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13.05.2016
Des einen Freud ist des anderen Leid von Andreas Killat




vs.


TuS Dassendorf – Meiendorfer SV 6:0 (3:0)

TuS Dassendorf: Gruhne – Thomas, Warmbier, S. Atug, Steinfeldt – Aust – Nägele, Dettmann (68. Ladendorf), Möller, Kurczynski (61. Zmijak) – Agyemang (83. Murrins)
Meiendorfer SV: Reimers – Kuhle, G. Subasic, F. Facklam, Peixoto Goncalves (46. Hoffmann) – Hercog, Kayahan – Scheffel, Sharifi, R. Subasic – Ulusoy (60. Koura)
Tore: 1:0 Kurczynski (17.), 2:0/3:0 Agyemang (23./36.), 4:0 Dettmann (48.), 5:0 Agyemang (57.), 6:0 Zmijak (63.)
Gelb-Rot: R. Subasic (90.+1 Foul/Meckern)
Besondere Vorkommnisse: Scheffel (MSV) verschießt FE (Gruhne hält, 79.)
Schiedsrichter: Paul Dühring (SVNA): Sicher in der Leitung, locker im Umgang. So wünscht man sich das!
Beste Spieler: Nägele, Agyemang, Steinfeldt, Möller – vom MSV war niemand auf dem Platz zu sehen
Zuschauer: 184

Was haben Beatrice Egli mit „Kick im Augenblick“ ( https://www.youtube.com/watch?v=ZWAcEAk882Q) und Matthias Reim „Du bist mein Glück“ ( https://www.youtube.com/watch?v=osGAEXt8E6I) gemeinsam? Es sind die beiden einzigen Lieder, die im Auto von Dassendorfs Medienmogul Alexander Knull auf der gemeinsamen Fahrt mit Sportchef Jan Schönteich zu jedem Punktspiel gespielt werden dürfen! Fußballer sind eben abergläubisch. Dazu gehören auch weitere Rituale mit gleiche Kleidung usw. Doch heute wäre es fast schiefgegangen: „Meine Frau Anna hat die weißen Glücks-Stutzen gewaschen“, war Knull vor dem Anpfiff in großer Sorge: „Ich habe ein ganz schlechtes Gefühl im Magen“.

Doch die Sorgen waren schnell verflogen. Mit dem „Kick im richtigen Augenblick“ filetierte der amtierende Champion die Gäste von der B75 und schickte den MSV in die Landesliga, da Buxtehude zeitgleich ein Remis gegen Curslack holte. „Du bist mein Glück“, dürften die TuS-Trainer Thomas Hoffmann und Peter Martens dem scheidenden Doppel-Torschützenkönig der letzten beiden Jahre zugerufen haben – denn Eric Agyemang, angeblich bei Teutonia 05 oder dem SC Victoria im Gespräch, zeigte nochmal seine ganze Klasse.

Schon nach sieben Minuten hämmerte der Goalgetter das Leder an die Latte und scheiterte kurz danach mit einem Schuss aus spitzem Winkel an Keeper Marcel Reimers (16.). „Dosenöffner“ für das Spiel war dann mal wieder eine Standard: Ecke Sven Möller (Note 1 mit Sternchen), Kopfball Kristof Kurczynski zum 1:0 (17.). Von da an war es um Meiendorf geschehen. Ohne Gegenwehr, ohne Leidenschaft und mit ganz miserabler Körpersprache ergab sich die Ergün-Elf ihrem (Landesliga-)Schicksal. Bis zur 80. Minute (!) kamen die Gäste nicht einmal gefährlich vor das Dassendorfer Tor – so steigt man ab! Der Meister hingegen zelebrierte Fußball, kreierte eine Offensivaktion nach der anderen und erspielte sich Chancen im Minutentakt.

„EA“ profitierte dabei zweimal von genialen Zuspielen von Pascal Nägele bzw. Sascha Steinfeldt und vollstreckte eiskalt zur 3:0-Halbzeitführung (23./36.) – und wenn Finn Thomas (30.), Armando Aust (42.) und Möller (43.) ihre Chancen genutzt hätten, wäre es schon früh ein „Lurup“-Ergebnis für die Gelb-Schwarzen geworden. So gab es am Ende „nur“ ein „Sixpack“ für den künftigen Landesligisten.

Henrik „Benno“ Dettmann direkt nach dem Pausentee mit einem feinem Solo zum 4:0 (48.) und Agyemang erhöhte nach toller Kombination über Seyhmus Atug und Nägele gar auf 5:0 (57.), bevor er im Nachschuss an eine Möller-Chance mit gefühlt 150 km/h seinen zweiten Pfostentreffer verbuchte (62.). Der MSV ergab sich wie schon geschildert widerstandslos, immer wieder konnten die TuS-Flügelspieler durchbrechen und brandgefährliche Szenen heraufbeschwören. So auch beim 6:0, als Nägele perfekt für den gerade erst eingewechselten Mariusz Zmijak auflegte (63.).

Zum Glück für den MSV schaltete Dassendorf danach vier bis fünf Gänge runter, doch ein Debakel war es vom Auftreten und vom Ergebnis her auch so schon. Nach einem unglücklichen Zusammenprall von Atug und Sharifi entschied Schiri Paul Dühring zur Überraschung aller auf Elfmeter – und Terje Scheffel hätte als erster Meiendorfer Torschütze am Wendelweg in die Geschichtsbücher eingehen können (siehe Statistik am Ende des Berichtes: 0:22 Tore – noch nie gelang dem MSV in Dassendorf ein Treffer). Doch Christian Gruhne hatte etwas dagegen, hechtete ins richtige Eck und parierte glänzend (79.). Passend in die allgemeine Jubelstimmung hinein wurde nach acht (!) Monaten Verletzungspause (Schambeinentzündung) auch noch TuS-Legende Stefan Murrins eingewechselt, der zwei Stunden nach dem Abpfiff im Vereinsheim zusammen mit einigen anderen Spielern und Betreuern verabschiedet wurde (u.a. Matthias Albrecht, Wolf-Rüdiger Klein, Stani Lenz, Eric Agyemang und Mariusz Zmijak).

Großes Hallo auch bei der Ehrung zum „Spieler des Jahres“, wo es erstmals in der Vereinshistorie zwei Gewinner gab: Sven Möller und Joe Warmbier, der gerade erst von der Fachzeitschrift „11 Freunde“ geehrt wurde ( http://www.11freunde.de/quicklist/fussballer-mit-denen-wir-lieber-keinen-saufen-wuerden), lagen Stimmengleich vorne – und so gab es eben zwei Präsentkörbe. Dumm nur, dass von Joe bei der Siegerehrung nichts zu sehen war. Er war gerade auf einer längeren „Sitzung“ auf dem stillen Örtchen…


Stimmen:

Fatih Ergün (Trainer Meiendorfer SV):
Wir sind natürlich sehr frustriert. 16 Minuten lang haben wir gut mitgehalten, dann sind wir kläglich eingebrochen und haben der Qualität von Dassendorf nicht Stand halten können. Wir sind aber nicht heute abgestiegen, sondern haben in anderen Partien zu viele Punkte liegen gelassen. Glückwunsch an Dassendorf, das 6:0 ist auch in der Höhe verdient.

Thomas Hoffmann (Trainer TuS Dassendorf):
Das war ein fast perfekter Abend für uns. Eigentlich hat nur gefehlt, dass Stefan Murrins nach acht Monaten Verletzungspause ein Tor erzielt. Ein ganz starker Auftritt meiner Mannschaft. Tip-Top-Vorstellung! Darüber freuen wir uns heute auch – aber es ist noch ein Schritt zu gehen. Aber wenn die Mannschaft weiter so fokussiert arbeitet, glaube ich schon, dass wir am Freitag den Titel holen. Schade um Meiendorf, dort habe ich immer gerne gespielt. Hoffentlich kommt ihr schnell wieder zurück in die Oberliga.


Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 12 Spiele: 8 Siege – 2 Remis – 2 Niederlagen, 35:16 Tore

1997/98: 5:0 / 5:4 Verbandsliga Hamburg
1998/99: 5:0 / 2:1 Verbandsliga Hamburg
2001/02: 0:0 / 1:8 Verbandsliga Hamburg
2013/14: 1:0 / 1:1 Oberliga Hamburg
2014/15: 5:0 / 1:2 Oberliga Hamburg
2015/16: 6:0 / 3:0 Oberliga Hamburg


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