31.07.2016 Später Ausgleich an der Brucknerstraße von Gerd Schreiner
präsentiert:
vs.
USC Paloma - FC Voran Ohe 1:1 (0:0)
USC Paloma: Lorenzen – Dreyer, Hartung, Krause – Taugner (59. Schiemann), Marx, Evers, Mandelkorn, Kurnaz – L. Istrefi (70. Nendza), Rössing (74. Bein) FC Voran Ohe: Hebbeler – Ohl, Stritzke, Sulinski, Gläser – Walek, Seiber, Ohl (60. Gassmann) – Anton (71. Woost), Johnsen, Fischer (73. Kaufmann) Tore: 0:1 Fischer (50.), 1:1 Mandelkau (90.+3) Schiedsrichter: Christopher Haase (VfL Pinneberg): Fehlerfreie Partie: Pfiff sehr aufmerksam - gelegentlich aber zu kleinlich -, hatte das Spiel immer im Griff und schlichtete aufkeimende Aggressionen wortgewandt und souverän. Beste Spieler: Dreyer, Hartung, Lorenzen, Schiemann – Fischer, Hebbeler, Seibert, Sulinski Zuschauer: 125
Pünktlich zum Spielbeginn setzte leichter Nieselregen ein, der die doch relativ zahlreich erschienenen Früh-Frühstücker ebenso nervte wie das während der ersten 45 Minuten ereignisarme und durch Fehler geprägte Eröffnungspiel des Oberliga-Absteigers aus Barmbek.
Während die Gäste aus Reinbek tief standen, clever und konsequent verteidigten und auf Konter lauerten, merkte man den Palomaten an, das hier viel neues Personal am Start ist, das noch an Laufwegen und Routinen im Spielaufbau arbeiten muss. Allerdings spürte man dem Harms-Team auch deutlich den Druck an, von Saisonbeginn an zu überzeugen und zu punkten: Dies zeigte sich besonders in der ersten halben Stunde durch Abspielfehler im Aufbau und Missverständnisse beim letzten Pass in Strafraumnähe.
Erstmals Glück dann für die Gastgeber, als Keeper Frederik Lorenzen den quer durch den Strafraum geführten Ball von Philipp Fischer fast vom Fuß genommen worden wäre (20.), diese Slapstick-Einlage hätte zu einem noch früheren Rückstand führen können. Im direkten Gegenangriff dann aber fast die Paloma-Führung nach einer Traumkombination von Matteo Evers über Philipp Rössing auf Lion Mandelkau, der an der Strafraumgrenze den halbhohen Ball direkt nahm und nur knapp über die Latte drosch (21.).
Der nächste Aufreger war einer ohne Ball: Palomas Yannick Dreyer - er machte über seine linke Seite ein starkes Spiel und viel Druck - geriet im Mittelfeld mit Ohes Daniel Walek aneinander (30.), der sich gefoult fühlte und mit Schmerzen auf den Kunstrasen lag. Schiri Haase unterband die verbale und gegenseitig angedrohte körperliche Eskalation allerdings umgehend und mit deutlichen Worten.
Den Schlusspunkt des ersten Durchgangs setzte der Gast: Einen von Max Krause verursachten Freistoß legte Marcel Anton aus gut 20 Metern quer auf Oskar Sulinski, der aber halbhoch nur die Barmbeker Mauer traf (45.). Unmittelbar danach wurde zum Pausentee gepfiffen.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste aggressiver in die Partie und erspielten sich die Führung durch einen schnell und direkt vorgetragenen Gegenangriff: Yannick Ohl aus dem Mittelfeld auf René Seibert, der spielt Fischer rechts im Strafraum an, dessen Hammer aus etwa 13 Metern neben dem kurzen Pfosten einschlug (50.). Aber: Wo war die Paloma-Defensive? Der ungedeckte Schütze konnte sich die Ecke aussuchen und Keeper Lorenzen sah auch nicht gut aus in dieser Situation…
Der Rückstand war der lange überfällige Weckruf für die Hausherren, die nun zu einer ersten gut 15-minütigen Druckphase hoch schalteten. Mandelkau mit einem flachen und harten Distanzschuss (58.), den Keeper Leo Hebbeler gerade noch zur Ecke klären konnte und Krause nach Schiemann-Flanke per Kopf (67.) – auch den kratzte der Ohe-Keeper von der Linie – hätten durchaus den schon zu diesem Zeitpunkt verdienten Ausgleich erzielen können. Immerhin: Endlich zeigte Paloma das erwartete Gesicht eines ambitionierten Landesligisten...
Die sechs Wechsel wurden sämtlich zwischen der 59. und 74. Minute vollzogen und in dieser Kategorie trug Paloma einen entscheidenden Teilsieg davon: Mit Denny Schiemann kamen Tempo, Energie und Präzision auf den Platz, der Offensivspieler brachte gute Flanken über die rechte Seite herein und fast hätte Matteo Evers – per Kopf! – nach einer perfekten Hereingabe das 1:1 erzielt (85.), doch der aufmerksame Sulinski konnte gerade noch retten. Gerade noch retten konnte der erst nach dem 0:1 sehr starke Lorenzen im Paloma-Gehäuse: Gegen die eingewechselten Sebastian Kaufmann (81.) und Robin Woost (88.) hielt er mit Glanzparaden sein Team im Spiel.
Wie ergebnisrelevant diese Paraden waren, zeigte sich in der dritten Minute der Nachspielzeit: Erneut war es Schiemann, der sich auf dem rechten Flügel stark durchsetzte, im Strafraum Maxim Gassmann versetzte, dann den Kopf hoch nahm und ebenso flach wie perfekt für Mandelkau auflegte: Dessen Flachschuss aus etwa zwölf Metern schlug zum lautstark bejubelten Ausgleich ein.
Während sich der USC für eine engagierte und auch spielerisch starke zweite Halbzeit belohnte, führten elf Oher die letzten 30 Sekunden des Spiels allesamt kopfschüttelnd die Kugel, doch dann waren auch sie erlöst…
Stimmen:
Achim Urbschat (Liga-Obmann FC Voran Ohe; vertrat seinen entschuldigt fehlenden Trainer Rainer Seibert): Wenn uns einer vor dem Spiel gesagt hätte, wir spielen 1:1 bei Paloma, hätten wir das Ergebnis sofort unterschrieben. Aber 50 Sekunden vor dem Abpfiff den Ausgleich zu kassieren ist dann doch bitter und ärgerlich. Dennoch: Wir können stolz sein auf die heutige Leistung unserer Mannschaft.
Steffen Harms (Trainer USC Paloma): Wir sind heute schlecht ins Spiel gekommen. Ohe hat von Beginn an gut verteidigt, die Räume eng gemacht und uns so relativ einfach gestoppt. Erst nach dem frühen Rückstand nach der Pause fiel der Rucksack von unseren Schultern, der Druck konnte in höherem Tempo auf den Platz gebracht werden. Allerdings hatten wir im letzten Drittel zu wenig Präzision und konnten so kaum echte Torchancen erarbeiten. Wir haben aber bis zum Schluss Moral und Einsatz gezeigt und uns spät belohnt. Wir hatten sicherlich Glück, das wir nicht das 0:2 kassieren mussten, am Ende ist das 1:1 aber verdient und wir können mit dem Unentschieden leben.
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