21.05.2016 Für Curslack ist die "Dreizehn" offensichtlich keine Unglückszahl von Peter Strahl
vs.
SV Curslack-Neuengamme – Altonaer FC 93 3:0 (2:0)
SV Curslack-Neuengamme: Babuschkin - Kleine, Spiewak, Schalitz, Keklikci – Radic (73. Bannasch), Beldzik, Papke – Landau, Degener - Hammel (87. Hoffmann) Altonaer FC 93: Antunovic - Aug, Shields, Buchholz, Sachs – Körner, Pfeifer – Trenel, Niemeyer (55. Hadid), Lipke (65. Jeremejev) - Segedi Tore: 1:0 Degener (22., Handelfmeter (?)), 2:0 Spiewak (35.), 3:0 Bannasch (88.) Gelb-Rote Karte: Körner(89., wdh. Foulspiel) Schiedsrichter: Adrian Höhns (TuS Dassendorf), ob nachbarschaftliche Nächstenliebe bei der Konzession zum 1:0 eine Rolle gespielt hat? Wer weiß es schon? Beste Spieler: Landau, Degener - Sachs Zuschauer: etwa 150
Die gemeinsame Geschichte beider Vereine besteht aus zwei zeitlichen Abschnitten, die sich beide auf höchsten Hamburger Fußballlevel abspielten, auf dem sie sich zunächst zwischen 1973 und 1979 in sechs Spielzeiten bis 1978 in der "Landesliga" und 1978/79 in der "Verbandsliga" trafen. Danach mussten die "Deichkicker" absteigen und ihre Spiele weiter unten austragen. Auch die Altonaer kamen nicht drum herum, für zwei Spielzeiten zwischen 1981 und 1983 in der "Hammonia-Staffel" zu kicken. Doch nach ihrem Wiederaufstieg durften sie ihre Brötchen weitaus überwiegend in höheren Gefilden verdienen, ob sie nun "Amateur-Oberliga", "Oberliga" oder gar "Regionalliga" hießen. Erst 2009 fanden diese "herrlichen" Zeiten für die 93er ihr Ende, dafür aber gab es ein Wiedersehen mit der "Henke-Elf", die sich bereits in jenen Tagen unter dieser Bezeichnung einen Namen im Hamburger Spitzenfußball gemacht hatte.
Während die erste Phase der C-N vs. AFC-Meetings ab 1973 mit 9 – 1 --2 eindeutig zu Gunsten der 93er ausging, gestaltete sich die gegenwärtig zweite für Torsten Henke und die Seinen durchaus positiv. Denn sieben Siegen stehen lediglich fünf Niederlagen neben einem Remis gegenüber. Zum Saisonabschluss nun also das 13. Meeting zwischen beiden Teams auf dem Curslacker Geläuf. Ein schlechtes Omen für "Henko"?
Keinesfalls, wie es zunächst scheint. Denn die Schwarz-Weiß-Roten scheinen lediglich bemüht, hinten nichts anbrennen zu lassen, so dass sich die Partie nahezu ausschließlich in ihrer Platzhälfte abspielt. Allein Jakob Sachs, für den Schreiber auf ungewohnter linker Außenverteidiger-Position spielend, bemüht sich ab und zu Bälle nach vorne zu spielen, findet aber dort nahezu kein Verständnis für seine Anstrengungen. Dennoch dauert es nahezu 20 Minuten, bis sich den Platzherren die erste gute Torschussmöglichkeit ergibt. Der sehr lauffreudige Christian Degener bedient von links Christoph Hammel, allein dessen Schuss kommt noch ein rettendes Bein der Gäste in die Quere. Kurz darauf Jan Landau, der mit einer Präsentation aus seiner Trickkiste glänzt, mit einem Freistoß aus gut 25 Metern. Super getreten. aber präzise ans linke Lattenkreuz. Nach einer erneuten Zuckerflanke von Degener dann plötzlich ein Pfiff und der Unheil erahnende Fingerzeig des Referees. Was ist geschehen? Handspiel, Foul oder Fehlinterpretation? Die Meinung des Publikums ist sich jedenfalls uneins. Da die Bemühungen des Schreibers, den sonst stets am Gramkowweg zu findenden, weithin bekannten, Pressefotografen Hanno Bade aufzuspüren, erfolglos bleiben, muss die oberste Regel "Elfmeter ist, wenn der Schieri pfeift" Anwendung finden. So sieht es auch Degener und verwandelt ganz cool unten links. Dem 2:0 13 Minuten später durch Kopfball von Sebastian Spiewak geht eine gut getimte Flanke von Christoph Hammel voraus. Dass die Altonaer mit diesem Spielstand in die Pause gehen können, ist schließlich Keeper Gianluca Babuschkin zu verdanken, der gegen Landau und Hammel zweimal glänzend reagiert.
Zum zweiten Spielabschnitt aber scheint Berkan Algan seinen bisherigen Pokalhelden und Aufsteigern im Wartestand einige eindringliche Worte mit auf den Weg gegeben zu haben. Denn jetzt sind sie weitgehend im Ballbesitz. Dennoch kann zunächst nur von einer wirklich guten Chance berichtet werden. Die verpasst aber der Kopf von Philipp Körner nach einem Freistoß des überall präsenten Sachs. Auf der anderen Seite bleibt es Mike Beldzik vorbehalten, für den ersten Torschuss der "Corslacker" im zweiten Spielabschnitt zu sorgen. Dadurch motiviert versuchen es die "Alganer" noch einmal. Doch deren Bemühungen von Chris Pfeifer unter Assistenz von Substitut Hurij Jeremejev steht Babuschkin mit einer superben Reaktion entgegen. Stattdessen drei Minuten vor dem "final whistle" der 3:0-Endstand durch den ebenfalls eingewechselten Jan Bannasch, denn den möglichen Ehrentreffer in den Abpfiff hinein von Jan Segedi nach Zuspiel des vormaligen Meiendorfers Kevin Tremel verhindert erneut Babuschkin.
Nun also doch noch Freude und Eierkuchen in Curslack nach dem Tabellenplatz in der oberen Hälfte. Für die die gen Saisonende leider schwächelnden 93er aber heißt es in den Kreisen der Freunde des Hamburg-Altonaer Fußballs nun Daumendrücken, wenn am kommenden Sonnabend das Cupfinal auf der Hoheluft und danach die drei Aufstiegsspiele stattfinden werden.
Die CN-Bilanz gegen die 93er: 26 Spiele – 10 Siege – 2 Remis – 14 Niederlagen – 34:49 Tore
Stimmen:
Berkan Algan (Trainer Altona): In der ersten Halbzeit hatten wir so einige Probleme, um ins Spiel zu finden. Überdies war Curslack sehr griffig. In der zweiten Halbzeit haben wir aber das Spiel angenommen. Die ging jedenfalls in Ordnung. Jetzt konzentrieren wir uns auf die vier schweren Spiele, die uns bevorstehen, das Pokalfinale und die drei Aufstiegsspiele und wollen noch einmal unser Bestes geben und nicht den kommenden Gegnern bereits im Vorwege zum Sieg gratulieren.
Torsten Henke (Trainer C-N): Das war heute für uns ein überragender Abschluss. So gut, wie in der ersten Halbzeit, habe ich meine Mannschaft die ganze Saison über nicht gesehen. In der zweiten Halbzeit allerdings haben die Altonaer noch etwas Druck gemacht und die eine oder andere Situation war für uns ein wenig brenzlig. Insgesamt finde ich es klasse, wie sie sich unser Team heute noch einmal präsentiert hat. Auf jeden Fall haben wir unser Saisonziel erreicht mit einem einstelligen Tabellenplatz und 50 Punkten, mithin zehn mehr als im letzten Jahr. Schließlich sind wir auch im Pokal-Viertelfinale gewesen und heute noch einmal einen tollen Abschluss. Mehr wollten wir nun wirklich nicht.
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