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05.05.2016
Pokal: Buchholz schafft es wieder nicht von Andre Matz




vs.


Altona 93 – TSV Buchholz 08 3:1 (2:0)

Altona 93: Du Preez – Aug, Shields, Buchholz, Sachs – Pfeifer, Niedermeyer – Balzis (76. Körner), Brisevac (85. Moslehe), Lipke (66. Brügmann) - Kranich
TSV Buchholz 08: Titze – Kettner, Fritz, Mallwitz, Fischer – Thees (46. Gillich), Jonas – Müller, Wilke (66. Bowmann), Buzhala – Fornfeist (57. Mathies)
Tore: 1:0 Balzis (40.), 2:0 Kranich (44.), 3:0 Pfeifer (62.), 3:1 Fritz (78.)
Besonderes Vorkommnis: Brisevac (AFC) schießt einen Foulelfmeter neben das Tor (81.)
Schiedsrichter: Rosin (SV Lieth), ohne Probleme ein souveräner Leiter der Partie
Beste Spieler: Balzis, Brisevac – Fritz, Müller
Zuschauer: 2.317

Berkan Algan reckte die Hände in die Höhe und ließ sich von den Fans feiern. Mit dem Schlusspfiff lagen sich Spieler und Verantwortliche des AFC in den Armen. Sie haben es geschafft! Das Finale ist wahr geworden.

Auf der anderen Seite stehen die sympathischen Verlierer: Buchholz 08. Wieder einmal scheiterten die Niedersachsen im Halbfinale. Ex-Trainer Thomas Titze hatte immer das große Ziel Pokalsieg ausgelobt, jetzt schien es unter dem neuen Trainer Torsten Schneider wieder möglich ins Finale einzuziehen. Aber es sollte nicht sein.

Respekt. Das war den Buchholzern deutlich, deutlich anzumerken. „Auf Brust raus!“ rief Kapitän Lukas Kettner seinen Mitspielern zu. In den ersten 15 Minuten bewegte sich Buchholz wie das Kaninchen vor der Schlange. Torhüter Henrik Titze war viel damit beschäftigt, den Ball hinter dem Tor hervor zu holen und Abstöße zu machen. Erst nach der Anfangsviertelstunde erholte sich 08 und strahlte selbst Gefahr aus. Die Schneider-Elf kam vielfach gefährlich vor das Altonaer Tor. Doch es sprang nichts Zählbares heraus.


Kemo Kranich war Aktivposten. Hier trifft er allerdings nicht das Tor (mit Henrik Titze und Gegenspieler Jonas Fritz)

In der 40. Minute eine für Buchholz verhängnisvolle Szene: Ricardo Balzsis hatte aus geschätzten 25 m abgezogen und auf das kurze Torwarteck gezielt. Dort stand allerdings Keeper Henrik Titze - eigentlich eine leichte Beute für den sonst sicheren Schlussmann. Doch ausgerechnet im Pokal schlüpfte ihm der Ball irgendwie zwischen dem Pfosten und seinem Körper hindurch ins Netz. Riesenjubel bei 93! Titze schüttelte hingegen den Kopf und konnte es nicht fassen! Nur vier Minuten später das 2:0. Balzis hatte in die Mitte gegeben wo Kemo Kranich den Ball über den vor seinem Tor stehenden Henrik Titze überweg köpfte. Auch hier sah Titze nicht gut aus. Wobei klar gesagt werden muss: Wenn Kranich den Ball mit dem Fuß gespielt hätte, hätte Titze den Ball wohl sicher gehabt. So allerdings sah es unglücklich aus.

Auf der anderen Seite pfiff Schiedsrichter Kevin Rosin ein Foul für Buchholz, ließ keinen Vorteil laufen, die AFC schalteten ab und die doch noch geschlagene Flanke köpfte Nico Mallwitz ins Tor. Der Treffer zählte somit nicht.

Buchholz musste also nach der Pause reagieren. Arne Gillich, angeschlagen mit einer Rippenprellung, kam in die Partie. Und es war Buchholz anzumerken, dass sie wollten. Milaim Buzhala schoss zunächst an das Außennetz, ehe Chris Pfeifer auf 3:0 für Altona erhöhen konnte. Philip Mathies (hatte Urlaub) und Alexander Bowmann (auch angeschlagen) wurden eingewechselt und wurden beide in den Sturm beordert. Mehr und mehr schlichen sich jetzt Unsicherheiten in der Altonaer Hintermannschaft ein. Auch Keeper Josh du Preez hatte nicht seinen besten Tag. Mehrfach hatte der AFC-Torhüter Glück, dass seine Abwehrversuche nicht zu einem Gegentor führten, doch in der 77. Minute ließ er einen Freistoß abprallen, der Ball gelangte zu Jonas Fritz und es hieß nur noch 1:3 aus Sicht der Buchholzer. Nick Brisevac hätte schließlich alles klar machen können, als er zu einem Foulelfmeter antrat, doch er schoss in der 81. Minute neben das Tor. Trotz zittriger 10-Minuten-Schlussphase, brachte der AFC das 3:1über die Zeit.

Ein Fan in Superman-Kostüm lief mit Riesen-AFC-Fahne über das Spielfeld und die Fans feierten den Trainer. "Berkan Algan – Supermann" oder "Berkan Algan Fußballgott" – es war nicht ganz auszumachen was die Fans sangen. "Ich bin nicht Superman, sonst könnte ich fliegen", sagte Algan später dazu. Also bleibt nur eins: Er ist eben doch ein Fußballgott. Wir warten auf's Finale.


Doch für das 2:0 gab es einen Extra-Kuschler von Trainer Berkan Algan für Kranich (links)

Stimmen:

Thorsten Schneider (Trainer TSV Buchholz 08):
Ich gratuliere Altona zum Sieg. Viel, viel Glück für das Finale. In der Anfangsphase waren wir übernervös, Altona ist besser gewesen. Als wir besser ins Spiel fanden und auch ein reguläres Tor erzielt haben, Altona hat vorher abgeschaltet ich habe es gesehen, aber alle Szenen vorher lässt der Schiedsrichter den Vorteil laufen und in diesem Fall pfeift er direkt ab. Wir mussten dann zur Halbzeit etwas verändern. Das war klar. Beim dritten Tor hat man gesehen, dass wir im Angriffsmodus waren und nicht mehr so konzentriert nach hinten gearbeitet haben. Spätestens da war das Spiel entschieden. Mit dem 3:1 kam noch einmal Hoffnung auf und wir hatten noch mehrere Szenen im Strafraum. Es war taktisch sicherlich nicht das Feinste was man gesehen hat, aber es war auch beabsichtigt mit Ali Bowmann nochmal einen Kopfballspieler vorne reingebracht, aber leider haben wir den Ball nicht mehr über die Linie bekommen. Für Henrik tut es mir leid, ich glaube, dass er sich bei dem 1:0 einfach verschätzt hat.

Berkan Algan (Trainer Altona 93):
Es war eine schwierige Geschichte. Ich will jetzt nicht den Gegner stark reden, aber man hat heute auch gespürt wie gut in den letzten Monaten in Buchholz gearbeitet wurde. Ich war heute zuversichtlich, denn man fühlt ja auch etwas in der Mannschaft. Heute habe ich gemerkt, dass die Mannschaft gewinnen wollte. Wir sind sehr froh gewonnen zu haben wir sind unwahrscheinlich glücklich, dass wir weitergekommen sind. Nur das zählt. Wir freuen uns auf das Finale für diesen tollen Verein mit seinen Klassefans. Ich glaube, dass der Geist in diesem Verein im Moment super ist und ich würde mich freuen, wenn das noch viele, viele Jahre der Fall sein würde. Ich denke, wir haben noch einen schönen Weg vor uns.


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