-Präsenz zu verlieren. Die Halstenbeker hatten ihr Schäfchen bereits längere Zeit ins Trockene bringen können und dümpelten in den Ruhigen Gewässern des oberen Mittelfeldes herum. In einer weitgehend Zehn Minuten vor dem Ende der Partie aber sorgte Tim Sellhorn in einer beiderseits sehr ansehnlichen Partie nach Zuspiel von Benjamin Brameier mit dem einzigen Treffer des Abends für den 38. Punkt und somit für allerbeste Aussichten, auch ein weiteres Jahr auf Hamburgs höchstem Fussi-Level dabei sein zu dürfen.

Nun aus dem einen sind mittlerweile drei geworden und die Chance für die Sachsenwegler, auch das 14te Jahr in Folge als Oberligisten spielen zu dürfen, ist mit 37 Punkten riesengroß. Allerdings musste sich das Publikum an diesem sonnigen Sonntag-Nachmittag bis fast zum Schlusspfiff gedulden, ehe der überragende Serhat Yapici mit einem Freistoß aus 20 Metern von rechts, wenn auch unterstützt durch eine schwache Aktion des jungen H-R-Tormannes Mirko Oest, das mit drei Zählern verbundene 1:0 in die gegnerischen Maschen setzen konnte.

Der Spielverlauf ist schnell berichtet, zumal auch er dem von vor drei Jahren weitgehend ähnelt. Beide Mannschaften spielen mit hohem Tempo und zumeist fairen Einsatz. Zunächst sind mehrheitlich die Niendorfer vom Vorwärtsdrang beseelt und Tim Schumacher hat sogar zwei gute Gelegenheiten, doch wird er im letzten Moment von Yakup Telli am Einschuss gehindert und wenig später zielt er aus acht Metern neben das Tor. Dann nach etwa 25 Minuten die Gäste. Allein Niklas Siebert kann ein Zuspiel von Yannick Sottorf nicht zweckdienlich verwenden, Goalgetter Enrik Nrecaj bleibt am Keeper Marcel Kindler hängen und wird kurz darauf von Adam Benn gestoppt. Der im höchsten Maße spielfreudige Hase Braima Balde erinnert hingegen an seine besten Niendorfer Zeiten, wird aber immer wieder von einem Niendorfer Igel, oder gar deren zwei bis drei, gestoppt.

Auch die zweite Halbzeit steht ganz im Zeichen der Gäste. Doch wieder kommt Nrecaj nicht an Kindler vorbei und einen haarsträubenden Abspielfehler von Eike Thiemann überrascht ihn offensichtlich im hohen Maße. Danach steht die Niendorfer Abwehr aber fest und erdverbunden. Selbst der für den Schreiber höchst überraschende Verlust von Adam Benn, vermag daran nichts zu ändern. Im Gegenteil fünf Minuten vor dem "final whistle" sieht sich Niklas Siebert gar noch gezwungen für seinen Goalie auf der Linie gegen Yapici zu retten. Schließlich noch die zwei Absätze zuvor geschilderte Szene, bei der aber kein Helfer einzuspringen vermag.

Dem, wenn auch mittlerweile recht antiquierten, Kunstrasen sei Dank, dass die fünf Restpartien der Sachsenwegler fein säuberlich auf die kommenden fünf Wochen verteilt sind. Allerdings müssen vier (Pinneberg, Süderelbe, Altona und Lurup) bereist werden. Lediglich die Buxtehuder sind für den Himmelfahrtsweg am Sachsenweg angekündigt. Die Halstenbeker hingegen haben während der kommenden 16 Tage sechs Partien (vier Nachholspiele) zu bestreiten und zugleich die Frage zu beantworten, ob das wirklich einem Amateursportlern zuzumutendes Programm sein darf.



Stimmen:

Thomas Bliemeister (Trainer H-R):
Wir haben unsere Chancen nicht genutzt und einen krassen Torwartfehler hinnehmen müssen. Wir haben nicht nur einen, sondern sogar drei Punkte verschenkt. Zuletzt haben wir bei Condor gewonnen und von Victoria auch einen Punkt mitgenommen. Es gleicht sich im Fußball eben immer alles aus. Das Glück, das wir da hatten, hatten wir eben heute nicht. Ich glaube aber, dass wir die bessere Mannschaft waren und auch mehr Torchancen hatten. Glückwunsch für Niendorf, wir aber waren die bessere Mannschaft, haben aber die Punkte verschenkt.

Ali Farhadi (Trainer Niendorf, dessen Vertrag gerade um ein weiteres Jahr verlängert wurde):
Auch heute war es auf diesem Platz nicht einfach mit dem Fußballspielen, aber das gilt auch für den Gegner. In den ersten 20 Minuten empfand ich uns einen Tick präsenter, aber dann haben die Halstenbeker das Spiel mehr und mehr in die Hand genommen, wir aber waren recht kompakt. Das ist es, was wir zurzeit auch wollen. Es darf nicht so einfach sein, gegen uns ein Tor zu erzielen. Das machen die Jungs gegenwärtig stark. Wir haben uns den Abstiegskampf selber eingebrockt. Eigentlich wollten wir in den ruhigen Gefilden der Liga spielen. Das hat uns die Truppe mit den anfänglichen Ergebnissen leider nicht ermöglicht. Wir sind jedenfalls richtig glücklich über die drei Punkte. Nun haben wir 37 Punkte. Aber ich bin gar nicht sicher, auch wenn wir bei Lurup am letzten Spieltag gewinnen sollten, ob die am Ende auch reichen werden. Es wir jedenfalls alles noch sehr, sehr eng. Aber wir haben noch alles in eigener Hand. Wir wollen es jedenfalls aus eigener Kraft schaffen, so wir es uns vorgenommen haben.


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